Kleiner Armmolch (Siren intermedia) im Exotarium Oberhof
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern/span>
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Armmolche (Sirenoidea)
Familie: Armmolche (Sirenidae)
Kleiner Armmolch
Siren intermedia • The Lesser Siren • La sirène mineure
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Armmolche werden in Europa nur von wenigen Zoos gehalten, hauptsächlich aus zoopädagogischen Gründen, weil es sich um Dauerlarven handelt, die auch als Erwachsene noch äußerliche Kiemen haben. Körperbau und KörperfunktionenDer Kleine Armmolch wird 18-69 cm, im Mittel 43 cm lang und etwa 50 g schwer. Wie sein größerer Verwandter ist er eine Dauerlarve, d. h. macht keine Metamorphose durch (Neotenie), charakterisiert durch einen aalähnlichen Körper, äußere Kiemen mit je drei Ästen, neben denen er aber auch eine Lunge besitzt, kleinen Vorder- und fehlenden Hinterbeinen sowie einen seitlich abgeplatteten Schwanz, der der Fortbewegung dient. Männchen werden größer als Weibchen und haben eine ausgeprägtere Kiefermuskulatur [2 3; 4; 7]. VerbreitungNordamerika: Östliche USA von Virginia bis Texas und im Einzugsgebiet des Mississippi nordwärts bis zum Michigansee, in Mexiko hauptsächlich im Einzugsgebiet des unteren Rio Grande [6]. Lebensraum und LebensweiseDer Kleine Armmolch besiedelt warme, ruhige, bisweilen trübe Gewässer mit reichlicher Vegetation, wie Sümpfe, Abzuggräben, Weiher oder Seen, in geringerem Ausmaß auch Flüsse und Bäche. Tagsüber versteckt er sich zwischen Wasserpflanzen oder im Schlamm. Wenn ein Gewässer austrocknet, gräbt er sich im Boden ein und kann dort mehrere Monate verweilen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Kleingetier, Amphibieneiern und -larven, einschließlich solcher der eigenen Art, sowie erwachsenen Amphibien. Daneben werden pflanzliches Material und Schlamm aufgenommen. Die Tiere werden je nach Quelle mit 1 oder 2 Jahren geschlechtsreif. Die 150-360 (100-500) Eier werden von Januar bis März in Höhlen mit Pflanzenmaterial oder zwischen den Wurzeln von Wasserpflanzen abgelegt. Die Befruchtung erfolgt extern. Das Männchen betreibt Brutpflege. Die Larven schlüpfen nach 35 Tagen. Armmolche können unterschiedliche Laute von sich geben [2; 3; 4; 6; 7]. Gefährdung und SchutzDie Art hat eine weite Verbreitung und mutmaßlich einen großen Bestand. Sie ist nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008, überprüft und bestätigt 2019 nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN), wobei keine konkreten Informationen hinsichtlich des Bestandstrends vorliegen [6]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenAbgesehen davon, dass Kleine Armmolche gelegentlich im Tierhandel auftauchen, ist ihre unmittelbare Bedeutung für den Menschen gering [3]. HaltungFür die Haltung eines Paars wird ein Aquarium mit einer Mindestlänge von 1 m, besser größer, mit einem Wasserstand bis zu 40 cm empfohlen. Es sollte bepflanzt sein, etwa mit Hornkraut und Javamoos, und es sollten Sichtbarrieren vorhanden sein, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Die Temperatur sollte im Sommer 25ºC nicht übersteigen und im Winter um bis zu 10-13ºC abgesenkt werden. Vorsicht: Die Tiere können beißen! [7]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Die durchschnittliche Haltungsdauer im Zoo-Aquarium Berlin lag bei 4 Jahren und 7 Monaten, das Maximum bei etwas über 9 Jahren [5]. Die mittlere Lebenserwartung wird mit 6 Jahren und 4 Monaten angegeben [3], das mögliche Höchstalter soll bei über 25 Jahren liegen [4]. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Armmolche gehalten werden (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1826 von dem amerikanischen Naturforscher Daniel H. BARNES unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die intraspezifische Taxonomie ist umstritten, meistens werden drei Unterarten anerkannt [1; 2]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- ANIMAL DIVERSITY WEB
- DUDLEY ZOO
- IBLER, B. (2012)
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2022). Siren intermedia. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T59491A53988157. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T59491A53988157.en . Accessed on 26 September 2024.
- REINHARD, S., VOITEL, S. & KUPFER, A. (2015)