Zitrusgewächse

Früchte verschiedener Zitrusgewächsean der Zitrusschau 2024 der Wilhelma Stuttgart
© Wilhelma (Pressefoto)

Allgemeines

Zitruspflanzen gehören zu den Rautengewächsen und innerhalb diesen zur Unterfamilie Aurantoidea. Dazu zählen die Gattungen Citrus, Fortunella,  Microcitrus, Eremocitrus, Clymenia und die winterkahle Poncirus. Die Gattung Citrus umfasst vermutlich 13 ursprüngliche Arten, von denen mehrere seit Jahrtausenden kultiviert und miteinander gekreuzt wurden. Die kultivierten Formen können in 7 Gruppen gegliedert werden: Mandarinen, Orangen, Pampelmusen, Limetten, Zitronen, Zitronatzitrone und Kumquats. Insgesamt gibt es davon mehrere Hundert Sorten. Der Ursprung der Zitrusgewächse ist tropisch bis subtropisch und liegt im Osten Asiens. In China wurden die ersten Sorten bereits vor mehr als 4'000 Jahren kultiviert. Heute werden sie in geeigneten Gebieten weltweit angebaut.

Es handelt sich um Bäume oder große Sträucher mit Wuchshöhen von ca. 3-25 Metern, die in der Regel  immergrün sind. Ihre Blüten sind weiß. Bei ihren rundlichen Früchten handelt es sich um Endokarp-Beeren. Diese sind von einer weißlichen Schicht, dem Mesokarp und einer ledrigen, wachsartigen Außenhaut, dem Exokarp, umgeben. Zur Reife färben sie sich grün, gelb oder orange. Für Zitrusgewächse ist charakteristisch, dass sie fast das ganze Jahr über gleichzeitig Blüten und Früchte tragen können. Ihre Hauptblütezeit wird gegen Ende des Winters erreicht [9].

Die meisten Zitrusgewächse tolerieren kurzfristig Temperaturen um den Gefrierpunkt. In der Regel werden sie aber während des Winters in einer temperierten Unterkunft bei 10-15°C untergebracht. Je kälter die Pflanzen überwintern, umso dunkler müssen sie stehen.

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

OrangeOrange (Citrus x aurantium = sinensis), Frucht, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

OrangeOrange (Citrus x aurantium = sinensis), Blätter, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

OrangeOrange (Citrs x aurantium = sinensis), Früchte, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

platzhalterOrange (Citrus x aurantium = sinensis), Borke, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Aurantioideae
Tribus Citreae

Orange oder Apfelsine

Citrus X sinensis (= aurantium)

Die Orange ist eine Kulturform, entstanden vermutlich aus einer Kreuzung zwischen Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata). In Europa kennt man die süßen Orangen seit Ende des 15. Jahrhunderts, die ersten freien Kulturen wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Spanien angelegt.  Heute sind Orangen die weltweit wichtigsten Zitrusfrüchte.

Verbreitung: Ursprünglich China, bereits in vorchristlicher Zeit Ausdehnung über Indien bis nach Mesopotamien. Wichtigste Produktionsländer heute sind Brasilien, China, die Mittelmeerländer der EU, Mexiko, Ägypten, die USA, Türkei und Südafrika.

Winterhärtezone 10 (erträgt +5 bis -1ºC).

Wuchsklasse 3-2: Bis 7-12 m hoch.

Die Orange ist ein Baum oder hoher Strauch mit wenigen oder gar keinen Dornen an den Zweigen. Sie hat eine rundliche, regelmäßig verzweigte Krone und ist immergrün. Die einfachen Blätter sind wechselständig, eiförmig und haben einen gewellten Rand. Sie sind gestielt und haben eine ledrige Oberfläche. Blütezeit ist bei uns von Februar bis Juni. Die leicht duftenden, weißen Blüten stehen einzeln in den Blattachsen oder in wenigblütigen Rispen. Sie sind zwittrig oder rein männlich und weisen 4-5 verwachsene Kelchblätter, 5 freie, weiße Kronblätter und 20-25 Staubblätter auf. Der Fruchtknoten ist oval und deutlich vom Griffel abgesetzt. Die orangeroten, je nach klimatischen Bedingungen auch grün bleibenden Früchte können sich auch ohne Fremdbestäubung entwickeln. Sie sind rundlich, glatt und groß. Ihr essbarer Anteil enthält ca. 9.14 g Zucker und ca. 53 mg Vitamin C pro 100 g. Die Weltproduktion liegt bei ca. 50 Millionen Tonnen Früchten pro Jahr. 

