Felsenmeerschweinchen (Kerodon rupestris), Zoo Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Meerschweinchen (Caviidae)
Unterfamilie: Wasserschweine (Hydrochoerinae)
Felsenmeerschweinchen
Kerodon rupestris • The Rock Cavy • Le cobaye des rochers
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Seinem Namen zum Trotz ist das Felsen- oder Bergmeerschweinchen mit den Eigentlichen Meerschweinchen nicht besonders nahe verwandt. Vielmehr ist sein nächster Verwandter das viel größere Wasserschwein. Die im Freiland nicht gefährdete Art wird in Zoos mit mittlerer Häufigkeit gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDas Felsenmeerschweinchen erreicht eine Köpf-Rumpflänge von 20-22 cm und ein Gewicht von etwa 1'000 g. Der längliche Kopf endet in einer stumpfen Schnauze. Die Augen sitzen relativ hoch am Schädel, die Ohren sind ziemlich groß und rundlich. Die Beine sind länger als bei den Eigentlichen Meerschweinchen. Wie bei jenen ist der Schwanz rückgebildet. Das Fell ist oberseits graubraun, unterseits weißlich bis hell gelblich-braun [3]. VerbreitungTropisches Südamerika: Ost-Brasilien, von Piauí südwärts bis ins nördliche Minas Gerais [1; 2]. Lebensraum und LebensweiseDas auch "Moko" genannte Felsenmeerschweinchen besiedelt trockene, felsige mit niedrigen Büschen bestandene Gebiete. Die Tiere haben ihre Schlupfwinkel in Felsspalten oder unter Felsblöcken, bisweilen graben sie auch Erdhöhlen. Im Gegensatz zu anderen Meerschweinchen klettern Felsenmeerschweinchen gut - nicht nur im Fels, sondern auch auf Bäumen. Sie ernähren sich von Blättern, Blüten, Knospen, Rinde und gelegentlich von Früchten [1; 2; 3]. Felsenmeerschweinchen bilden territoriale Haremsgruppen. Nach einer Tragzeit von etwa 75 Tagen werden ein- bis zweimal pro Jahr in der Regel 1-2 weit entwickelte Junge geboren [2; 3]. Gefährdung und SchutzEs gibt keine genauen Bestandszahlen, aber die Bestände scheinen stabil und groß zu sein. Deshalb wurde das Felsenmeerschweinchen im Rahmen einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt. Bedeutung für den MenschenFelsenmeerschweinchen werden zur Fleischgewinnung stark bejagt [1]. HaltungFelsenmeerschweinchen springen sie sehr gut, was beim Bau von Freianlagen zu berücksichtigen ist. WEIGL gibt als Höchstalter 12 Jahre und 11 Monate an, erreicht von einem in amerikanischen Zoos gehaltenen männlichen Tier [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Gegenwärtig (2024) wird die Art in rund 27 Zoos gehalten, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll für 5 Felsenmeerschweinchen ein Außengehege mit einer Grundfläche von mindestens 4 m² bei einer Mindesthöhe von 2 m mit ständigem Zugang zu einem temperierten Innengehege angeboten werden. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) enthält keine Angaben für Gehege für Felsenmeerschweinchen. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für 10 Felsenmeerschweinchen ein Außengehege mit einer Mindestfläche von 10 m² erforderlich, für jedes weitere Tier 1 m² mehr. An frostigen Wintertagen sind die Tiere in frostgeschützten Innenanlagen unterzubringen. Taxonomie und NomenklaturDas Felsenmeerschweinchen wurde 1825 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges-Frédéric CUVIER, unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Kerodon galt lange als monotypische Gattung, erst 1997 wurde eine zweite Art (K. acrobata) aus Brasilien beschrieben [5]. |
Literatur und Internetquellen
- CATZEFLIS, F. et al. (2016). Kerodon rupestris. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T10988A22190269. http://www.iucnredlist.org/details/10988/0. Downloaded on 22 May 2018.
- EISENBERG, J. F. & REDFORD, K. H. (1999)
- HEINEMANN, D. in: GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)