Eisgraues Murmeltier (Marmota caligata) im Denali-Nationalpark, Alaska
© Eemeli Haverinen, Tampere. Übernommen aus Flickr unter der CC Attribution 2.0 Generic-Lizenz
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Erdhörnchen (Xerinae)
Tribus: Echte Erdhörnchen (Marmotini)
Eisgraues Murmeltier
Marmota caligata • The Hoary Marmot • La marmotte des Rocheuses
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das im nordwestlichen Nordamerika weitverbreitete Eisgraue Murmeltier ist nicht gefährdet. Es ähnelt dem Alpenmurmeltier, das häufig in europäischen Zoos gehalten wird. Er besteht daher seitens der Zoos kaum Interesse, die Art zu zeigen. Wenn schon ein nordamerikanisches Murmeltier gehalten wird, dann eher das Waldmurmeltier, das zoopädagogisch mehr hergibt. Körperbau und KörperfunktionenDas Eisgraue Murmeltier ähnelt stark dem Alpenmurmeltier, ist aber mit einer Kopf-Rumpflänge von 45-60 cm, einer Schwanzlänge von 17-25 cm und einem Gewicht von 3.6-9 kg im Mittel etwas größer und schwerer als jenes. Der Kopf weist eine kontrastreiche Zeichnung auf. Das Fell ist auf Rücken und Schultern oder der Körperoberseite insgesamt eisgrau, daher der deutsche Name [1; 3; 6]. VerbreitungWestliches Nordamerika: Kanada (Alberta, British Columbia, Northwest Territories, Yukon), USA (Alaska, Idaho, Montana, Washington) [4]. Lebensraum und LebensweiseEisgraue Murmeltiere besiedeln felsiges Gelände und alpine Rasen der alpinen Stufe. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus jungen Gräsern, Seggen, Kräutern Blumenzwiebeln und Weidenschossen. Sie leben in Familiengruppen von bis zu 36 Tieren, bestehend aus einem dominanten Männchen, einem oder mehreren Weibchen, Subadulten und Jungtieren sowie am Rand der Gruppe lebenden Männchen. Dominante Weibchen können die Fortpflanzungsaktivitäten anderer Weibchen der Gruppe unterdrücken. Die Gruppen sind isoliert oder leben in lockerer Verbindung mit Nachbargruppen. Die Gruppenmitglieder nutzen ein gemeinsames Territorium von ca. 1-14 ha, das Männchen und Weibchen mit Sekreten aus den Wangen- und Afterdrüsen markieren. In den Territorien befindet sich ein bis zu 3 m tiefer Hauptbau mit mehreren Eingängen, in den sich die Tiere zum Schlafen und zum Winterschlaf zurückziehen, sowie kleinere Nebenbaue als Rückzugsorte bei Gefahr [1; 3; 4; 6]. Die Paarungen finden nach dem Winterschlaf im Bau statt. Nach einer Tragzeit von 25-30 Tagen werden im Mai 4-5 Junge geboren. Die Geburtsintervalle betragen oft 2 Jahre. Geschlechtsreife wird mit 2-3 Jahren erreicht [1; 3; 6]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weitverbreitet und in geeigneten Lebensräumen häufig. Größere Gefahren sind nicht auszumachen. Sie gilt daher seit 1996, letztmals überprüft 2016, als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDas Eisgraue Murmeltier wurde früher von den Indianern im Nordwesten Nordamerikas hauptsächlich wegen seines Fells gejagt, das zu Kleidern verarbeitet wurde und im Rahmen des "Potlatch", des Fests des Schenkens, Verwendung fand. Bei einzelnen indigenen Stämmen wurden die Felle auch als eine Art von Währung eingesetzt [1]. HaltungWEIGL gibt als Altersrekord 12 Jahre und 1 Monate an, erreicht von einem im Woodland Park Zoo in Seattle gehaltenen weblichen Wildfang [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde früher nur selten gehalten, etwa im Kölner Zoo und im Tierpark Hellabrunn. Seit anfangs der 1990er Jahre gibt es sie in europäischen Zoos nicht mehr. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Siehe saeugetiere-mammalia/hasen-und-nagetiere/hoernchen-verwandte/alpenmurmeltier. Taxonomie und NomenklaturDas Eisgraue Murmeltier wurde 1829 von dem deutschbaltischen Forschungsreisenden Johann Friedrich Gustav von ESCHSCHOLTZ unter dem Namen "Arctomys caligatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die seit 1905 gültige Gattungsbezeichnung Marmota wurde 1779 von dem Göttinger Zoologen Johann Friedrich BLUMENBACH eingeführt. Manche Autoren stellen es in eine Untergattung Petromarmota. Es werden gegenwärtig drei Unterarten anerkannt und es wurde die Frage aufgeworfen, ob Marmota vancouverensis und M. olympus nicht selbständig Arten, sondern Unterarten von M. caligata seien [2; 3; 6; 7]. |
Literatur und Internetquellen
- ANIMAL DIVERSITY WEB
- BIBIKOW, D. I. (1968)
- BRAUN, J. K., SCOTT EATON JR., T. & MARE, M. A. (2011)
- CASSOLA, F. (2018). Marmota caligata. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T42456A122560084. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T42456A122560084.en . Downloaded on 04 September 2021.
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)