Die Erstbeschreibung erfolgte 1793 durch Carl von LINNÉ unter der Bezeichnung Citrus aurantium. Da es sich um eine Hybridform handelt, muss sie korrekt Citrus x aurantium heißen. Um sie von der Bitterorange abzugrenzen, die zur selben "Art" gehört, wird die Süßorange oft Citrus sinensis bzw. Citrus x sinensis genannt [1; 5; 7; 8].

Etwa um 1640 ließ die Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalie in Schönbrunn einen Orangeriegarten einrichten. Dieser wurde auf Betreiben von Franz I. Stephan 1754 durch die heutige Orangerie ersetzt, mit ihren 189 Meter Länge und zehn Meter Breite nebst Versailles das weltweit größte barocke Orangeriegebäude. Dieses hat teilweise heute noch seine ursprüngliche Funktion aks Winterquartier für Kübelpflanzen, teils wird es anderweitig genutzt [10].

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SAPINDALES Citrus x aurantium Porquerolles PD2Pomeranze (Citrus x aurantium), Blätter, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES Citrus x aurantium Porquerolles PD1Pomeranze (Citrus x aurantium), Rinde, im Jardin Emmanuel Lopez auf Porquerolles © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bitterorange oder Pomeranze

Citrus X aurantium

Kulturform, entstanden vermutlich aus einer Kreuzung zwischen Pampelmuse (Citrus maxima) und Mandarine (Citrus reticulata).

Verbreitung: Vermutlich urprünglich in China kultiviert, aber seit über 1000 Jahren im Mittelmeerraum heimisch. in Mitteleuropa seit dem Barock in Treibhäusern (Orangerien) kultiviert.

Winterhärtezone 9 (erträgt -1ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 6-9 m hoch.

Die Bitterorange wächst als immergrüner, mittelgroßer Baum mit runder Krone und regelmäßiger Verzweigung. Die Zweige sind anfangs kantig und mit biegsamen, eher stumpfen bis 8 cm langen Dornen besetzt, die gelegentlich aber auch fehlen können. Die Blätter sind eiförmig, ledrig, auf der Oberseite dunkelgrün, vorne spitz. Ihr Rand ist leicht gewellt, der Blattstiel schmal geflügelt. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in wenigblütigen, traubigen Blütenständen zusammen. Die stark duftenden Blüten sind zwittrig oder rein männlich. Sie haben 4-5 verwachsene Kelchblätter, 5 weiße, freie Kronblätter und 20-25 Staubblätter. Die Früchte variieren in Form und Farbe: sie können oval oder kugelig, mattgelb, leuchtend orangegelb oder rot sein. Unter der Schale befindet sich eine weiße, pelzig-schwammige Schicht (Albedo). Das Fruchtfleisch ist gelb bis blutrot, saftig süß-säuerlich und in 6-12 kernlose, manchmal auch Kerne enthaltende Segmente geteilt [1; 5].

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KaffernlimetteKaffernlimette (Citrus hystrix), Blätter im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

platzhalterKaffernlimette (Citrus hystrix), Zweige mit Blüten und Früchten in der Botanika Bremen© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Kaffir- oder Kaffernlimette

Citrus hystrix

Die Kaffir- oder Kaffernlimette ist nicht aus einer Keuzung entstanden.

Verbreitung: Die Art stammt aus Südostasien, ursprünglich wohl von der Malaiischen Halbinsel. Sie wird heute u. a. auch in Indonesien, Vietnam und Thailand, auf den Philippinen, auf Inseln im Indischen Ozean, in der Karibik und den südlichen USA angebaut.

