Bergmolch (Triturus (Ichthyosaura, Mesotriton) alpestris)
© Zoo Augsburg
Information und Amphibien-Biotop im Zoo Augsburg
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Im Rahmen des Projekts "Bayerns UrEinwohner" der bayerischen Landschaftspflegeverbände hat der Zoo in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Augsburg im Winter 2010/2011 ein Freigehege mit Terrarien für drei heimische Amphibienarten - Laubfrosch, Gelbbauchunke und Kammmolch - eingerichtet. Das Projekt wurde gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Die neue Anlage ergänzt die Freilandgehege für heimische Reptilien die im Rahmen eines anderen Projekts des LPVA 2009 im Augsburger Zoo angelegt wurden. Dieses Projekt war das Resultat einer Zusammenarbeit mit dem Zoo Augsburg im DBU-Projekt "Lichte Wälder", bei dem der Zoo als Projektpartner drei Przewalskipferd-Junghengste zur Verfügung stellt und die Betreuung der Tiere unterstützt. Viele Stadtbewohner kennen Amphibien nur aus Büchern oder Tierfilmen. Begegnungen mit lebenden Tieren sind für viele Menschen rein zufällig. Vor diesem Hintergrund dient das Kooperationsprojekt dazu, die heimischen Amphibien und ihre Biologie einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Anlage zeigt die Lebensraumansprüche der vorgestellten Amphibienarten. Über eine zeitgemäße Informations-Beschilderung werden die Besucher über die Lebensweise und das Vorkommen der Arten im Stadtgebiet Augsburg auch im Kontext zu ihrer Gesamtverbreitung aufgeklärt. Sehr wichtig ist die Darstellung von konkreten Artenhilfsmaßnahmen, aufgegliedert in solche der Landschaftspflege und in solche, die jeder Bürger z.B. in seinem Garten selber durchführen kann (Anlage von Laichplätzen und geeigneten Sommer- und Winterquartieren). In unmittelbarer Nachbarschaft der Terarrien entstand ein neuer Amphibienlebensraum. Eine rund 250m² große Fläche wurde so umgestaltet, dass sie in den natürlichen Lebensraumansprüchen lokal vorkommender Amphibienarten gleicht. Es entstand ein Altwassertümpel mit Schilfbewuchs und Schwimmblattzone sowie angrenzender Feuchtwiese. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Tümpel können zu entsprechenden Jahreszeiten Grasfrosch, Erdkröte, und Ringelnatter beobachtet werden .
Bei den Unterrichtsführungen „Landschaftsarchitekt trifft Unterwasserjäger“, „Tiere im Herbst und Winter“ und „Bedrohte Arten –Artenvielfalt in Gefahr“ erfahren diese beiden Anlagen besondere Bedeutung. Mittels anschaulichen Tierfotografien aus dem Freiland, Natternhemden, Modellen und Beobachtungsbögen erleben die Kinder und Jugendlichen die heimischen Amphibien und Reptilien im Zoo live und in Farbe. Im Rahmen von Projekttagen und Ferienprogrammen werden bei einer Exkursion in die Königsbrunner Heide mit einem Experten des Landschaftspflegeverbands die Besonderheiten der regionalen Fauna und Flora ebenfalls vor Augen geführt werden. Durch die direkte Begegnung von Tieren und deren Habitat wird den Teilnehmern ein tieferer Einblick in das Ökosystem vermittelt. Das Projekt ist ein Beitrag zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie, in der u.a. das Ziel formuliert ist Umweltwissen zu vermitteln und zu vertiefen. |