Junger Kleiner Panda (Ailurus f. fulgens) im Opel Zoo © Archiv Opel-Zoo (Pressefoto)
Klasse: Säugetiere (MAMMALIA)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (EUTHERIA)
Überordnung: LAURASIATHERiA
Ordnung: CARNIVORA
Unterordnung: CANIFORMIA
Familien:
Klein- und Katzenbären
Procyonidae und Ailuridae • The Procyonids and the Lesser Panda • Les procyonidés et le panda roux
- Artenspektrum und Gefährdung
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Haltung im Zoo
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Bei den Klein- und Katzenbären gibt es aus Zoosicht zwei Gruppen: Makibären, Wickelbären und Katzenfrette, die strikt nachtaktiv sind, nur in Nachthäusern so präsentiert werden können, dass sie zoopädagogisch etwas aussagen, und deshalb in Zoos selten anzutreffen sind. Andererseits die tagaktiven Nasenbären und die bei entsprechender Konditionierung teilweise tagaktiven Waschbären und Kleinen Pandas, die in vielen Zoos gehalten werden. Artenspektrum und GefährdungZu den Kleinbären (Procyonidae) gehören 6 Gattungen, wobei keine Unterfamilien unterschieden werden, und 12-14 Arten; die Katzenbären (Ailuridae) bestehen aus nur einer Art, von der zwei Unterarten differenziert werden [5]. In der Roten Liste der IUCN sind je eine Art als unmittelbar von der Ausrottung bedroht (Cozumel-Waschbär, Procyon pygmaeus) bzw. stark gefährdet (Östlicher Berg-Nasenbär, Nasuella meridensis) und zwei Arten (Westlicher Bergnasenbär, Nasuella olivacea, und Anden-Makibär, Bassaricyon neblina) als potenziell gefährdet aufgeführt. Körperbau und KörperfunktionenDie Klein- und die mit ihnen oft zu einer Familie vereinigten Katzenbären sind kurzbeinige, überwiegend baumlebende Kleinraubtiere mit einer Kopf-Rumpflänge zwischen 30 und 76 cm, einer Schwanzlänge zwischen 19 und 68 cm und einem Körpergewicht von 750 g bis 22 kg. Die Tiere haben eine kurze Schnauze mit markantem, schwarzem Nasenspiegel. Ihre Augen sind mittelgroß bis groß, die Ohren eher kurz. Der Körper ist gedrungen oder schlank, der ziemlich lange Schwanz oft geringelt. Sie sind Sohlengänger, an jedem Fuß befinden sich 5 Strahlen mit kräftigen, nur ausnahmsweise halb rückziehbaren Krallen. Das Gebiss umfasst 36-42 Zähne. Die Prämolaren sind oft nicht alle entwickelt, was die Bandbreite der Zahnformeln erklärt. Die Backenzähne haben eine Tendenz zur Höckerbildung. Der Schwanz ist lang, beim Wickelbäen als Greifschwanz ausgebildet. Nur der Nordamerikanische Waschbär kann eine (fakultative) Winterruhe durchmachen. Die Trächtigkeitsdauer liegt bei den meisten Arten zwischen 51 und 79 Tagen, bneim Wickelbären bei 112-118 Tagen. Beim Kleinen Panda ist sie noch länger, weil anscheinend eine individuell unterschiedliche Keimruhe vorkommt, die unterschiedlich lang sein kann. Die Wurfgrösse schwankt je nach Art zwischen 1 und 7, die Jungen sind Nesthocker. Die Vertreter der Kleinbären sind im Prinip omnivor, wobei bei einzelnen Arten der Anteil der pflanzlichen Nahrung überwiegt. Kleine Pandas fressen hauptsächlich Bambus [2; 3; 5]. VerbreitungKleinbären stammen von altweltlichen Vorfahren ab. kommen heute aber natürlicherweise nur in Nord-, Mittel- und Südamerika vor. Der Waschbär wurde jedoch in verschiedenen Ländern Eurasiens angesiedelt und ist dort heute weitverbreitet. Katzenbären sind auf das Gebiet vom Östlichen Himalaya bis Südwest-China beschränkt [5]. Haltung in menschlicher Obhut
In europäischen Zoos werden nach Zootierliste der Kleine Panda und sechs Kleinbärenarten aus vier Gattungen gezeigt. Gar nicht mehr vertreten sind die Gattung Bassaricyon (Haltung bis 2006) und Nasuella (Haltung bis 1950), die stets selten anzutreffen waren. In größerer Zahl gehalten werden nur der Kleine Panda, für den es ein Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) gibt, die beiden Nasenbärenarten und zwei der drei Waschbärenarten. Der Rote Nasenbär und der Nordamerikanische Waschbär stehen auf der Unionsliste der Invasiven Arten und dürften eigentlich nicht mehr gehalten werden. Maki-, Wickelbär und Katzenfrett sind ausgesprochene Nachttiere, die nur in einem Nachttierhaus vernünftig präsentiert werden können. Die Waschbären und der Kleine Panda sind überwiegend nachtaktiv, zeigen sich aber gelegentlich auch am Tag und können so konditioniert werden, dass sie tagsüber häufig aktiv sind. Nur die Nasenbärens sind von sich aus tagaktiv. Katzenfrette und Makibären sind solitär lebend, paarweise Haltung ist möglich, es kann aber zu Spannungen kommen. Wickelbären können meist problemlos paarweise gehalten werden. Wasch- und Nasenbären werden meistens in Gruppen bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen gehalten. Eine Vergesellschaftung mit Huftieren, grossen Nagern wie Capybara oder Mara, Fledermäusen, Gürteltieren, Ameisenbären und machen Kleinraubtieren, sowie bei entsprechender Einrichtung, Großbären (Braunbär, Brillenbär) ist möglich. Die Tiere sind langlebig, für den Makibären (Bassaricyon alleni) z.B. wird eine maximale Haltungsdauer von 24 Jahren und 11 Monaten, für das Mittelamerikanische Katzenfrett (Bassariscus sumichrasti) von 23 Jahren und 5 Monaten angegeben, und ein im Berliner Zoo geborener und danach in der Wilhelma gehaltener Wickelbär (Potos flavus) starb gar erst im Alter von 38 Jahren und 5 Monaten [3; 4; 6]. Taxonomie und NomenklaturZu BREHMs Zeiten galten Groß- und Kleinbären als eine einzige Familie. Später wurden die Kleinbären zusammen mit dem Kleinen, bisweilen auch mit dem Großen Panda in einer Familie zusammengefasst. Aufgrund anatomischer Bsonderheiten wird der Kleine Panda heute als Vertreter einer eigenständigen Familie aufgefasst und der Große Panda wird den Bären (Ursidae) zugerechnet. Die Procyonidae bestehen aus sechs Gattungen, die Rote Liste der IUCN unterscheidet 14, das HANDBOOK 12 Arten [1; 2; 5]. |
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