Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta genetta) im Wingster Waldzoo
Wingster Waldzoo
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Schleichkatzen (Viverridae)
Unterfamilie Zibetkatzen (Viverrinae)
Kleinfleck-Ginsterkatze
Genetta genetta • The Common Genet • La genette commune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Kleinfleckginsterkatze ist nicht gefährdet. Wegen ihres Vorkommens in Europa ist sie von einem gewissen zoopädagogischen Interesse, da sie aber nur einen geringen Schauwert hat, wenn sie nicht in einem Nachttierhaus gezeigt wird, ist sie in europäischen Zoos nicht sehr oft zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDie Kopf-Rumpflänge der Kleinfleck-Ginsterkatze variiert von 40-63 cm, die Schwanzlänge von 40-57 cm und das Gewicht von 1.3-2.6 kg. Sie ist deutlich schlanker und langgestreckter als Wild- oder Hauskatze und hat eine spitze Schnauze. Die kurzen, gekrümmten Krallen der Vorderpfoten sind einziehbar Die Grundfarbe des Fells ist grau-beige. Der Körper ist mit Reihen von Längsflecken und Punkten gezeichnet, der Schwanz weist 9-10 schwarze Ringe und eine weiße Spitze auf. [3; 4; 7]. VerbreitungAfrika : Ägypten, Algerien, Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Dschibuti, Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Kamerun, Kenia, Lesotho, Libyen, Mali, Marokko, Namibia, Niger, Nigeria, Sambia, Senegal, Simbabwe, Südafrika, Südsudan, Sudan, Tansania, Tschad, Tunesien, Uganda, Zentralafrikanische Republik. In Europa wurde die Art vermutlich durch die Römer oder die Mauren aus dem Maghreb eingeführt. In Frankreich hat sie in den letzten Jahren ihre Verbreitung vom Südwesten des Hexagons bIs an die italienische Grenze, Zentralfrankreich und den Süden der Bretagne ausgedehnt. Sporadische Funde gibt es bis ins Elsass und das Département Nord [5]. Lebensraum und LebensweiseKleinfleck-Ginsterkatzen bevorzugen Gebiete mit geringen menschlichen Aktivitäten. In Frankeich sind sie vor allem in der Garrigue und in schroffen, stark bewaldeten Lebensrumen zu finden. Im Atlas gehen sie bis auf eine Höhe von 2'600 m, in Äthiopien von über 3'000 m. Die Tiere sind nachtaktive Einzelgänger mit individuellen Territorien, wobei sich ein Männchen-Territorium mit mehreren Weibchen-Territorien überlappen kann. Sie halten sich oft am Boden auf. Als Bau dienen Felsspalten, Baumhöhlen, Löcher in Ruinen sowie verlassenen Fuchs- und Dachsbaue. Sie ernähren sich von Insekten, sonstigen Wirbellosen, Kleinsäugern, Vögeln und Echsen. Nach einer Tragzeit von 70-77 Tagen werden die 1-3 fast nackten Jungen hauptsächlich in den Perioden April-Juni und September-November geboren. Sie werden 9-10 Wochen lang gesäugt und erreichen ihre Geschlechtsreife mit 2 Jahren [2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Kleinfleck-Ginsterkatze gehört wegen ihrer weiten Verbeitung in Afrika nicht zu den gefährdeten Arten (Rote Liste: LEAST CONCERN). Eigentlich eine gebietsfremde, invasive Art, ist sie nach Anhang 3 der Berner Konvention und Anhang V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt. In Frankreich ist sie seit 1972 durch nationales Recht vollständig geschützt [2]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenGebietsweise werden Ginsterkatzen gegessen oder für die Zwecke der traditionellen Medizin gejagt. Die südafrikanischen Buschleute fertigen aus ihren Fellen "Karosse" genannte Umhänge, in Nordafrika dienen ihre Felle als Wandschmuck und in Europa wurden Ginsterkatzen früher zur Pelzgewinnung gefangen [2]. HaltungDas Rekordalter in Menschenobhut wurde im Tierpark Berlin erreicht und lag bei 22 Jahren und 8 Monaten [6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde früher relativ häufig in Zoos gehalten, die europäische Form (Genetta g. genetta) oft unter der Bezeichnung Genetta genetta rhodanica. Da sie aber nur einen geringen Schauwert hat, wenn sie nicht in einem Nachttierhaus gezeigt wird, ist sie heute in Mitteleuropa seltener anzutreffen, wobei es sich oft um von den Behörden konfiszierte oder von Privatpersonen übernommene Tiere handelt. Gegenwärtig wird sie in rund 50 Zoos gehalten, von denen sich nur wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Im Rahmen der EAZA gibt es ein Monitoring-Programm unter Leitung der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 liegt der Raumbedarf für ein Paar bei 12 m² bei 2.5 m Höhe. Dieser Raum ist in zwei verbindbare Einzelgehege zu unterteilen. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein 3 m hohes Außen- oder ein 2.5 m hohes Innengehege mit einer Grundfläche von 16 m² vor, für jedes weitere Adulttier kommen außen 4 m², bzw. innen 3 m² dazu. Für jedes Tier ist eine individuelle Schlafbox von 0.5 m² vorzusehen. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind die Ginsterkatzen nicht explizit genannt. Es dürften die gleichen Anforderungen gelten, wie für den Fleckenmusang. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ anhand eines Exemplars aus Spanien als "Viverra genetta" beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Genetta geht auf den französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER (1816) zurück. Es werden gegenwärtig 6 Unterarten anerkannt, von denen felina auch als eigene Art betrachtet, in der Roten Liste der IUCN jedoch nicht gesondert behandelt wird [2; 4; 7]:
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Literatur und Internetquellen
- FONDAZIONE LOMBARDA PER L'AMBIENTE
- GAUBERT, P. et al. (2015). Genetta genetta. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T41698A45218636. http://www.iucnredlist.org/details/41698/0. Downloaded on 19 June 2018.
- GRAF, R. & FISCHER, C. (2021)
- GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
- LEGER, F. & RUETTE, S. (2010)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)