Grosser Armmolch

Großer Armmolch (Siren lacertina) im Zoo Oppeln
© Klaus Rudloff, Berlin/span>

Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Armmolche (Sirenoidea)

Familie: Armmolche (Sirenidae)

D LC 650

Großer Armmolch

Siren lacertina • The Greater Siren • >La sirène lacertine

402 008 002 002 siren lacertina oppeln KR2Großer Armmolch (Siren lacertina) im Zoo Oppeln © Klaus Rudloff, Berlin

402 008 002 000 siren mapApproximative Verbreitung des Großen Armmolchs (Siren lacertina)

402 008 002 002 siren lacertina chemnitz KR1Großer Armmolch (Siren lacertina) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

402 008 002 002 siren lacertina wilhelma KR1Großer Armmolch (Siren lacertina) in der Wilhelma Stuttgart © Klaus Rudloff, Berlin

402 008 002 000 siren lacertinus BREHM"Armmolch (Siren lacertina)". Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

402 008 002 002 siren lacertina diss oesterdamTitelseite der Dissertation von Abraham Östermalm, in welcher der Große Armmolch wissenschaftlich beschrieben wurde.

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Armmolche werden in Europa nur von wenigen Zoos, hauptsächlich aus zoopädagogischen Gründen gehalten, weil es sich um Dauerlarven handelt, die auch als Erwachsene noch äußerliche Kiemen haben.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Große Armmolch wird bis gegen 1 m lang. Er ist charakterisiert durch einen aalähnlichen Körper, äußere Kiemen mit je drei Ästen, neben denen er aber auch eine Lunge besitzt, kleine Vorder- und fehlende Hinterbeine sowie einen seitlich abgeplatteten Schwanz, der der Fortbewegung dient [5; 7].

Verbreitung

Nordamerika: Südöstliche USA von Washington D.C. bis Florida und Alabama, möglicherweise auch Texas und Nordost-Mexiko (Tamaulipas) [8].

Lebensraum und Lebensweise

Der Große Armmolch bewohnt flache, schlammige und von Unkraut überwucherte Gewässer, einschließlich Sümpfe, Teiche, See, Bächn und Entwässerungsgräben. Man findet ihn in dichter Vegetation, unter Steinen und Baumstämmen oder tagsüber eingegraben im Bodenschlamm. Er ernährt sich hauptsächlich von Muscheln und Schnecken. Trocknet sein Wohngewässer aus, gräbt er sich im Schlamm ein und kann dort, in einen Kokon gehüllt, bis zu zwei Jahre überleben. Die Eier werden im Frühjahr in kleinen Häufchen am Gewässergrund abgelegt [7; 8].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und ist zumindest gebietsweise relativ häufig. Sie ist nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008, letztmals überprüft und bestätigt 2019,  nicht gefährdet [8].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

In der Angelfischerei werden Armmolche gelegentlich als Köder verwendet. ansonsten ist ihre unmittelbare Bedeutung für den Menschen gering [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa einem halben Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Die durchschnittliche Haltungsdauer im Zoo-Aquarium Berlin lag bei 4½ Jahren, das Maximum bei 7½ Jahren [6]. Ein 1825 nach England importierter Armmolch starb nach 6-jähriger Haltungsdauer, weil er aus seinem Bottich ausgestiegen war und danach an Land seine Kiemen vertrockneten [4].

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Armmolche gehalten werden (Beispiel):

Taxonomie und Nomenklatur

Der Große Armmolch war von dem schottischen Naturforscher Alexander GARDEN für die Wissenschaft entdeckt worden, der 1765 zwei Tiere nach London sandte. Es waren die ersten in Europa und sie wurden anfänglich für Fische gehalten. Beschrieben wurde die Art ein Jahr später von Abraham ÖSTERDAM, einem Doktoranden Carl von LINNÉs, der sie auch als Amphibium identifizierte [2; 4].

Die Familie der Armmolche unfasst zwei Gattungen mit je zwei Arten: Pseudobranchus spp. und Siren spp. [1].

402 008 002 000 siren chemnitz PDGroßer Armmolch (Siren lacertina) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. ANIMAL DIVERSITY WEB
  4. BREHM, A. E. (1882-1887)
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  6. IBLER, B. (2012)
  7. O’SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)
  8. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2022). Siren lacertina. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T59492A53988286. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T59492A53988286.en. Accessed on 24 June 2024..