Marderkaninchen (Oryctolagus cuniculus f. dom.) im Bodenseezoo Reutemühle, Überlingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Hasentiere (LAGOMORPHA)
Familie: Hasenartige (Leporidae)
Hauskaninchen-Rassen
Oryctolagus cuniculus f. domestica • The Domestic Rabbit • Le lapin domestique
Nachfolgend werden folgende Rassen mit Bild und Text vorgestellt.
Auf dem Allgemeinen Kaninchenblatt sind weitere 6 Rassen mit Bild, jedoch ohne spezielle Texte vertreten. Es handelt sich um:
- Sable des Vosges
- Rhönkaninchen
- Zwergkaninchen
- Dreifarbenschecken-Rexkaninchen
- Löwenkopfkaninchen
Burgunderkaninchen
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Das Burgunderkaninchen ist eine mittelgroße, reinerbige Rasse. Es stammt ursprünglich aus dem Burgund, wo es unter der Bezeichnung *Fauve de Bourgogne" zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden ist, und wo 1914 ein Standard festgelegt wurde. In der Schweiz ist es seit 1920 ziemlich stark verbreitet und seit 1933 als Rasse anerkannt. In der ehemaligen DDR erfolgte die Anerkennung 1980, in der Bundesrepublik 1986. Das Burgunderkaninchen hat einen kräftigen, mittellangen, ausgerundeten Körperbau, mittellange Läufe und 13,8–14,5 cm lange Ohren. Das Fell ist dicht mit 30-34 mm langen Deckhaaren und reichlich Unterwolle. Die Deckfarbe ist ein glänzendes, gleichmäßiges Fahlrot. Nüstern, Augen- und Kinnbackeneinfassung sowie der Bauch sind hell bis cremefarbig. Die Unterseite der Blume ist weißlich. Die Farbe der Iris ist braun und die Krallen sind hornfarben. Mindestgewicht ist laut Schweizer Standard 3.5 kg nach deutschem Standard 3.75 kg, das Idealgewicht liegt zwischen 4.0-4.7 kg und das Maximalgewicht bei 5 kg (Deutschland 5.5 kg). Literatur und Internetquellen |
Deutsches Großsilberkaninchen
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland französischer Großsilberkaninchen mit kleineren schwarzen und blauen einheimischen Silberrassen verpaart. 1926 erfolgte die Unterteilung dieses Rassengemischs in Helle Großsilber- und Deutsche Großsilberkaninchen, letztere mit den Farbenschlägen Schwarz- und Blausilber. Zur besseren Unterscheidung der beiden Rassen züchtete man die Körperform des Deutschen Großsilberkaninchens gestreckter, sein Fell kürzer und die Deckfarbe dunkler. Das Deutsche Großsilber ist ein mittelgroßes Kaninchen mit einem Normalgewicht von über 4,25 kg bei einem Höchstgewicht von 5,25 kg und einem Mindestgewicht von 3,75 kg. Der Effekt der Silberung wird hervorgerufen durch Grannenhaare mit weißen Spitzen, die am ganzen Körper geichmäßig verteilt sind. Der Haarwechsel der Jungtiere, nach welchem sich erst die Silberung zeigt, vollzieht sich ab der fünften Woche und ist mit 6 Monaten vollendet. Als Farbenschläge anerkannt sind heute Schwarz-Silber, Blau-Silber, Gelb-Silber, Graubraun-Silber und Havanna-Silber. Das Deutsche Großsilberkaninchen wird nach Zootierliste (2022) nur in zwei Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Deutsches Riesenkaninchen, "Belgischer Riese"
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Das Riesenkaninchen wurde ursprünglich in Belgien erzüchtet und um 1885 als „Belgischer Riese“ nach Deutschland eingeführt. Nachdem jahrelang nur auf Größe und Gewicht hin gezüchtet wurde, reduzierte man 1937 das erwünschte Gewicht sowie die Rumpflänge und benannte die Rasse in „Deutscher Riese“ um. 2012 wurde das zuvor eigenständige und 2012 Wirtschafsrasse anerkannte Weißes Riesenkaninchen In den Deutschen Riesen integriert. Das Deutsche Riesenkaninchen muss ein Mindestgewicht von 6 kg haben, das Normalgewicht liegt aber über 7 kg und das Höchstgewicht bei 11,5 kg. Die ideale Körperlänge beträgt 72 cm. Der Körper ist groß und gestreckt, breit und tief und besitzt einen seiner Größe entsprechenden starken Knochenbau. Auffällig sind die großen, fleischigen Ohren mit einer Mindestlänge von 15 cm. Deutsche Riesen gibt es in den Farben wildfarben, dunkelgrau, eisengrau, hasenfarbig, weiß, schwarz, blau, blaugrau, chinchillafarbig und gelb. Das Deutsche bzw. Belgische Riesenkaninchen wird nach Zootierliste (2022) in gegen 80 Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Deutsches Riesenscheckenkaninchen
