Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), wildlebend im Zoo Basel
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Baumhörnchen (Sciurini)
Yucatán-Hörnchen
Sciurus yucatanensis • The Yucatan Squirrel • L'écureuil du Yucatán
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das in seinem Ursprungsgebiet nicht gefährdete Yucatanhörnchen ist unserem einheimischen Eichhörnchen nicht unähnlich. Ein Interesse an seiner Haltung besteht eigentlich nur in Zoos, die einen Schwerpunkt auf die mittelamerikanische Fauna legen oder ein spezielles Interesse an der Gattung Sciurus haben. Das sind nicht viele und folglich ist die Art bei uns nur selten zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenYucatán-Hörnchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 20-32 cm, eine Schwanzlänge von 19-27 cm und ein Gewicht von ca. 268-287 g. Das Fell ist dünn und rau, die einzelnen Haare steif. Auf der Oberseite ist es schwarz oder grau und mit weißen Haaren gesprenkelt, oft mit gelbbraunen oder olivbraunen Tönen und einem sandfarbenen Fleck hinter den Augen. Die Bauchfarbe variiert von sandfarben bis schwarz. Der buschige Schwanz ist schwarz und mit weißen oder sandfarbenen Haaren durchsetzt [1; 3]. VerbreitungMittelamerika: Belize, Guatemala, Mexiko (Yucatán-Halbinsel) [2]. Lebensraum und LebensweiseDas Yucatánhörnchen kommt in Mangrovenwäldern, immergrünen und winterkahlen Primärwäldern, semiaridem Kiefern-Eichen-Waldland und in Sekundärwäldern vor. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegel bis auf etwa 480 m. Es ist tagaktiv und verbringt seine Zeit überwiegend auf Bäumen, wo es auch aus Laub und Zweigen ein Schlafnest baut. Die Nahrung besteht aus Früchten, Nüssen und Samen, wenn diese nicht verfügbar sind, frisst es Blüten, Knospen und Sprossen. Die Geburtsperiode fällt in die Trockenzeit, d.h. April bis August. Ein Wurf besteht in der Regel aus 2-3(-4) Jungen [1; 2; 3]. Gefährdung und SchutzDie Art hat eine relativ weite Verbreitung, einen mutmaßlich großen Bestand, kommt in etlichen Schutzgebieten vor und toleriert vom Menschen modifizierte Lebensräume. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 gilt sie daher als nicht-gefährdet [2]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDas Yucatánhörnchen wird bejagt und ist deshalb in den dichter vom Menschen besiedelten Teilen Yucatáns selten geworden [2]. HaltungYucantánhörnchen können Träger des auch auf den Menschen übertragbaren und Gehirnentzündungen verursachenden Bunthörnchen-Bornavirus 1 (VSBV-1) sein, ohne selbst klinische Symptome zu zeigen. Nach Deutschland wurde das Virus Ende der 1990er-Jahre durch ein Prevosthörnchen eingeschleppt und später auf andere exotische Hörnchenarten übertragen [4]. Hörnchen, die in Kontakt mit Menschen kommen, sollten daher routinemäßig auf VSBV-1 untersucht werden. Haltung in europäischen Zoos: Obwohl sich die Tiere gut vermehren - im Papiliorama Kerzers seit 2011 regelmäßig - wird die Art in nur ganz wenigen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für 1-2 Tiere mindestens 10 m² Grundfläche und eine Höhe von 2.5 m aufweisen. Für jedes weitere Adulttier sind 2 m² zusätzliche Fläche erforderlich. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche bei einer Höhe von 2.5 m 8 m² misst. Für jedes weitere Tier kommen 2 m² zur Basisflächen dazu. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) sind für 1-2 Tiere eine Fläche von 8 m² und eine Höhe von 2 m erforderlich, für jedes weitere Tier ist die Fläche um 0.8 m² zu vergrößern. Die Tiere sind solitär oder paarweise zu halten. Taxonomie und NomenklaturDas Yucatánhörnchen wurde 1877 vom amerikanischen Zoologen Joel Asaph ALLEN als "Sciurus carolinensis var. yucatanensis" beschrieben. Es werden 3 Unterarten anerkannt [1; 3]. |
Literatur und Internetquellen
- BEST, T. L., RUIZ-PIÑA, H. H. & LEON-PANIAGUA, L. S. (1995)
- VÁZQUEZ, E., EMMONS, L., REID, F. & CUARÓN, A.D. (2016). Sciurus yucatanensis (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T20026A115156290. http://www.iucnredlist.org/details/20026/0. Downloaded on 16 April 2018.
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- ALLENDORF, V. (2021)