Winterhärtezone 10 (erträgt +5 bis -1ºC).

Wuchsklasse 3: 2-11 m hoch.

Die Kaffirlimette ist ein kleinwüchsiger Baum oder Strauch mit dornenbewehrten Zweigen. Die ganze Pflanze hat einen stark aromatischen und durchdringend zitronenähnlichen Geruch, der durch Citronellal, ein Monoterpenaldehyd, verursacht wird. Ihre Blattstiele sind stark verbreitert („geflügelt“). Dadurch entsteht der Eindruck von zwei in Längsrichtung aneinandergewachsenen Blättern. Diese «Doppelblätter» sind stark glänzend und mit einer Wachsschicht überzogen. Aus den weißen, relativ kleinen Blüten entwickeln sich birnenförmige, ca. 6 cm lange Früchte, deren unebene, grobwarzige Schale sich im Lauf der Reife von dunkelgrün nach gelb verfärbt. Gehandelt werden die Früchte aber meistens grün. Sie sind klein, haben wenig Saft und spielen daher keine Rolle zur Herstellung von Erfrischungsgetränken. Neben der Verwendung von Kaffernlimettenöl in der Parfümerie und als Repellent gegen Insekten ist die Pflanze vor allem in der Kochkunst Südostasiens und dem französischen Überseedepartement La Reunion bedeutsam [3; 4].

Schale und Fruchtfleisch der Kaffirlimette enthalten erhebliche Mengen an Furanocumarinen. Diese können bei äußerlicher Anwendung eine potenziell schwere Hautentzündung (Phytophotodermatitis) verursachen [2].

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SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen blatt PD1Bergamotte (Citrus x limon), Blätter, im Tropenhaus Frutigen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen frucht PD1Bergamotte (Citrus x limon), Frucht, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen frucht PD1Bergamotte (Citrus x limon),Zweig mit Früchten in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES rutaceae citrus bergamia frutigen stamm PD1Bergamotte (Citrus x limon), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Bergamotte

Citrus X limon = Citrus bergamia

Kulturform, entstanden vermutlich aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und der Zitronat-Zitrone (Citrus medica). Das heißt, sie hat dieselben Elternarten wie die Zitrone. Oft auch unter dem Namen Citrus x bergamia.

Verbreitung: Traditionelle Anbaugebiete sind Kalabrien und die Ionische Insel Kefalia. Heute auch in anderen Mittelmeerregionen und einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern.

Winterhärtezone 10 (erträgt bis +3ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 4 m hoch.

Die Bergamotte wächst als immergrüner, mittelgroßer Baum mit runder Krone und aufstrebenden, unregelmäßig verzweigten Ästen, die im Gegensatz zur Zitrone keine Dornen tragen. Die  Blätter sind länglich mit geflügeltem Blattstiel. Sie sind reich an ätherischen Ölen. Die Bergamotte blüht nur im Frühjahr. Ihre duftenden, reinweißen Blüten bestehen aus vier bis fünf länglichen Blütenblättern mit gelber Mitte. Die Früchte reifen ab November heran. Sie sind rund bis leicht birnenförmig, haben eine charakteristische kleine Ausstülpung und wiegen zwischen 100 und 200 Gramm. Ihre glänzende, oft leicht gerippte Schale ist anfangs grün und färbt sich mit zunehmender Reife zitronengelb. Sie haftet fest am gelb-grünen, kernarmen Fruchtfleisch [3; 7].

Die Früchte sind  zu sauer und bitter für den Frischverzehr, können aber zu Marmelade verarbeitet oder gepresst und zur Zubereitung von Erfrischungsgetränken verwendet werden. Genutzt wird vor allem das aus ihrer dicken Schale gewonnene ätherische Öl, das in Kölnisch Wasser 4711 und vielen anderen Parfums und Körperpflegeprodukten Verwendung findet. Auch der bekannte Schwarztee Earl Grey ist mit Bergamotte aromatisiert. Auch die Laubblätter können zur Duftstoffgewinnung verwendet werden [3; 7].