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Gescheckte Kaninchen mit farbiger Schnauzenzeichnung, dem sogenannten „Schmetterling“ wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter der Bezeichnung "Papillon" in Frankreich erzüchtet. In Belgien wurde das größere Belgische Landkaninchen ohne Schnauzenzeichnung gefördert. Die ersten dieser Tiere wurden im Jahre 1890 von einigen rheinischen Züchtern eingeführt. Sie waren sehr unterschiedlich gezeichnet, weshalb die Zuchtbemühungen auch dahin gingen, ihnen eine regelmäßige Zeichnung mit Schmetterling anzuzüchten. Durch die Einkreuzung von Riesenkaninchen wurden die Tiere größer. 1908 wurde das Deutsche Riesenscheckenkaninchen als Rasse anerkannt. Die Kopfzeichnung des Deutschen Riesenscheckenkaninchens besteht aus dem „Schmetterling“ , den Augenringen, den Backenpunkten und der Ohrenzeichnung. Die Rumpfzeichnung wird vom Aalstrich und den sechs bis acht Seitenflecken gebildet. Anerkannt sind die Farbenschläge Schwarz-Weiß, Blau-Weiß und Havanna-Weiß. Das Mindestgewicht der Deutschen Riesenschecke muss 5.5 kg betragen, das Normalgewicht liegt über 6 kg und das Höchstgewicht bei 10 kg. Schecken sind spalterbig. Verpaart man zwei gescheckte Tiere, sogenannte Typenschecken, besteht der Nachwuchs zur Hälfte aus Typenschecken, zu einem Viertel aus einfarbigen Nichtschecken und zu einem weiteren Viertel aus den sogenannten Weißlingen, die nur wenige farbige Abzeichen besitzen. Um diese zu vermeiden, werden Typenschecken nur mit einfarbigen Nichtschecken verpaart, so dass die eine Hälfte der Jungtiere gescheckt ist und die andere einfarbig. Das Deutsche Riesenscheckenkaninchen wird nach Zootierliste (2022) in über 30 Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Dreifarben-Kleinschecke
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Die Dreifarben-Kleinschecke entstand in den 1960/70er-Jahren in Winterthur aus Englischen Schecken- und Japanerkaninchen. Sie ist seit 1984 vom Schweizer Rassekaninchen-Zuchtverband offiziell anerkannt. Vom Bundesamt für Landwirtschaft ist sie nicht anerkannt, weil sie nach 1949 entstanden ist, was das Amt nicht daran hindert, das Zuchtbuch zu fördern. Die Rasse ist, wie alle Tupfenschecken, spalterbig, bei der Zucht fallen auch vollfarbige Tiere und helle Weisslinge an. Zur Scheckung kommt der sogenannte Mosaikfaktor hinzu. Er ist für die Tupfung in zwei Farben nötig, beeinflusst aber auch die Musterung. Die Dreifarben-Kleinschecke ist eine kleine Normalhaar-Rasse mit einem Gewicht von 2.7-3.1 (2.5-3.3) kg. Die Ohren sind 10.-11.2 cm lang. Die Grundfarbe ist ein reines, glänzendes Weiss. Die Zeichnungsfarben sind Orange und Schwarz etwa zu gleichen Teilen. Jedes Zeichnungsmerkmal, ausgenommen die Backenpunkte, muss beide Farben aufweisen. Die farbigen Zeichnungsmerkmale sollen möglichst gut abgrenzen, blumig leuchten und nicht mit weissen Stichelhaaren durchsetzt sein. Die Iris ist braun, die Krallenfarbe belanglos. Dreifarben-Kleinschecken sind spalterbig. Werden gescheckte Tiere miteinander verpaart, fallen zum Teil reinerbige Tiere, sogenannte Weißlinge oder Chaplins, an. Diese sind von einer schweren Erbkrankheit, dem Megacolon-Syndrom betroffen. Die Erweiterung des Dickdarms führt zu Verdauungsstörungen und in der Folge zu kümmerndem Wachstum und einer geringen Lebenserwartung. Bei Weißlingen wurde zudem eine extreme Stressanfälligkeit und Hypertrophie der Nebennierenrinde nachgewiesen. Die Dreifarben-Kleinschecke wird nach Zootierliste (2022) in 6 Haltungen, mehrheitlich in der Schweiz, gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Hasenkaninchen
