Kleines Hasenmaul

Kleines Hasenmaul (Noctilio albiventris) im Zoo Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Fledertiere (CHIROPTERA)
Unterordnung: Fledermäuse (Microchiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Hasenmäuler (Noctilionidae)

D LC 650

Kleines Hasenmaul

Noctilio albiventris • The Lesser Bulldog Bat • Le petit noctilion

105 004 001 001 noctilio albiventris BER KR2Kleines Hasenmaul (Noctilio albiventris) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

105 004 001 001 noctilio albiventris mapApproximative Verbreitung des Kleinen Hasenmauls (Noctilio albiventris)

 

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105 004 001 001 noctilio albiventris BER KR5Kleines Hasenmaul (Noctilio albiventris) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

105 004 001 001 noctilio albiventris BER KR4Kleines Hasenmaul (Noctilio albiventris) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Das Kleine Hasenmaul ist wegen seiner spezialisierten Art der Nahrungsbeschaffung von zoopädagogischem Interesse, wird aber in europäischen Zoos nur ausnahmsweise gezeigt, wozu möglicherweise der druchdringende Geruch beiträgt, den die Tiere ausströmen.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Männchen des Kleinen Hasenmauls erreichen im Mittel eine Kopf-Rumpflänge von 75 mm und ein Gewicht von 28.7 g, die Weibchen sind etwas kleiner. Die Ohren sind lang und spitz. Der Rücken ist meist braun, bisweilen rotbraun oder hellbraun, die Körperunterseite ist blasser. Der Name Hasenmaul kommt daher, dass die Oberlippe durch eine senkrechte Hautfalte geteilt wird, also eine Hasenscharte bildet [2; 3].

Verbreitung

Süd- und Mittelamerika: Argentinien Belize; Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Ekuador, El Salvador, Französisch Guiana, Guatemala, Guyana, Honduras, Mexiko; Nikaragua, Panama; Paraguay; Peru [1].

Lebensraum und Lebensweise

Das Kleine Hasenmaul nutzt unterschiedliche Lebensräume, tritt aber stets in der Nähe von Gewässern auf. Die Tiere schlafen in Baumhöhlen, im Geäst oder in vom Menschen geschaffenen Strukturen. Sie jagen in kleinen Gruppen von 8-15 Individuen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Schwimmkäfern und anderen Insekten, die sie von der Wasseroberfläche wegfangen. Pro Jahr wird ein einzelnes Junges geboren [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung, einen muztmaßlich großen Bestand und kommt in etlichen Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet eingestuft [1].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird wirtschaftlich weder genutzt noch richtet sie Schäden an[1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in europäischen Zoos nur ausnahmsweise gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Gemäß Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für kleine tropische Fledermäuse eine Grundfläche von mindestens 10 m² bei einer Höhe von 2 m haben. Siehe dazu Kommentare der Tierschutzsachverständigen der Zoos bei Brillenblattnase (Carollia perspicillata).

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für bis zu 20 Tieren die gleichen Zahlen vor, für jedes weitere sind 0.2 m² zusätzliche Fläche erforderlich.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind für bis zu 20 Tieren eine Grundfläche von 20 m² und eine Höhe von 2.5 m erforderlich, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 2 m² zu erhöhen. Letzteres ist unsinnig, nachdem für die ersten 20 nur eine Fläche von 1  m² pro Tier verlangt wird.

 Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1848 von dem französischen Zoologen Anselme Gaëtan DESMAREST unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Sie wird in die Untergattung Dirias gestellt, und es werden drei Unterarten differenziert [4].

Literatur und Internetquellen

  1. BARQUEZ, R., PEREZ, S., MILLER, B. & DIAZ, M. (2015). Noctilio albiventris. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T14829A22019978. http://www.iucnredlist.org/details/14829/0. Downloaded on 15 April 2018.
  2. EISENBERG, J. F. (1989)
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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