Sumpfmeerschweinchen (Cavia magna) im Opel-Zoo Kronberg
© Thomas Kauffels, Opel-Zoo
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Familie: Meerschweinchen (Caviidae)
Unterfamilie: Eigentliche Meerschweinchen (Caviinae)
Sumpfmeerschweinchen
Cavia magna • The Greater Guinea Pig • Le grand cobaye
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das in der Natur nicht gefährdete, erst spät für die Wissenschaft entdeckte Sumpfmeerschweinchen ähnelt stark dem Wildmeerschweinchen. Es wird nicht häufig in Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Kopf-Rumpflänge von 22-35 cm und einem Gewicht von 440-880 g ist das Sumpfmeerschweinchen die größte Art seiner Gattung. Das Fell ist oberseits dunkelbraun mit agutiartiger Sprenkelung, unterseits hellgrau bis rötlich braun [2; 5]. VerbreitungSüdamerika: Brasilien, Uruguay [1]. Lebensraum und LebensweiseSumpfmeerschweinchen leben in oft saisonal überschwemmten Feuchtgebieten im Bereich der Pampa. Sie können sehr gut schwimmen und dies bereits im Alter von wenigen Tagen. Als Anpassung an ihre semiaquatische Lebensweise haben sie längere und breitere Füße als andere Meerschweinchen mit einer recht ausgeprägten Interdigitalmembran [1; 2; 5]. Neugeborene Sumpfmeerschweinchen, die nach einer Tragzeit von 64 (53-77) Tagen geboren werden, sind besonders gut entwickelt und bringen im Schnitt 18% des Körpergewichts der Mutter auf die Waage. Im Freiland werden die meisten Jungen zwischen Ende September und Mai geboren. Nur wenige kommen während des südlichen Winters zur Welt. Weibchen haben stark vergrößerten Geschlechtsorgane die bei der Geschlechtsbestimmung zu irritierenden Missverständnissen führen können. Junge Weibchen sind bereits mit 30 - 45 Tagen geschlechtsreif. Sie gebären meist nur ein Junges, ältere Weibchen bis zu drei [2; 3; 5]. Gefährdung und SchutzDas Sumpfmeerschweinchen wurde im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN), da es noch weit verbreitet und zahlreich ist [1]. Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt. Bedeutung für den MenschenKeine Angaben [0]. HaltungDas von WEIGL angegebene Höchstalter von 1 Jahr und 7 Monaten ist mit Sicherheit nicht repräsentativ [4]. Eine Vergesellschaftung mit Krallenaffen, Totenkopfaffen, Sakis oder Acouchys wird gelegentlich praktiziert, auch wenn diese Arten im natürlichen Lebensraum nicht zusammen vorkommen. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 20 Zoos gehalten, von denen sich etwa zwei Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Die heute in Zoos und Privathand lebenden Sumpfmeerschweinchen gehen auf einen Import der Universität Bielefeld zurück, der für Laboruntersuchungen über die Fortpflanzung in Verbindung mit einer Feldstudie in Uruguay durchgeführt wurde. Nach Säugetiergutachten 2014 soll für 5 Sumpfmeerschweinchen ein Innen- oder Außengehege mit einer Grundfläche von mindestens 3 m² angeboten werden- Bei ausschließlicher Haltung im Außengehege muss im Winter ein frostfreier Schutzraum zur Verfügung stehen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) enthält keine Angaben zu Gehegen für Sumpfmeerschweinchen. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für bis zu 10 Sumpfmeerschweinchen ein Gehege mit einer Mindestfläche von 10 m² erforderlich, für jedes weitere Tier 1 m² mehr. Taxonomie und NomenklaturDas Sumpfmeerschweinchen wurde erst 1980 von dem brasilianischen Säugetierkundler Alfredo XIMÉNEZ unter seinem heute noch gültigen Namen wissenschaftlich beschrieben [5]. |
Literatur und Internetquellen
- GONZALEZ, E. (2016). Cavia magna. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T4066A22188832. http://www.iucnredlist.org/details/4066/0. Downloaded on 22 May 2018.
- JORDAN, B. (2006)
- KRAUS C., TRILLMICH F. & KUNKELE J. (2005)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)