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Das Hasenkaninchen ist ein mittelgroßes, schlankes, langbeiniges Kaninchen, dessen Körperbau an den Feldhasen erinnert. Entstanden ist es in Belgien ab etwa 1800 aus Belgischen Riesen. 1874 wurden es erstmals nach England importiert, wo es in Richtung Sportkaninchen ("Rabbit hopping") perfektioniert wurde. Dazu wurde 1880 der erste Spezialklub gegründet und ein Standard aufgestellt. 1900 wurden in Deuschland die ersten aus England eingeführten Hasenkaninchen ausgestellt, und im selben Jahr wurde die Rasse in der Schweiz anerkannt. Das Hasenkaninchen zeigt eine hohe, elegante, hasenartige Körperhaltung. Der Körper ist lang mit hoch aufgezogener Bauchlinie. Der Kopf ist schmal und länglich, die Läufe ebenfalls lang, feingliedrig und schmal. Das Idealgewicht liegt bei 3.5-3.9 kg, das Höchstgewicht sollte 4.25 kg nicht überschreiten. Die Fellfarbe ist rotbraun mit durch schwarz gespitzte Deck- und Grannenhaare erzeugter Schattierung. Daneben gibt es noch die Farbenschläge "Weiß Rotauge" und "Lohfarbig schwarz". Die Unterseite der Blume ist cremeweiß. Das Hasenkaninchen wird nach Zootierliste (2022) in etwa 30 Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Helles Großsilberkaninchen, Champagne-Silber
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Die Rasse kommt ursprünglich aus Frankreich, wo sie schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als „Gris argentées de Champagne“ bekannt war. 1895 wurde sie in der Schweiz als "Champagne Silber" anerkannt, und 1904 wurde in Zürich der Schweizer Silberkaninchen Klub gegründet, heute der zweitgrößte Rassenkaninchen Klub der Schweiz. Erst 1911 wurden die ersten Tiere nach Deutschland importiert und fanden als „Französische Großsilber“ weite Verbreitung. 1942 erfolgte die wohl politisch motivierte Umbenennung in "Helles Großsilber". Das Helle Großsilber ist ein mittelgroßes Kaninchen mit einem Idealgewicht von 4.5 bis 5.5 kg. Sein Körper ist walzenförmig, gedrungen und hinten gut abgerundet. Hals- und Schulterbereich ist kräftig. Der dicht am Körper angesetzte Kopf hat eine breite Stirn und stabile feste Ohren. Das Fell ist mit schwarzen Stichelhaaren durchsetzt. Seine Silberung wird durch reichlich helle Haarspitzen des Deckhaares hervorgerufen, wodurch die Deckfarbe silberartig bläulich-hell erscheint. Sie muss am ganzen Körper gleichmäßig vorhanden sein. Die Bauchdeckfarbe erscheint ein wenig matter. An den Ohren und dem Schnauzbereichist die Farbe etwas, in der Schweiz deutlich, dunkler. Die Farbe der Unterwolle ist dunkelblau. Die Fellfarbe wird reinerbig vererbt. Das Helle Großsilberkaninchen gilt nicht als gefährdet, wird aber in Kategorie IV (Beobachtung) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Es wird nach Zootierliste (2024) in 8 Haltungen,hauptsächlich in Deutschland, gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Japanerkaninchen
