Die Exelberstrasse - eine Gefahr für wandernde Amphibien
© Daniel Zupanc / Tiergarten Schönbrunn
Der Tiergarten Schönbrunn hilft Amphibien über die Straße
Jedes Frühjahr das gleiche Bild: Abertausende Frösche und Kröten, die auf der Wanderung zu ihren Laichplätzen Opfer des Straßenverkehrs werden. Auf der dicht befahrenen Exelbergstraße im 17. Bezirk in Wien wird seit der Jahrtausendwende von freiwilligen Helfern des Vereins "Amphibienschutz Wienerwald" in mühevoller Arbeit die Zaun-Kübel-Methode angewendet. Auf einer Länge von rund einem Kilometer werden jedes Frühjahr bis zu 9'000 Tiere über die Straße getragen: Erdkröten, Teichmolche, Feuersalamander, Laubfrösche und andere bedrohte Amphibienarten. Das Gebiet an der Exelbergstraße in Wien 17 beherbergt eines der größten und bedeutendsten Amphibienvorkommen im Wiener Raum. Zehn verschiedene Arten kommen hier vor - das ist die Hälfte aller heimischen Arten! Man findet hier neben der Erdkröte, Gras-, Spring- und Laubfrosch, Bergmolch und Feuersalamander und sogar eine größere Population des Alpenkammmolchs. Die Zaun-Kübel-Methode ist jedoch sehr betreuungsintensiv und kann nur das Schlimmste verhindern. Es sollte daher eine effizientere und weniger arbeitsaufwendige Maßnahme getroffen werden. Aus dieser Initiative ist der Verein "Amphibienschutz Wienerwald" mit dem Ziel entstanden, künftig noch mehr gegen das Sterben auf der Straße zu tun. Im Herbst 2009 konnten die ersten zwei Tunnel als Teile einer modernen, permanenten Amphibienschutzanlage, fertiggestellt werden, bis 2013 folgten sechs weitere. Dabei handelt es sich um die größte permanente Amphibienschutzanlage in Wien. Die wandernden Tiere werden entlang eines Leitsystems zu einem Tunnel geführt, sodass sie gefahrlos auf die andere Straßenseite gelangen können - natürlich profitieren davon nicht nur Amphibien, sondern auch andere Tiere wie z. B. Igel, Reptilien oder Kleinsäuger. Dieser Erfolg wurde durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Verein „Amphibienschutz Wienerwald", der Stadt Wien und dem Tiergarten Schönbrunn ermöglicht. Finanziert wurde die Anlage von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 (rund 80 % der Gesamtkosten), den Rest haben der Tiergarten Schönbrunn und der Verein der Freunde des Tiergarten Schönbrunn sowie private Sponsoren beigetragen. |
Literatur und Internetquellen