Die Bergamotte wurde 1826 von den französischen Botanikern Giuseppe Antonio RISSO und Pierre Antoine POITEAU als Citrus bergamia erstmals wissenschaftlich beschrieben. Nachdem sich herausstellte, dass es sich um eine Arthybride handlte, wurde der ursprüngliche Name offiziell ersetzt. Er wird aber in der Praxis noch oft verwendet.

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ZitronatzitroneZitronatzitrone (Citrus medica) mit birnförmiger Frucht in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

ZitronatzitroneZitronatzitrone (Citrus medica 'Digitata'), Frucht, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ZitronatzitroneZitronatzitrone (Citrus medica), Blüten, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ZitronatzitroneZitronatzitrone (Citrus medica 'Digitata'), Borke, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Zitronatzitrone

Citrus medica

Die Zitronatzitrone ist eine der ursprünglichen Citrus-Arten. Sie wird häufig mit der Zitrone gekreuzt.

Verbreitung: Die Art stammt usrprünglich aus Assam. Sie wurde bereits im Altertum in China und im Mittleren und Nahen Osten angebaut und gelangte in der Antike in dem Mittelmeerraum.

Winterhärtezone 9 (erträgt 0 bis -1ºC).

Wuchsklasse 3: 2.5 bis 3 m hoch, selten mehr.

Die Zitronazitrone ist ein Strauch oder kleiner Baum mit unregelmäßiger Krone. An seinen rötlichen Sprossen besitzt er kurze, steife Dornen. Die Blattstiele sind meist ungeflügelt. Die Blätter sind breit, fast einem Rechteck gleichend, da die Spreiten an Stiel und Spitze sehr spät zusammenlaufen. Sie erreichen durchschnittlich eine Länge von 12-15 cm, manche bis zu 20 cm. Die 3.5-4 cm großen Blüten sind innen weiß, außen (zumindest als Knospen) rot überlaufen. Die Blütezeit reicht vom Frühjahr bis in den Sommer hineinen. Die Früchte haben nur wenig Fruchtfleisch, jedoch eine gelbe, sehr dicke, warzige bis runzelige Fruchtschale, die reich an ätherischen Ölen ist. Sie ist durch das Vorkommen von prenylierten Cumarinen in Verbindung mit prenylierten Furanocumarinen aus Bergapten-, Xanthotoxin- und Isopimpinellin-Clustern charakterisiert. Der Fruchtsaft ist sauer wie bei der Zitrone. Die Sorte 'Sarcodactylis' bzw. 'Digitata', auch "Buddhas Hand" genannt, fällt durch fingerförmige Fortsätze an der Basis auf. Die Früchte von ‘Deserto‘ sind vielgestaltig und reichen von rundlichen bis leicht spitz zulaufenden Silhoutten, Sorten wie ‘Diamante‘ oder ‘Etrog‘ haben eine ausgeprägte Zipfelmützen-Form. Die Sorte ‘Maxima’ trägt ihren Namen zu Recht. Ihre riesigen Früchte können bis zu 2 kg schwer werden [1; 2; 3; 6; 9].

Von April bis November sollten Zitrinatzitronen im Freien aufgestellt werden. Während des Winters sollten sie hell bei + 8 bis + 15 °C untergebracht werden. An zu dunklen Plätzen ist ein teilweiser Blattabwurf normal. Er wird durch den Neuaustrieb ab März/April ausgeglichen, der die Krone rasch wieder vollständig begrünt [3].

Zur Herstellung von Zitronat wird die unreife Frucht halbiert,das Fruchtfleisch entfernt und das Mesocarp zunächst einige Zeit in Salzwasser einlegt. Danach wird es in frischem Wasser entsalzt und zum Kandieren in einer hochprozentigen Zuckerlösung erhitzt. Dazu wird etwa die gleiche Menge Zucker wie Schalen verwendet. Das Produkt lässt man gut abtropfen und danach trocknen [7].

