Doria-Baumkänguru (Dendrolagus dorianus) im Adventure Park, Port Moresby
© Thomas Kauffels, Opel-Zoo Kronberg
Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)
Doria-Baumkänguru
Dendrolagus dorianus • The Doria's Tree Kangaroo • Le dendrolague de Doria
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das gefährdete Doria-Baumkänguru ist das massigste aller Baumkängurus. Es wurde früher in verschiedenen europäischen Zoos gezeigt, heute gibt es keine mehr, weil die Haltung zugunsten des Goodfellow-Baumkängurus aufgegeben wurde. Körperbau und KörperfunktionenDas Doria-Baumkänguru ist eines der größten Baumkängurus. Es erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 55-78 cm und eine Schwanzlänge von 45-66 cm. Das Gewicht wird für Weibchen mit 10.2 (8.2-11.8) kg, für Männchen mit 13.3 (9.1-13.4) kg angegeben. Gelegentlich soll es Männchen geben, die deutlich schwerer sind. Sein Körperbau ist gedrungen und seine Klauen sind lang. Das dunkelbraune Fell ist lang und sehr dicht [3; 5]. VerbreitungNeuguinea: Papua-Halbinsel von Papua-Neuguinea [1]. Lebensraum und LebensweiseDas Doria-Baumkänguru lebt in moosbedeckten primären tropischen Bergwälder und subalpinem Buschland in Höhenlagen von 600-3'650 m. Über sein Verhalten und seine Lebensweise in der Natur ist wenig bekannt. Vermutlich lebt es in Haremsgruppen. Seine Nahrung soll aus Asplenium-ähnlichen epiphytischen Farnen und Blättern bestehen. Es gibt vermutlich keine feste Fortpflanzungszeit. Es wird jedes Jahr ein Junges geboren, das nach 2 Jahren unabhängig wird. [3; 5]. Gefährdung und Schutz1984 wurde die damalige Unterart D. dorianus notaeus als gefährdet in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. 1994 wurde dieser Status auf die ganze Art ausgedeht und ist seitdem mehrmals überprüft und bestätigt worden, letztmals 2016 (Rote Liste: VULNERABLE). Hauptgründe für den Rückgang der Bestände sind Lebensraumverlust durch den starken Holzeinschlag und starker Jagddruck [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenWirtschaftliche Bedeutung: Das Doria-Baumkänguru wird in Neuguinea traditionell zur Fleischgewinnung bejagt [1]. HaltungDas Doria-Baumkänguru gelangte erst spät in Zoologischen Gärten, erstmals 1930 in den New Yorker Bronx Zoo [2]. Von 1987-1998 gab es ein Internationales Zuchtbuch (ISB), das am Adelaide Zoo geführt wurde. Gegenwärtig gibt es weder ein Zuchtbuch noch ein Zuchtprogramm. Das Höchstalter wird mit 19 Jahren angegeben, ereicht von einem Männchen, das während 17 Jahren und 9 Monaten in der Wilhelma Stuttgart gehalten wurde [4]. Haltung in europäischen Zoos: 1960 oder 61 konnte der Rotterdamer Blijdorp-Zoo als erster in Europa die Art zeigen. 1962 gelang dem ehemaligen Turiner Zoo die erste Nachzucht außerhalb Neuguineas, 1969 der Stuttgarter Wilhelma die deutsche Erstzucht [2]. Nach Zootierliste wurde die Art von 1960-95 in elf euopäischen Zoos gezeigt und u. a.im Zoo Karlsruhe und in der Wilhelma nachgezogen. Nach 1995 gab es in Europa keine mehr. Forschung im Zoo: Von Udo GANSLOSSER wurden Erkenntnisse über das Verhalten, insbesondere das Sozialverhalten der Art gewonnen [Publikationsliste s. 2]. Mindestanforderungen an Gehege: Siehe unter Goodfellow-Baumkänguru. Taxonomie und NomenklaturDas Doria-Baumkänguru wurde 1883 von dem australischen Zoologen Edward Pierson RAMSAY unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben und zu Ehren des italienischen Zoologen und Politikers Giacomo DORIA benannt. Es wurden vier Unterarten beschrieben, die im Rahmen der Roten Liste aber als eigenständige Arten geführt werden [1; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- LEARY, T. et al. (2016). Dendrolagus dorianus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6427A21957392. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-2.RLTS.T6427A21957392.en. Accessed on 30 January 2025.
- SCHÜRER, U. (2019)
- TENKILE CONSERVATION ALLIANCE
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)