Streifenbackenhörnchen (Tamias striatus) im Zoo Wuppertal
© Barbara Scheer / Zoo Wupperta
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Erdhörnchen (Xerinae)
Tribus: Echte Erdhörnchen (Marmotini)
Östliches Streifenhörnchen, Streifenbackenhörnchen
Tamias striatus • The Eastern Chipmunk • L'écureuil rayé oriental
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das Östliche Streifenhörnchen ähnelt stark dem Sibirischen Burunduk. Es wird seltener gehalten als jener, vermutlich deshalb, weil Zoos oft in die Lage kamen, Burunduks aus Privathaltungen übernehmen zu müssen. Als unbeabsichtigtes Nebenergebnis der Invasiv-Verordnung der EU könnte dies in Zukunft ändern. Körperbau und KörperfunktionenÖstliche Streifenhörnchen haben eine Kopf-Rumpflänge von 13-20 cm, der Schwanz misst 7-11.5 cm und das Gewicht liegt zwischen 80 und 150 Gramm. Der Rücken ist grau oder graubraun gesprenkelt mit einem schwarzbraunen Mittelstreifen und seitlich je ein weißgelber Streifen, der von zwei schwarzbraunen Streiden eingefasst ist. Der Hinterrücken, die Schwanzwurzel und die Oberschenkel sind rotbraun, der Schwanz ist grau meliert und der Bauch weiß. Das Auge ist weiß eingefasst, unterbrochen von einem dunkeln Längsstreifen [2; 3; 6]. VerbreitungNordamerika: Südost-Kanada und Östliche USA. Eingeführte Populationen in verschiedenen europäischen Ländern, die zumeist wieder erloschen sind [1]. Das Sibirische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus) scheint sich bei uns besser zu halten. Lebensraum und Lebensweise In seiner nordamerikanischen Heimat besiedelt das Östliche Streifenhörnchen Nadel- und Mischwälder, Parks, Gärten und Friedhöfe. Es ist tagaktiv und baug als Unterkunft einfache oder verzweigte Baue. Es hält eine Winterruhe, die aber oft unterbrochen wird [2]. Streifenhörnchen bevorzugen Wälder oder Landschaften mit viel Strauchwerk. Oft graben sie lange Tunnelröhren mit versteckten Eingängen. Ihre Wohnsysteme unterteilen sie streng in Schlaf- und Abfallbereiche. Die Schlafhöhlen werden sehr sauber gehalten, dienen sie doch auch als Wohnräume während der Winterruhe, die bei unseren milden Wintern oft mehrmals unterbrochen wird. Dann gehen die Tiere gerne an die im Herbst gesammelten Vorräte. Im Zoo sieht man die Streifenhörnchen häufig beim Knabbern von Nüssen, aber sie fressen auch gerne Samen oder Insekten. Was nicht direkt vor Ort verspeist wird, tragen sie in ihren Backentaschen in die Vorratshöhlen. Streifenhörnchen sind Einzelgänger und finden nur zur Paarungszeit kurz zueinander. Nach einer Tragzeit von etwa 30 Tagen kommen meist drei bis fünf (selten auch mehr) Junge zur Welt. Wildlebende Tiere werden durchschnittlich zwei bis drei Jahre alt [Pinguinal Nr. 4 (2009)]. Gefährdung und SchutzDie Art ist sehr weit verbreitet und hat große Bestände. Sie gilt nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenKulturelle Bedeutung: "Chip an’ Dale" sind zwei Comic-Streifenhörnchen, die von Walt Disney 1943 geschaffen wurden, um in dem Kurzfilm "Private Pluto" den Hund Pluto zu ärgern, und die sich später auch Gefechte mit Donal Duck lieferten. Seit 1952 sind sie als Comic-Helden „Ahörnchen und Behörnchen“ auch im deutschen Sprachraum bekannt. Haltung WEIGL gibt als Altersrekord 9 Jahre und 6 Monate für ein im Helsinki Zoo gehaltenes Männchen an [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 10 Zoos gehalten, von denen sich einzelne im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für ein Streifenhörnchen ein Gehege von 100x60x100 cm (LxBxH) zur Verfügung stehen. Bei der Haltung mehrere Tiere verbindbare Einzelgehege. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1 Tier ein Gehege vor, dessen Grundfläche 0.5 m² und dessen Höhe 1.5 m beträgt. Für jedes weitere Tier kommen 0.2 m² zur Basisfläche dazu. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind für 1-2 Tiere 2 m² bei einer Höhe von 2 m erforderlich. Für jedes weitere Tier kommen 0.2 m² zur Basisfläche dazu. Taxonomie und NomenklaturDas Östliche Streifenhörnchen wurde 1758 durch Carl von LINNÉ als "Sciurus striatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Tamias wurde 1811 von dem in Berlin tätigen Zoologen Johann Karl Wilhelm ILLIGER eingeführt. Es werden gegenwärt 11 Unterarten anerkannt [6]. |
Literatur und Internetquellen
- CASSOLA, F. (2016). Tamias striatus (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T42583A115191543. http://www.iucnredlist.org/details/42583/0. Downloaded on 20 May 2018
- FREYE, H.-A. in GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
- PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D.E. & REEDER, D. M. (2005)
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