Citrus medica wurde 1753 von Carl von LINNÉ unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben.

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SAPINDALES rutaceae citrofortunella microcarpa frutigen frucht PD1Calamondin-Orange (Citrus x microcarpa), Blätter und Frucht, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

SAPINDALES rutaceae citrofortunella microcarpa frutigen stamm PD1 (4)Calamondin-Orange (Citrus x microcarpa), Stamm, im Tropenhaus Frutigen BE © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Calamondin-Orange

Citrus X microcarpa

Die Calamondin-Orange ist ein vermutlich natürlicher Hybride zwischen der Mandarine (Citrus reticulata) und der Ovalen Kumquat (Citrus margarita). Da die Kumquats bisweilen als eigene Gattung (Fortunella) angesehen werden, ist in Literatur und Beschriftungen auch der Name "x Citrofortunella microcarpa" anzutreffen.

Verbreitung: Ursprünglich vermutlich Südostchina, heute weit verbreitet auf den Philippinen, wo sie auf Tagalog "Kalamansî" genannt wird, in Malaysisa und Indonesien. Ferner wird sie u.a. in Sri Lanka, Taiwan, der Karibik und Florida häufig kultiviert.

Winterhärtezone: Die Angaben variieren etwas (8b-11). Im mitteleuropäischen Klima nicht winterhart.

Wuchshöhe: 8 m an Naturstandorten.

Die Calamondin-Orange wächst als immergrüner kleiner Baum oder, im Kübel, bis 2 m hoher Strauch. Ihre ganzrandigen, ovalen Laubblätter duften. Sie sind oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite heller. Blütezeit ist von April bis Juni und bisweilen bis in den Herbst hinein. Die weißen Einzelblüten duften stark. Die Früchte sind Beeren mit in unreifem Zustand grüner, in reifem oranger Schale, die in Form und Größe jenen der Mandarine gleichen, aber saures und bitteres Fruchtfleisch haben [2; 5].

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MandarineMandarinenzweig (Citrus x reticulata) mit Blütenknospen in der Wilhelma Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

MandarineMandarine (Citrus x reticulata) noch grüne Frucht, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

MandarineMandarine (Citrus x reticulata) Borke, in der Botanika Bremen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Mandarine

Citrus reticulata

Mandarine, Zitronatzitrone, Pampelmuse und Kumquat sind die vier Ursprungsarten, aus denen unsere bekannten Zitrusfrüchte entstanden sind. Von diesen weist die Mandarine dir größte innerartliche Diversität auf. Zu ihren Nachkommen gehören zum Beispiel die Orange und die Clementine.

Verbreitung: Die Art stammt ursprünglich vermutlich aus Nordostindien und Südwestchina. Sie wurde bereits im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechung kultiviert und bis nach Japan verbreitet. Nach Europa gelangte sie erst im 19. Jahrhundert.

Winterhärtezone 10 (erträgt +5 bis -1ºC).

Wuchsklasse 3: Bis ca. 8 m hoch.

Die Mandarine ist ein sehr dorniger Strauch oder kleiner Baum mit einer ausgebreiteten, dicht belaubten Krone. Ihre immergrünen Blätter sind schmal bis oval und gestielt. Ihre Früchte sind kleiner als die der Orange, haben eine relativ dünne Fruchtschale und sind beidseits abgeplattet. Die der Wildform sind reich an Samen, manche Kulturformen, etwa die Clementine oder die Satsuma, sind meist samenlos. Mit einem Zuckergehalt von ca. 10.6 g / 100 g essbarem Anteil sind Mandarinen die süßesten Zitrusfrüchte. Ihr Vitamin C-Gehalt ist dagegen mit ca. 30 mg/100g Fruchtfleisch geringer als bei Orange, Grapefruit oder Zitrone. Die Erntezeit fällt klassischerweise in die Wintermonate zwischen November und Januar, die Erntemenge kann von Jahr zu Jahr stark schwanken. Da auch vollreife Früchte noch lange an den Zweigen haften bleiben, ist neben dem Nutzwert auch der Zierwert der Mandarinen sehr hoch [1; 3; 6].

