Antarktische Scheinbuche (Nothofagus antarctica)
Bild Wouter Hagens. Gemeinfrei
AllgemeinesDa der größere Teil Südamerikas im Bereich der Tropen und Subtropen liegt, beschränken sich die als Parkbäume geeigneten Arten im Wesentlichen auf die höheren Lagen der Anden und den Süden des Kontinents. Als bis etwa -15ºC winterharte Arten stehen namentlich die Südbuchen (Nothofagus spp.) zur Verfügung. |
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae)
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Unterfamilie: Phytolaccoideae Zweihäusige Kermesbeere, Ombú
Phytolacca dioica Verbreitung: Südamerika: Argentinien, Uruguay. Winterhärtezone 8-11 (erträgt je nach Quelle Temperaturen bis 5ºC oder bis minus 4-8ºC, sollte möglichst frostfrei überwintert werden). Wuchsklasse 2: Bis 12-18 m hoch. Der Ombú ist ein giftiger, immergrüner Baum, der eine Höhe von 12-18 m, einen Stammumfang bis zu 10 m und einen Kronendurchmesser von etwa 20 m erreicht. Oft weist er mehrere Stämme auf. Er ist schnellwachsend und kann bis zu 150 Jahre alt werden. Sein Holz ist weich und schwammig, die rauhe Rinde ist grau bis blassbraun. Die wechselständigen Blätter sind einfach, elliptisch und glattrandig. Er ist zweihäusig eingeschlechtlich. Blütezeit ist Mai-Juni. Männliche und Weibliche Blüten stehen in traubigen Blütenständen. Sie duften und sind weiß oder grünlich. Die daraus entstehenden, zehnlappigen Beeren sind anfänglich gelb, bei Reife schwarz. Der Ombú ist der Nationalbaum Uruguays und Argentiniens. Außerhalb des Artareals eingebürgerte Populationen können sich invasiv verhalten [1; 2]. Die Kermesbeere enthält in allen Teilen Saponine, deren wichtigstes Aglykon das Phytolaccagenin ist [3]. |
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
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Unterfamilie: Onagroideae GartenfuchsienFuchsia spp. Verbreitung: Mittel- und Südamerika: von Mexiko bis Chile. Winterhärtezone (5-8), viele Sorten sind jedoch nicht winterhart und sollten frostfrei überwintert werden, manche frieren zurück und treiben im Frühjahr neu aus. Wuchsklasse bis 3: Je nach Art und Sorte bis 10 m hoch. Fuchsia ist eine artenreiche Gattung, von der über 100 Wildformen bekant sind. Sie ist in europäischen Gärten seit dem 18. Jahrhundert bekannt, und es entstanden seitdem üebr 12'000 Kulturformen. Fuchsien-Arten sind verholzende Pflanzen, die als Halbsträucher, Sträucher, Spalierpflanzen und Bäume wachsen. Die Vorfahren der Freilandfuchsie (Fuchsia magellanica / Fuchsia-Hybriden) kommen aus Südamerika (Süd- bis Zentral-Anden, Patagonien) und können in ihrer Heimat bis 3 m hohe Sträucher bilden. Fuchsien faszinieren mit grazilen, vierzähligen Glockenblüten, die an relativ langen Blütenstielen zu Hunderten an den Sträuchern sitzen und deren charakteristische Stempel und Staubgefäße weit aus der Blütenkrone heraus ragen. Die meisten Arten blühen ab Juni den ganzen Sommer hindurch, oft bis weit in den Herbst und gelegentlich in den Winter hinein. Das Farbenspektrum geht von rot über weiss, bis zur Zweifarbigkeit, z.B. rot-weiss, rot-violett. Die Laubblätter sind mehrheitlich elliptisch, lang gestielt und weisen einen schwach bis mittel gezahnten Blattrand auf [4; 5]. Der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart unterhält eine große Fuchsienkollektion und veranstaltet periodisch Sonderschauen, an denen jeweils über 200 Sorten gezeigt werden [5]. |
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Unterfamilie: Onagroideae Fliederblütige Fuchsie (Wildform)
