Betsileo-Laubstreufrosch (Mantidactylus betsileanus) im Kölner Zoo
© Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Madagaskarfrösche (Mantellidae)
Unterfamilie: Madagaskar-Buntfrösche (Mantellinae)
Betsileo-Laubstreufrosch
Mantidactylus betsileanus • The Betsileo Madagascar Frog • La grenouille malgache de Betsileo
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das Betsileo-Laubstreufrosch ist ein nicht gefährdeter, unauffällig gefärbter, kleiner Frosch, der in Europa nur von wenigen Institutionen gehalten wird. Körperbau und KörperfunktionenDie Männchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 23-28 mm, die Weibchen sind mit 28-35 mm deutlich größer. Die Grundfärbung der leicht warzigen Oberseite ist ein helleres oder dunkleres Braun, bisweilen mit dunkleren Flecken oder Streifen, die Flanken sind manchmal orange. Auffällig ist die helle Schnauzenspitze, die auch bei anderen Arten der Gattung vorkommt. Die Enden der Finger und Zehen sind leicht verbreitert, die Vorderfüße sind ohne, die Hinterfüße mit Schwimmhäuten. Die Männchen haben eine schwach entwickelte Schallblase und deutliche, aber kleine Femoraldrüsen [2; 3]. VerbreitungMadagaskar: Weit verbreitet in Ost-, Nord und Westmadagaskar. Die nebenstehende Karte zeigt möglicherweise nicht das ganze Artareal [5]. Lebensraum und LebensweiseDer Laubstreufrosch ist ein Bodenbewohner in Höhenlagen von 0-1'750 m angetroffen wird, aber hauptsächlich Regenwälder der mittleren Höhenlagen in Ostmadagaskar besiedelt. Er kommt entlang von langsam fließenden Gewässern auch in Sekundärwäldern vor, ferner in Sumpfgebieten und am Rand von Reiskulturen. in vollständig entwaldeten Gebieten fehlt er. Die Männchen sind territorial. Sie rufen hauptsächlich nachts vom Boden aus. Die Weibchen legen ihre Eier in Klumpen von 3-26 Stück an Land ab. Die Gelege werden von den Männchen bewacht. Nachdem Schlupf bewegen sich die Larven vorerst innerhalb der Gelatineklumpen und verlassen diese mit ca. 2 Wochen, um das Wasser aufzusuchen. Die Dauer vom Schlupf bis zur vollständigen Metamorphose beträgt im Mittel 89 Tage [2; 3; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDer Laubstreufrosch ist seit 2004, letztmals überprüft 2016, als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN), weil er ein relativ großes Areal hat, mit unterschiedlichen Lebensräumen zurechtkommt und häufig ist [4]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenEs gibt keine Angaben zur Nutzung dieser Art [4]. HaltungIm Kölner Zoo wurden jeweils mehrere Individuen beiderlei Geschlechts in Behältern von 60×45×40 cm bei einer Lufttemperatur von 22–25°C, Wassertemperatur von 22–26°C und relativer Luftfeuchtigkeit von 80-100% gehalten, die während des Sommer 12, während des Winters 10 Stunden beleuchtet wurden. Die Becken enthielten einen bepflanzten Landteil, der etwa 2/3 der Fläche einnahm und einen 2-4 cm tiefen Wasserteil. Die Larven wurden anfänglich im Wasserteil in kleinen perforierten Behältern einzeln gesetzt und kamen mit 20 mm Länge in ein Wasserbecken mit 10 cm Tiefe bis sich ihre Vorderbeine entwickelt hatten [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur etwa einem halben Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich, Stand 2024, drei im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDer Betsileo-Laubstreufrosch wurde 1882 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als "Rana betsileana" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 13 Jahre später stellte Boulenger die heute gültige Gattung Mantidactylus auf mit M. guttulatus als Typusart und damals 15, heute 37 Arten. Innerhalb der Gattung wird die Art in die Untergattung Brygoomantis gestellt. Es gibt keine Unterarten [1; 2]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
- IUCN SSC AMPHIBIAN SPECALIST GROUP (2017). Mantidactylus betsileanus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T57463A84169618. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-2.RLTS.T57463A84169618.en. Downloaded on 17 April 2021.
- SCHELD, S., BINA PERL, R. G., RAUHAUS, A., KARBE, D., VAN DER STRAETEN, K., HAUSWALDT, J. S., RANDRIANIAINA, R. D., GAWOR, A., VENCES, M. & ZIEGLER, T. (2013)