Oku-See-Krallenfrosch

Oku-See-Krallenfrosch (Xenopus longipes)
© Detlef Karbe, Köln

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Mittelalte Frösche (Mesobatrachia)
Familie: Zungenlose (Pipidae)

D CR 650

Oku-See-Krallenfrosch

Xenopus longipes • The Lake Oku Clawed Frog • Le xénope du Lac Oku></strong

403 014 004 018 xenopus longipes PJOku-See-Krallenfrosch (Xenopus longipes) im Zoo Anterpen © Peter Janzen, DGHT

 

 

403 014 004 018 xenopus longipes mapLokalisation des Vorkommens des Oku-See-Krallenfroschs (Xenopus longipes)

 

 

403 014 004 018 xenopus longipes PJ1Oku-See-Krallenfrosch (Xenopus longipes) im Zoo Anterpen © Peter Janzen, DGHT

 

 

403 014 004 018 xenopus longipes london PMlondonKaulquappe des Oku-See-Krallenfroschs (Xenopus longipes) im Londoner Zoo © Regent's Park Zoo London

 

 

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Der Oku-See-Krallenfrosch ist eine im Freiland stark bedrohte Tierart, die vor wenigen Jahren erstmals unter Zoobedingungen gezüchtet, aber für die bislang keine nachhaltige ex situ-Zucht aufgebaut werden konnte.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Oku-See-Krallenfrosch ist einer der kleinsten Krallenfrösche. Er erreicht nur eine Kopf-Rumpflänge von 32-36 mm bei den Weibchen und von 28-31 mm bei den Männchen. Er ist eine von zwei dodekaploiden Xenopus-Arten, d.h. seine Körperzellen verfügen nicht, wie allgemein üblich, über zwei, sondern über zwölf Chromosomensätze [2].

Verbreitung

Westafrika: Oku-See im Hochland von Kamerun (etwa 2'200 m.ü.M.) mit einer Fläche von nur 243 ha [3].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art lebt ausschließlich im Wasser. Der Oku-See, als einziges bekanntes Vorkommen, ist ein flaches, nährstoffarmes Gewässer, das vollständig von Bergregenwald umgeben ist und in dem keine anderen Wirbeltiere leben [3].

Die Gelege umfassen bis zu 300 Eier mit einem Durchmesser von 1.23 mm. Die Kaulquappen schlüpfen nach 2-3 Tagen. Sie erreichen eine maximale Länge von 79 mm bis zur Metamorphose nach 6.5 bis 8 Monaten. Die frisch metamorphosierten Fröschchen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 19-25 mm. Sexuelle Aktivitäten beginnen im Alter von 5-6 Monaten [4].

Gefährdung und Schutz

Der Oku-See-Krallenfrosch gilt nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 als unmittelbar vom Aussterben bedroht, weil er nach gegenwärtigem Wissensstand nur in einer einzigen Population in einem einzigen See vorkommt. Im Moment, wo dort Fische eingesetzt werden, ist mit einer drastischen Bestandsabnahme zu rechnen. Der aktuelle Bestand ist noch groß, jedoch abnehmend, denn seit 2006 kam es jedoch wiederholt zu Massensterben ungeklärter Ursache [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt:

  • Der Amphibienfonds der deutschsprachigen Zooverbände förderte 2017 ein Projekt für den Aufbau einer Aufzuchtstation im Bova Wildlife Conservation Center in Kamerun mit anschließender Wiederauswilderung der Nachzuchttiere in einem geschützten Habitat. Zu den lokalen Partner gehört auch der Limbe Zoo. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Es gibt keine Hinweise auf  eine allfällige Nutzung der Art [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Einrichtungen gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Erhaltungszucht: Die Art wurde im Rahmen des gemeinsamen Zuchtprogramms der Zoos und Privathalter im deutschsprachigen Raum gehalten, konnte aber nicht zur Zucht gebracht werden.

Die Welterstzucht gelang dem Londoner Zoo, wo 2014 zum ersten Mal 13 Larven schlüpften [4].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde erst 1991 von den Schweizer Forschern Hans Rudolf KOBEL und Catherine LOUMONT wissenschaftlich beschrieben und benannt [1]

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. IUCN SSC Amphibian Specialist Group. 2017. Xenopus longipes. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T58176A3067255. http://www.iucnredlist.org/details/58176/0. Downloaded on 27 November 2017.
  4. MICHAELS, C. J., TAPLEY, B., HARDING, L., BRYANT, Z., GRANT, S., SUNTER, G., GILL, I., NYINGCHIA, O. & DOHERTY-BONE, T. (2015)

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