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Das Japanerkaninchen ist im 19. Jahrhundert in Frankreich aus eisengrauen und Holländerkaninchen entstanden. 1889 wurde es an der Weltausstellung erstmals gezeigt. In der Schweiz ist es seit 1895 anerkannt. Nach Deutschland kam es via England und Holland. Es handelt sich um eine mittelgroße Rasse mit einem Gewicht von 3.6-4.0 (3.3-4.5) kg. Die Grundfarben sind Orange und Schwarz, intensiv glänzend. Die Japanerzeichnung besteht aus Streifen und Flecken, die auf beiden Körperseiten möglichst entgegengesetzt verteilt sein sollen. Die einzelnen Farbfelder sollen rein und scharf abgegrenzt sein. Weisse Stellen sind nur am Bauch, an der Innenseite der Schenkel und Unterseite der Blume toleriert. Die Iris ist braun, die Krallenfarbe belanglos. Die Farbenverteilung an Ohren, Kopf, Brust und Vorderläufen soll wechselseitig sein. Im Idealfall soll die Grenzlinie beider Farben der Kopfteilung möglichst über Nasenbein und Stirne verlaufen. Einfarbigkeit beider Ohren, der Brust oder beider Vorderläufe (wie beim Exemplar aus Servion) werden bei der Bewertung in Abzug gebracht. Literatur und Internetquellen |
Lohkaninchen
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Das Lohkaninchen wurde im späten 19. Jahrhundert in England aus Silber-, Holländer- und wildfarbenen Kaninchen herausgezüchtet und „Black-and-tan“ benannt. 1896 wurde die Rasse erstmals nach Deutschland eingeführt, seit dem Jahr 1900 ist sie in der Schweiz offiziell anerkannt. Es handelt sich um eine kleine Rasse mit einem Idealgewicht von 2,8-3.1 kg. Die Ohren sind relativ kurz und fleischig. Die Zibbe darf keine Wamme aufweisen. Es gibt die Farbschläge Schwarz, Braun, Blau und Feh. Schwarz ist der ursprüngliche Farbschlag, der blaue wurde bereits zu Ende des 19 Jahrhundert, der braune erstmals noch vor dem Ersten Weltkrieg gezüchtet. Fehlohkaninchen entstanden in der Zwischenkriegszeit, der Farbschlag ist aber in Deutschland erst seit 2004 anderkannt. Die Unterseite der Lohkaninchen ist lohfarbig d.h. hell gelbraun, und klar von der Deckfarbe der Oberseite abgegrenzt. Schnauze, Augenring, Kragen, Hinterkopf, Innenseiten der Ohren, Zehenspitzen und Unterseite der Blume sind ebenfalls lohfarbig. Das Lohkaninchen war nach dem Zeiten Weltkrieg weitgehend verschwunden, und die Zucht musste neu aufgebaut werden. Heute gilt es nicht mehr als gefährdet, wird aber in Kategorie IV (Beobachtung) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Es wird nach Zootierliste (2022) in etwa einem Dutzend Haltungen in unterschiedlichen Farbschlägen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Marderkaninchen
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Das Marderkaninchen ist im frühen 20. Jahrhundert mit dem Ziel einer Imitation eines Marderfelles aus Kreuzungen von Chinchillakaninchen mit diversen anderen Rassen, namentlich Russen, Blaue Wiener, Thüringer, weißen Angora, Havanna und Hasenkaninchen, in verschiedenen Ländern erzüchtet worden. In Frankreich entstand diese dort "Lapin zibeline" (Zobelkaninchen) genannte Rasse 1919 in Cognac, in Deutschland etwa um die gleiche Zeit in Hamburg, wo sie erstmals 1925 in Altona ausgestellt wurde. Weitere Ursprünge gibt es in England und in den USA ("American Sable"). In der Schweiz ist die Rasse seit 1924 anerkannt. Mit einem Normalgewicht von über 2.5 kg (2.25-3.5) gehört das Marderkaninchen zu den kleinen Rassen. Der Körper ist nur leicht gedrungen und stärker gestreckt als bei den anderen Kleinrassen. Der Kopf ist kurz und nicht zu breit, die Ohren aufgreichtet und zum Körper passend lang. Die lichtbraune und blaue Felldeckfarbe ist an Seiten und Flanken heller getönt. Schultern und Hinterschenkel sind dunkler, Becken, Brust und Bauch heller. Über den Rücken zieht sich ein etwa acht Zentimeter breiter Streifen. Zibben haben keine Wamme Wamme. Anerkannt sind die Farbschläge braun und blau. Nebst dem eigentlichen Marderkaninchen gibt es noch den Großmarder, der 4 kg (3.5 kg-5 kg) auf die Waage bringt und bei dem nur die Farbe braun zugelassen ist. Marderkaninchen sind spalterbig (siehe unter Deutsche Riesenschecke), was die Zucht schwierig macht. Das Marderkaninchen wird in Kategorie I (extrem gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Es wird nach Zootierliste (2022) in weniger als 10 Haltungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Meißner Widder
