Kampfuchs (Lycalopex griseus) im Zoo von Quilpué, Chile
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Hunde (Canidae)
Kampfuchs oder Argentinischer Graufuchs
Lycalopex griseus • The Little Grey Fox, or Chilla • Le renard gris d'Argentine
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Kamp- oder Argentinische Graufuchs ist ein nicht-gefährdeter Vertreter der südamerikanischen Schakalfüchse, die seit etlicher Zeit in Europa nicht mehr gehalten werden. Früher hatte er eine große Bedeutung im Pelzhandel, weshalb er in die CITES-Anhänge aufgenommen wurde. Körperbau und KörperfunktionenDer Kampfuchs ist ein kleiner Vertreter der Schakalfüchse. Er erreicht eine Kopf-Rumpflänge von 50-66 cm, eine Schwanzlänge bis 35 cm und ein Gewicht von 2.5-5 kg. Das Fell ist überwiegend grau, die Extremitäten und der Kopf leicht rotbraun, Kehle und Bauch weißlich bis gräulich und der Schwanz oberseits grau, unterseits rotbraun, bisweilen mit schwarzer Spitze [1; 5; 7]. VerbreitungSüdamerika: Argentinien, Chile, Peru, eingebürgerte Population auf den Falkland-Inseln [1; 4]. Lebensraum und LebensweiseDer Kampfuchs besiedelt Gras- und Buschland. Er kommt hauptsächlich im Tiefland und in der Hügelzone vor, wurde aber auch schon in Höhen von 3'500 bis 4'000 m beobachtet. Das Roden bzw. Abbrennen von Wäldern zur Gewinnung von Schafweiden hat sich auf die Fuchsbestände positiv ausgewirkt. Die Füchse sind überwiegend dämmerungsaktiv, oft aber auch am Tag unterwegs. Sie werden einzeln angetroffen, leben aber meist in Paaren, eventuell Trios (1.2) oder kleinen Gruppen mit zusätzlichen weiblichen Helfern. Die sozialen Einheiten verhalten sich in der Regel territorial. Im Torres del Paine-Nationalpark beträgt die mittlere Territoriumsgröße 2 km². Das Nahrungsspektrum ist, entsprechend dem Angebot, regional unterschiedlich. Es kann Europäische Feldhasen, Nagetiere, Vögel, Echsen, Insekten, Spinnen, Aas, Beeren und andere Früchte umfassen [3; 4; 7]. Die Paarungszeit fällt auf August und September. Nach einer Tragzeit von 53-58 Tagen werden meist 4-6 Welpen in einer Höhle geboren. In der ersten Zeit nach der Geburt verlässt die Fähe den Bau kaum und wird vom Rüden mit Nahrung versorgt. Beide Eltern beteiligen sich an der Aufzucht. Mit etwa einem Monat kommen die Jungen erstmals aus dem Bau, mit 6-7 Monaten verlassen sie das elterliche Revier [7]. Gefährdung und SchutzDer Kampfuchs hat eine weite Verbreitung beidseits der Anden und ist gebietsweise häufig. In den 1990er-Jahre galt er wegen des starken Jagddrucks für den Pelzhandel als gefährdet. Seit 1996 wird er als sicher angesehen [4]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenKampfüchse werden in Argentinien in großem Stil für den internationalen Palzhandel gejagt. Die jährlichen Exportzahlen variieren stark. Die meisten Felle wurden 2007/08 ausgeführt mit rund 333'000 bzw. 240'000 Stück. Vermarktet werden sie unter Herkunftsnamen, z.B. "Chubut Fox", "Magellan Fox", "Mendoza Fox", "Rio Negro Fox" oder "Santa Cruz Fox" [1; 2]. HaltungDen Altersrekord hält ein 1926 im Berliner Zoo geborenes Weibchen mit 10 Jahren und 11 Monaten [6]. Haltung in europäischen Zoos: Der Kampfuchs wurde in Europa nur ausnahmsweise gezeigt. Laut Zootierliste wurden nach dem 2. Weltkrieg keine mehr gehalten. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für ein Paar mindestens eine Fläche von 40 m² aufweisen. Für jedes weitere erwachsene Tier kommen 15 m² zur Basisfläche dazu. Bei Haltung auf gewachsenen Böden ist die Fläche zu verdoppeln. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für ein Paar ein Gehege vor, dessen Grundfläche 100 m² misst. Für jedes weitere Tier kommen 10 m² zur Basisflächen dazu. Es müssen Schlafboxen und Abtrennmöglichkeiten vorhanden sein. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) sind für ein Paar in Analogie zu anderen Arten 300 m² erforderlich, für jedes weitere Adulttier 30 m² mehr. Taxonomie und NomenklaturDer Kampfuchs wurde 1837 von John Edward GRAY vom British Museum in London als "Vulpes griseus" beschrieben. Heute wird er in die von dem aus Stralsund stammenden und nach Argentinien ausgewanderten Zoologen Karl Hermann Konrad BURMEISTER 1854 eingeführte Gattung Lycalopex gestellt. Bei ihrer Aufnahme in die CITES-Anhänge wurden die Füchse der Gattung Lycalopex als "Dusicyon" bezeichnet, die Gattung, zu der auch der ausgestorbene Falklandfuchs (Dusicyon australis) gehörte. Für den Kampfuchs war bis vor Kurzem auch der Gattungsname Pseudalopex gebräuchlich. Gegenwärtig werden keine Unterarten differenziert [7; 8]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- ERLICH DE YOFFE, A. et al., ed. (1984)
- LUCHERINI, M. (2016). Lycalopex griseus (errata version published in 2017). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6927A111975602. http://www.iucnredlist.org/details/6927/0. Downloaded on 17 April 2018.
- PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)