Salomonen-Blattfrosch

Salomonen-Blattfrosch (Cornufer guentheri) im Kölner Zoo
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)>
Familie: Centrobatrachidae

D LC 650

Salomonen-Blattfrosch

Cornufer guentheri • The Solomon Island Leaf Frog • La grenouille cornue des Îles Salomon

403 016A 012 001 cornufer guentheri breslau KR2Salomonen-Blattfrosch (Cornufer guentheri) im Zoo Breslau © Klaus Rudlof, Berlin

 

403 016A 012 001 cornufer guentheri mapVerbreitung des Salomonen-Blattfroschs (Cornufer guentheri)

 

403 016A 012 001 cornufer guentheri koeln PD2Salomonen-Blattfrosch (Cornufer guentheri) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 016A 012 001 cornufer guentheri chemnitz KR1Salomonen-Blattfrosch (Cornufer guentheri) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

403 016A 012 001 cornufer guentheri breslau KR1Salomonen-Blattfrosch (Cornufer guentheri) im Breslauer Zoo © Klaus Rudloff, Berlin 

 

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Der Salomonen-Blatfrosch ist ein mittelgroßer, krötenartiger Frosch der durch seine spitzen "Hörner" über den Augen auffällt. Er ist nicht gefährdet, eignet sich aber gut als Botschafter für die Inselfaunen des Pazifiks. Zoopädagogisch interessant ist er wegen seiner direkten Ontogenese, die ohne Kaulquappenstadium auskommt. In Zoos ist er nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Salomonen-Blattfrosch erreicht eine Kopf-Rumpflänge von ca. 6.5-8(-10) cm, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen. Sein Kopf ist dreieckig, breiter als lang mit langer, spitzer Schnauze, mittelgroßen Augen und großen, ovalen Trommelfellen. Die oberen Augenlider tragen eine kegelförmige, aufgerichtete Spitze. Färbung und Musterung sind sehr variabel. Die Grundfarbe reicht von von Hellbraun bis Gelb, Orange und sogar Limettengrün. Manche Tiere sind gefleckt, im Allgemeinen sind Flecken aber nicht in nennenswerter Anzahl oder gar nicht vorhanden [3; 4; 6].

Verbreitung

Australasien: Papua-Neuguinea (Inseln Bougainville und Buka), Salomonen (nach Karte in Roter Liste nicht auf Makira, Rennell und den Santa Cruz-Inseln) [2; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Salomonen-Blattfrosch besiedelt primäre tropische Regenwälder vom Meeresspiegel bis auf 1'200 m.ü.M., kommt aber auch in Sekundärwäldern und naturnahen Gärten vor. Er ist ein Bodenbewohner, der sich im Falllaub an feuchten, schattigen Stellen aufhält. Das Weibchen legt 28-74 unpigmentierte, 1-1.5 mm große Eier auf den Boden und deckt sie zu. Die Jungtiere schlüpfen als kleine Fröschchen (es gibt kein Kaulquappenstadium) mit einer Kopf-Rumpflänge von etwa 10 mm nach 31-33 Tagen [2; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung. Sie ist anpassungsfähig und vermutlich häufig. Sie gilt daher nach einer  Beurteilung aus dem Jahr 2004, überprüft und bestätigt 2019, nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [5].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Früher gab es Naturentnahmen für den internationalen Heimtierhandel [5]. Gegenwärtig werden 2-3 Monate alte Nachzuchten in den USA für ca. 50 USD angeboten [Online-Inserat 2024].

Haltung

Der Salomonen-Blattfrosch gilt als einfach zu haltende und leicht zu züchtende Anfängerart. Die Haltung erfolgt bei einer Temperatur von 25-29°C. Bei zu kleinen Behältern stoßen sich die Frösche gerne mal die Nase ein. Eine Gemeinschaftshaltung z.B. mit Wickelschwanzskinken ist möglich und aus zoopädagogischen Gründen interessant. Die Fortpflanzung lässt sich durch Beregnung stimulieren [4; 6].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur selten in zoologischen Einrichtungen gezeigt, gegenwärtig (2024) in Europa fünf, von denen sich vier im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1884 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als Ceratobatrachus guentheri erstmals wissenschaftlich beschrieben. 2015 wurde sie zusammen mit zahlreichen anderen Arten aus dem australasischen Raum in die 1838 von dem Schweizer Naturforscher, Arzt und Diplomaten Johann Jakob von TSCHUDI aufgestellte Gattung Cornufer überführt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. BROWN, W. C. (1952). The amphibians of the Solomon Islands. Bulletin of the Museum of Comparative Zoology. Cambridge, Massachusetts 107: 3–64.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2020).Cornufer guentheri. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T58242A149897110. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T58242A149897110.en . Accessed on 04 December 2024.
  6. JOSH'S FROGS