Fuchsia paniculata Verbreitung: Mittelamerika: von Südost-Mexiko bis Panama. Winterhärtezone 10: Die Fliederblütige Fuchsie ist nicht winterhart, erträgt gelegentliche Temperaturen von -1ºC. Wuchsklasse 3: bis 8 m hoch. Die Fliederblütige Fuchsie immergrüner Strauch oder kleiner Baum mit bis zu 40 cm langen, leicht drei- bis vierkantigen Zweigen und gegenständigen, in Quirlen angeordneten, glänzenden, elliptischen bis lanzettlichen, tiefgrünen Blättern an rötlichen Stielen. Der aufrecht stehende Blütenstand besteht aus zahlreichen rosafarbenen bis violetten Blüten in Rispen, denen dunkielviolette Früchte folgen [4; 5]. |
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae)
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Unterfamilie: Anacardioideae Peruanischer Pfefferbaum
Schinus molle Verbreitung: Mittel- und Südamerika: von Mexiko bis Chile und Argentinien. Winterhärtezone 9 (nicht winterhart, kann aber vereinzelt Temperaturen bis zu -10°Caushalten). Wuchsklasse 2-3: Bis 9 (4-15) m hoch. Der Peruanische Pfefferbaum ist ein kleiner, immergrüner Baum, der seinen deutschen Namen von seinen pfefferähnlichen Früchten hat, der aber mit dem Pfefferstrauch (Piper nigrum) überhaupt nicht verwandt ist. Er gedeiht in Trockengebieten. Er ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Sein Stamm kann einen Durchmesser von 60 cm erreichen. Die Äste und Zweige sind überhängend, die bis 20-30 cm langen Blätter sind wechselständig und unpaarig gefiedert. Die 15-41 Fiederblättchen eines Blatts sind linealisch. Die gelblichweißen weiblichen Blüten sind klein und stehen in 2-5 cm langen Rispen. Aus ihnen entwickeln sich erbsengroße, rosarote, aromatische und Steinfrüchte, die nach Pfeffer schmecken. Sie sind aber weniger scharf als die echten Pfefferkörner, weil sie kein Piperin enthalten. Sie werden als "Rosa Pfeffer" in der Küche verwendet und eignen sich für Fisch- und Fleischgerichte sowie für würzige vegetarische Speisen [7; 8]. In Mittel- und Südamerika werden Bestandteile des Pfefferbaums in der Volksmedizin eingesetzt. Das aus den Früchten und Blättern gewonnene ätherische Öl ist antiseptisch. Es fördert die Wundheilung und schützt vor Mücken und Insekten. Innerlich angewendet hilft es bei rheumatischen Beschwerden, Atemwegserkrankungen und Bluthochdruck. Die Beeren haben eine harntreibende Wirkung und sind ein natürliches Abführmittel. Die gemahlene Rinde hilft bei geschwollenen Füßen. Wegen ihres dauerhaften Holzes wird die Art in ihren Ursprungsländern auch forstlich angebaut [7; 8]. Wenn der Pefferbaum als Kübelpflanze gezogen wird, sollte er frostfrei überwintert werden. |
Nachfolgend eine Auswahl süd- und mittelamerikanischer Laubbäume nach Größe:
Kleine Laubbäume und Sträucher(bis 10 m):
- Dschungelglocken (Apocynaceae: Allamanda spp.) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
- Cherimoya (Annonaceae: Annona cherimola) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
- Schönmalve (Malvaceae: Abutilon hybr.) - nur als Kübelpflanzen mit Überwinterung im Gewächshaus
- Brasilianische Guave (Myrtaceae:Acca sellowiana) - nur als Kübelpflanze mit Überwinterung im Gewächshaus
- Freilandfuchsie (Ongraceae: Fuchsia magellanica)
- Fiederblütige Fuchsie (Onagraceae: Fuchsia paniculata) - nur als Kübelpflanze mit Überwinterung im Gewächshaus
Mittelgroße Laubbäume (bis 20 m):
- Peruanischer Pfefferbau (Anacardiaceae: Schinus molle) - bedingt winterhart
- Chilenische Scheinulme (Cunoniaceae: Eucryphia nymansensis) - bedingt winterhart
Große Laubbäume (über 20 m):
- Chilenischer Lorbeere (Atherospermataceae: Laurelia sempervirens) - erträgt bis -5ºC
- Antarktische Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus antarctica)
- Magellan-Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus betuloides)
- Anden-Scheinbuche (Nothofagaceae: Nothofagus obliqua)
- Lenga-Südbuche (Nothofagaceae: Nothofagus pumilio)
Literatur und Internetquellen:
- BAUMKUNDE
- URBAN FOREST ECOSYSTEMS INSTUTE
- WWW.GIFTPFLANZEN.COMPENDIUM
- MEIN SCHÖNER GARTEN
- PRESSEMITTEILUNG WILHELMA vom 22.06.2022
- SUNSHINE-SEEDS
- BOTANISCHER GARTEN KARLSRUHE
- JOHNSON, H. (1974)