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Der Meißner Widder entstand um 1900 in Meißen durch Kreuzungen von Englischen und Französischen Widdern mit Grausilberkaninchen. Er ist ein mittelgroßes Kaninchen mit einem Gewicht von 4.5 bis 5.5 kg. Er ist weniger gedrungen und massig und deutlich leichter als das Deutsche Widder-Kaninchen. Seine Ohren sind 36-42 cm lang. Das Fell ist dicht mit guter, gleichmäßiger Begrannung und weist eine Haarlänge von etwa 3 cm auf. Zuchtziel war ein Fell, das dem des Silberfuchses sehr nahe kommt, nämlich gesilbertes Schwarz bzw. Blau. Die weiteren Farben kamen erst später hinzu. Heute gibt es die Farbschläge schwarz, blau, havanna, gelb, graubraun vor. Die Deckfarbe ist am ganzen Körper gleichmäßig gesilbert mit reichlichem Glanz. Der Meißner Widder ist Kategorie II (stark gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen aufgeführt. Er wird hauptsächlich im Raum Hannover, in Bayern und in Sachsen-Anhalt gezüchtet. Er wird nach Zootierliste (2024) etwa 20 Zoos gezeigt, die sich fast alle in Deutschland befinden. Literatur und Internetquellen |
Perlfehkaninchen
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Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg versuchten in Deutschland mehrere Züchter ein Kaninchen mit einem Fell zu züchten, das dem kostbaren Winterfell des Sibirischen Eichhörnchens, dem sogenannten "Feh" möglichst ähnlich war. 1936 wurden die verschiedenen Zuchtrichtungen zur heutigen Rasse Perlfeh zusammengelegt. Das Perlfeh ist eine kleine Kaninchenrasse mit einem Normalgewicht von über 2.5 kg (2-3.25 kg). Der Körper ist gedrungen und walzenförmig, der Hals tritt nicht in Erscheinung. Die Deckfarbe ist blauwildfarbig und besitzt eine besonders aparte Perlung, die durch partieweise beisammenstehende hell und dunkel gespitzte Grannenhaare hervorgerufen wird. Die Nackenkeilfarbe ist bräunlich, die Bauchdeckfarbe, sowie Kinn, Brust und Läufe sind hell bis hellgrau. Die Fellfarbe wird reinerbig vererbt. Das Perlfehkaninchen gilt nicht als gefährdet, wird aber in Kategorie IV (Beobachtung) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Es wird nach Zootierliste (2022) in 3 Haltungen, ausschließlich in Deutschland, gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Schweizer Fehkaninchen
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Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in verschiedenen Ländern versucht, Kaninchen zu züchten, deren Fell dem begehrten, als "Feh" gehandelten des Sibirischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris exalbidus) möglichst ähnlich war. Dabei entstanden zahlreiche graue Kaninchenrassen. In der Schweiz konzentrierte sich die Zucht von Anfang an auf eine perfekte Perlung des Fells sowie auf nicht zu schwere Tiere. So entstand aus der ersten Paarung eines Grausilberammlers und einer braunperligen Bastardzibbe mit schwarzen Sticheln im Jahr 1918 eine eigenständige Rasse. 1920 wurde die Rasse anerkannt und bereits 1921 schlossen sich Schweizer Fehkaninchen-Züchter zu einem Rasseclub zusammen, der sich heute aus 7 Untergruppen zusammensetzt. Mit einem Normalgewicht von über 2.7-3.1 kg (2.5-3.3) gehört das Schweizer Feh zu den kleinen Kaninchenrassen. Sein Kopf ist rechteckig und liegt dicht an den Schultern an, die Stirn ist breit und die Maulpartie gut entwickelt. Die aufrecht stehenden Ohren haben eine Länge von 10-10.7 cm. Das Fell ist dicht, mit viel Unterwolle und reichlich Deck- und Grannenhaaren. Die Deckhaare sind 26–30 mm lang. Die Grundfarbe des Fells ist blaugrau, schattiert durch mehr oder weniger dunkelblau und bräunlich gespitzte Deck- und Grannenhaare. Je nach deren Verteilung ergibt sich eine hellere oder dunklere Schattierung. Nacken und Brust sind leicht bräunlich, der Bauch ist weiß mit bläulicher Unterfarbe. Die Blumenunterseite ist weiß, die Iris blaugrau und die Krallen hornfarbig. Die Fellfarbe wird reinerbig vererbt. Das Schweizer Fehkaninchen wird nach Zootierliste (2022) in 3 Haltungen, ausschließlich in der Schweiz, gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Schweizer Fuchskaninchen
