Tomatenfrosch (Dyscophus antongilii) im Zoo Duisburg
C & MK, www.zoo-foto.de
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Engmaulfrösche (Microhylidae)
Unterfamilie: Tomatenfrösche (Dyscophinae)
Tomatenfrosch
Dyscophus antongilii • The Tomato Frog • La grenouille-tomate
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seiner Heimat nicht gefährdete Tomatenfrosch ist ein wegen seiner Färbung auffälliges Tier, das von den Zoobesuchern im Terrarium leicht entdeckt werden kann. Er eignet sich daher recht gut als Botschafter für den Artenschutz auf Madagaskar, wo sich viele Zoos engagieren, und wird daher öfter ausgestellt. Körperbau und KörperfunktionenDie Tomatenfrösche, bei denen die Männchen 60-65 mm, die Weibchen 85-105 mm lang werden, gehören zu den wenigen Fröschen, die Zähne haben. Das Auge hat eine orange-rote Iris und eine mehr oder weniger runde Pupille. Das Trommelfell ist schlecht zu sehen. Die Männchen verfügen über eine kehlständige Schallblase. Die Finger sind nicht, die Zehen nur durch rudimentäre Schwimmhäute verbunden. Die Haut ist glatt, auf jeder Seite ist eine Dorsolateralfalte vorhanden, die unten durch ein dunkles Band begrenzt sein kann. Die Färbunge variiert stark und kann von orange über rotbraun bis zu dunkelrot reichen, wobei die Bauchseite weiß abgesetzt ist [5; 6; 9]. VerbreitungMadagaskar: Nordost-Madagaskar entlang der Küste und in Höhenlagen bis zu 600 m. Die Art ist insbesondere in den Gebieten um die Antongil-Bucht und weiter südlich in der Umgebung des Ambalovaky-Naturschutzgebiets sehr häufig [3; 8]. Lebensraum und LebensweiseDer Tomatenfrosch besiedelt Tieflandregionen Madagaskars vor, wo er verschiedene Lebensraumtypen vom Primärwald bis hin zu Siedlungen bewohnt. In der etwa 25'000 Einwohner zählenden Stadt Maroantsetra, wo sich die Verwaltung des Masoala-Nationalparks befindet, ist er in den meisten Gärten zu finden und besiedelt Teiche und Abflussgräben. Während der Trockenzeit gräbt er sich tief im Boden ein. Während der Regenzeit legen die Weibchen bis zu 1500 Eier in Tümpeln ab. Die Kaulquappen werden bis zu 5.5 cm lang und metamorphosieren nach etwa 45 Tagen [3; 7]. Gefährdung und SchutzÜber Bestand und genaue Verbreitung des Tomatenfroschs ist wenig bekannt. Zudem handelt es sich dabei möglicherweise nur um eine Farbvariante von Dyscophus guineti. Da man davon ausging, dass die Bestände abnehmen, wurde die Art als potenziell gefährdet angesehen, 2017 aufgrund einer Neubeurteilung aus dem Jahr 2016 aber als nicht-gefährdet eingestuft [8]. Der internationale Handel war seit 1987 nach CITES-Anhang I eingeschränkt und ist seit dem 3. Januar 2017 nach Anhang II geregelt [3]. Bedeutung für den MenschenWenn sie sich bedroht fühlen, können Tomatenfrösche ein giftiges Sekret ausscheiden, das beim Menschen zu lokalen Schwellungen führen kann [3]. Da die Art unter CITES-Anhang I fiel, gab es von 2001-2016 keine Ausfuhren von Wildfängen aus Madagaskar - zumindest keine legalen. Das änderte sich auch 2017-2019 nicht. 2001-2016 wurden weltweit nur 77 Nachzuchttiere international verschoben, 2017-19, unter dem Regime von CITES-Anhang II, wurden dagegen 1012 Stück registriert, die alle aus Tschechien oder Deutschland stammten [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund zwei Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Tomatenfrösche gehalten werden (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturDer Rote Tomatenfrosch wurde 1877 vom französischen Naturforscher Alfred GRANDIDIER, der ab 1865 ausgedehnte Forschungsreisen auf Madagaskar unternommen hatte, als Dyscophus insularis var. antongilii beschrieben. Der heute gültige Name wurde 1882 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER vergeben [1]. Die Abgrenzung zwischen D. guineti und D. antongilii ist nicht klar, möglicherweise handelt es sich bei antongilii um eine Farbmorphe von guineti [2; 8]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- CITES COP 17, Proposal 37 for amendment of Appendices I and II
- CITES TRADE DATA BASE
- GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
- HENKEL, F.-W. & SCHMIDT, W. (1995)
- HERRMANN, H. J. (2005)
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2017). Dyscophus antongilii. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T6937A84159360. http://www.iucnredlist.org/details/6937/0. Downloaded on 30 November 2017.
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)