Grossfleck-Ginsterkatze

Großfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata</em) im Zoo Eskilstuna
© Klaus Rudloff, Berlin

Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Schleichkatzen (Viverridae)
Unterfamilie Zibetkatzen (Viverrinae)

D LC 650

Großfleck-Ginsterkatze

Genetta maculata • The Large-spotted Genet • La genette panth`re

112 005 001 005 genetta maculata barnim dreierGroßfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata) im Wildkatzenzentrum FELIDAE, Barnim © Wolfgang Dreier, Berlin

 

112 005 001 005 genetta maculata mapApproximative Verbreitung von Großfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata; dunkelblau), Pardel-Ginsterkatze (Genetta pardina; rot) und Kap-Ginsterkatze (Genetta tigrina; gelb)

 

112 005 001 005 genetta maculata gotha KR2Großfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata) im Tierpark Gotha © Klaus Rudloff, Berlin

 

112 005 001 005 genetta maculata gotha KR1Großfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata) im Tierpark Gotha © Klaus Rudloff, Berlin

 

112 005 001 005 genetta maculata eskilstuna KR2Großfleck-Ginsterkatzen (Genetta maculata) im Zoo Eskilstuna © Klaus Rudloff, Berlin

 

112 005 001 005 genetta maculata tamboti bernardDupont2Großfleck-Ginsterkatzen (Genetta maculata) im Tamboti Cmp, Kruger-Nationalpark © Bernard Dupont.Übernommen aus FLICKR unter der Attribution-ShareAlike 2.0 Generic-Lizenz

 

112 005 001 005 genetta maculata tamboti bernardDupontGroßfleck-Ginsterkatzen (Genetta maculata) im Tamboti Cmp, Kruger-Nationalpark © Bernard Dupont. Übernommen aus FLICKR unter der Attribution-ShareAlike 2.0 Generic-Lizenz

 

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Die Großfleckginsterkatze hat eine weite Verbreitung in Afrika südlich der Sahara. Sie ist nicht gefährdet. In europäischen Zoos ist sie nur selten anzutreffen, weil diese, wenn sie schon eine überwiegend nachtaktive Ginsterkatze halten, eher die Kleinfleckginsterkatze wählen, die auch zur europäischen Fauna gehört.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Kopf-Rumpflänge der Großfleck-Ginsterkatze liegt bei 44-52 cm, die Schulterhöhe bei 21 cm, die Schwanzlänge bei 41-54 cm und das Gewicht bei 1.3-3.2 kg.

Sie ist deutlich schlanker und langgestreckter als Wild- oder Hauskatze. Kätzinnen sind im Mittel nur wenig kleiner und leichter als Kater. Die kurzen Krallen können eingezogen werden.

Die Grundfarbe des Fells ist hellbraun oder gelbbraun. Die Augen sind schwarz umrandet, untendran liegen auffällige weiße Flecken. Der Körper ist mit Reihen von großen, rostbraunen und von einem breiten schwarzen Ring umschlossenen Flecken sowie einem Aalstrich gezeichnet, kleinere Flecken oder Bänder auf Schultern, Flanken und Schenkeln. Der Schwanz weist 8 schwarze Ringe und eine schwarze Spitze auf [3; 6].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara: Angola, Äquatorial-Guinea, Äthiopien, Botswana, Burundi, Eritrea, Gabun, Kamerun, Kenia, Kongo, Kongo Dem., Malawi, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Südsudan, Swasiland, Tansania, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik. Vorkommen unsicher in Benin, Togo und auf Bioko [1].

Lebensraum und Lebensweise

Großfleck-Ginsterkatzen besiedeln mit Ausnahme sehr trockener Gebiete alle möglichen Lebensräume, einschließlich Dörfer und Städte, vom Tiefland bis auf eine Höhe von 3'400 m. Sie sind nachtaktive Einzelgänger, die sich oft am Boden aufhalten.

Sie ernähren sich von Insekten, sonstigen Wirbellosen, Kleinsäugern, Vögeln und Echsen. In manchen Gebieten spielen auch Früchte, Beeren und Sämereien eine Rolle als Nahrungsbestandteile.

Die Paarungszeit variiert regional. Den Paarungen geht jeweils ein längeres Vorspiel voraus. Nach einer Tragzeit von 70-77 Tagen werden die 2-5 fast nackten Jungen in einer Baumhöhle, unter dem Dach von Häusern oder in einem Laubnest geboren. Sie sind bei der Geburt blind und öffnen ihre Augen mit 10 Tagen. Im Alter von 4 Wochen brechen die Milchzähne durch. Mit 6 Wochen beginnen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden aber immer noch gesäugt, bisweilen bis zum 6. Lebensmonat. Mit 10-11 Monaten beginnt der Zahnwechsel [2; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Großfleck-Ginsterkatze ist wegen ihrer weiten Verbreitung seit 1996, letztmals überprüft 2015, als nicht-gefährdet eingestuft. Die Bestände mögen zwar manchenorts zurückgehen, aber die Art gilt als häufig und kommt in vielen Schutzgebieten vor (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Gebietsweise werden Großfleck-Ginsterkatzen gegessen. Kleinbauern töten sie, weil sie als Hühnerdiebe gelten [1].

Haltung

Großfleck-Ginsterkatzen können um die 18-20 Jahre alt werden [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war in Zoos stets selten. Da sie aber nur einen geringen Schauwert hat, wenn sie nicht in einem Nachttierhaus gezeigt wird, ist sie auch nur in wenigen Einrichtungen anzutreffen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL liegt der Raumbedarf für ein Paar bei 12 m² bei 2.5 m Höhe. Dieser Raum ist in zwei verbindbare Einzelgehege zu unterteilen.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein 3 m hohes Außen- oder ein 2.5 m hohes Innengehege mit einer Grundfläche von 16 m² vor, für jedes weitere Adulttier kommen außen 4 m², bzw. innen 3 m² dazu. Für jedes Tier ist eine individuelle Schlafbox von 0.5 m² vorzusehen.

In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind die Ginsterkatzen nicht explizit genannt. Es dürften die gleichen Anforderungen gelten, wie für den Fleckenmusang.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Großfleckginsterkatze wurde 1830 von John Edward GRAY vom British Museum in London als "Viverra maculata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Genetta geht auf den französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER (1816) zurück. Zeitweilig wurden G. maculata, G. pardina und G. tigrina als eine einzige Art betrachtet. Das Verhältnis zwischen diesen drei, sich geografisch vertretenden Formen ist immer noch in Diskussion.

Gegenwärtig werden 4 Unterarten anerkannt, von denen eine bisweilen als selbständige Art angesehen wird [1; 3; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. ANGELICI, F.M., GAUBERT, P. & DO LINH SAN, E. (2016). Genetta maculata. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41699A45218948. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T41699A45218948.en . Downloaded on 27 November 2020.
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. MILLS, G & HES, L. (1999)
  4. PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
  5. WEIGL, R. (2005)
  6. WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)