Citrus reticulata wurde 1837 von dem spanischen Botaniker Ramos Manuel María BLANCO unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben.

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Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht BSLDreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) mit reifen Früchten im Hyänenhundgehege des Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata ruelzheimDreiblättige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata) in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata blatt ruelzheimDreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), Blätter, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

SAPINDALES RUTACEAE poncirus trifoliata frucht ruelzheimDreiblättrige oder Bitterorange (Poncirus trifoliata), noch unreife Früchte, in der Straußenfarm Mhou, Rülzheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Unterfamilie Aurantioideae

Dreiblättrige oder Bitterorange

Poncirus trifoliata

Verbreitung:  Zentral- und Nordchina, Japan. In vielen Ländern kultiviert, z.T. als Hybriden mit Süßorangen, oder als Veredelungsunterlage.

Winterhärtezone 5 (erträgt bis -24ºC).

Wuchsklasse 3: Bis 5 m hoch. Baum oder Strauch.

Im Gegensatz zu Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- und Grapefruitbäumen gehört die Dreiblättrige Bitterorange nicht zur Gattung Citrus, sondern bildet die eigenständige, monotypische Gattung Poncirus. Sie ist aber während der Vegetationsperiode aus der Ferne von den echten Zitruspflanzen kaum zu unterscheiden. Im Winter dagegen schon, denn im Gegensatz zu den Citrus-Arten ist sie nicht immergrün, sondern wirft im Herbst ihre Blätter ab. In klimatisch günstigen Gegenden, etwa am Oberrhein, kann sie ganzjährig im Freien gehalten werden.

Die Pflanze wächst als stark dornig bewehrter Strauch oder kleiner Baum. Sie bildet dunkelgrüne, abgeflachte Triebe mit 1-7 cm langen, dunkelgrünen Dornen. Die dunkelgrünen Blätter sind wechselständig angeordnet, dreizählig und bis zu sechs Zentimeter lang. Die einzelnen Blättchen sind verkehrt eiförmig. Im Herbst färben sie sich blassgelb bis orangegelb. Die weißen Schalenblüten erscheinen schon im April vor dem Laubaustrieb. Sie haben einen Durchmesser von ca. 4 cm, meist fünf Blütenblätter und auffallende gelbe Staubgefäße und verbreiten einen sehr intensiven Orangenduft. Die kugelrunden orangefarbenen typischen Zitrusfrüchte -eigentlich Beeren - werden vier bis fünf Zentimeter groß und erinnern an Mandarinen. Sie haben einen dünnen filzigen Belag und duften ebenfalls sehr angenehm. Sie sind zwar essbar, schmecken allerdings sehr sauer und leicht bitter. Sie werden in einigen Mittelmeerländern zu Marmelade verarbeitet und auch als Kuchengewürz verwendet [1; 5; 7].

Es gibt eine teil- bis immergrüne Kreuzung aus Dreiblättriger Orange und Grapefruit, die Citromelo oder Citrumelo genannt wird. Diese wird als Veredlungsunterlage für viele Zitrus-Sorten eingesetzt, um frostverträgliche Pflanzen zu erhalten [3].

Die Art wurde 1763 von Carl von LINNÉ unter der Bezeichnung Citrus trifoliata erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1839 stellte sie der in Marseille aufgewachsenen, hauptsächlich in den USA tätige Universalgelehrte Constantine Samuel RAFINESQUE in die neue Gattung Poncirus.

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Literatur und Internetquellen:

  1. BAUMKUNDE
  2. DUGRAND-JUDEK, A. et al. (2015) 
  3. FLORA TOSKANA
  4. HECKENPFLANZEN HEIJNEN
  5. JOHNSON, H. (1974)
  6. LÖTSCHERT, W. & BEESE, G. (1981)
  7. MEIN SCHÖNER GARTEN
  8. STATISTA
  9. WILHELMA,  Pressemitteilung vom 22.02.2024
  10. SCHLOSS SCHÖNBRUNN