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Zu Beginn des 20.Jahrhunderts versuchten Züchter in Deutschland und der Schweiz ein langhaariges Kaninchen zu züchten, dessen Fell dem des Polarfuchses (Alopex lagopus) möglichst ähnlich sein sollte. Dazu wurden Angorakaninchen mit normalhaarigen Havannakaninchen gekreuzt. Das ursprüngliche Zuchtziel wurde zwar nicht erreicht, aber die Rasse konnte sich halten. In der Schweiz wurde sie 1920, in Deutschland 1962 anerkannt. Seit 1949 sind die Schweizer Züchter in einem eigenen Rasseklub mit zwei Regionalgruppen organisiert. Das Schweizer Fuchskaninchen ist eine kleine Rasse mit einem Idealgewicht von 2.9-3.3 kg, mit leicht aufgerichteter Haltung, schön geformtem, kräftigem Körperbau und verlängertem Normalhaar. Über einer dichten Unterwolle liegen 5-6 cm lange Deck- und Grannenhaare, wobei die Grannenhaare weniger fest sind als beim Polarfuchs. Kopf und die 10.5-11.2 cm langen Ohren sind kurzbehaart und stehen im Kontrast zur übrigen Behaarung. Anfänglich wurde auf die Farbe Mauve (bläulich) fokussiert, später kamen die Farbschläge Chinchilla, Havanna, Schwarz sowie Weiß Rotauge und Weiß Blauauge dazu. Mit Ausnahme des Farbschlags Weiß Blauauge erfolgt die Vererbung reinerbig. Das Schweizer Fuchskaninchen wird nach Zootierliste (2022) in 5 Haltungen, ausschließlich in der Schweiz, gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Schweizer Scheckenkaninchen
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Das Schweizer Scheckenkaninchen ist eine spalterbige Tupfenschecke in Riesenformat. Es stammt ursprünglich aus Frankreich, wo es durch eine Kreuzung von Belgischen Riesen- und Scheckenkaninchen entstanden ist. In der Schweiz wird es seit 1890 gezüchtet ud ist heute allgemein verbreitet. Das Schweizer Scheckenkaninchen hat einen kräftigen, länglichen, ausgerundeten Körperbau,mittellange Läufe, 16.5-18 cm lange Ohren und eine lange Blume. Die Grundfarbe ist reinweiß. Die Scheckung besteht aus "Schmettering", d. h. schwarzer Schnauze, Augenringen, Backenpunkten, Ohren, Nackenfleck, Aalstrich und Seitenzeichnung. Nebst Schwarz ist auch die Farbe Blau anerkannt. Die Farbe der Iris ist braun bzw. blaugrau. Die Gesamtlänge beträgt 62-66 cm. Mindestgewicht ist laut Standard 5.5 kg, das Idealgewicht 6 kg bei den Rammlern und 6.5 kg bei den Zibben. Literatur und Internetquellen |
Zwergwidderkaninchen
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Das Zwergwidderkaninchen stammt ursprünglich aus den Niederlanden, wo es 1964 zum ersten Mal öffentlich gezeigt wurde. 1965 wurde es in der Schweiz und und 1973 in Deutschland als Rasse anerkannt, in Deutschland erst als „Widderzwerg“, 2003 dann in Zwergwidder umbenannt. Das Zwergwidderkaninchen ist etwas größer als andere Zwergrassen. Mindest- und Höchstgewicht betragen 1.7 bzw. 2.3 kg, das Idealgewicht liegt bei 1.9–2.1 kg. Es sind zahlreiche Farbschläge zugelassen, die zum Teil rein-, zum Teil spalterbig sind. Durch ihren ruhigen, genügsamen Charakter eignen sich die Tiere gut als Heimtier für Kinder. Das Zwergwidderkaninchen wird nach Zootierliste (2022) in rund 50 Haltungen gezeigt, von denen sichn fast die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Literatur und Internetquellen |