Zebramanguste (Mungos mungo) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Mangusten (Herpestidae)
Zebramanguste
Mungos mungo • The Banded Mongoose • La mangouste rayée
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Wie Erdmännchen, Fuchs- und Zwergmangusten sind auch die an sich nicht gefährdeten Zebramangusten tagaktiv und sozial und somit attraktive Zootiere, die sich hervorragend als Botschafterart für ihre Lebensräume, die halbtrockenen Gebiete Afrikas, eignen. Körperbau und KörperfunktionenDie Kopf-Rumpflänge der Zebramanguste beträgt 30-40 cm, die Schwanzlänge 18-31 cm und das Gewicht 0.9-1.9 kg. Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus. Kopf und Rumpf sind je nach Herkunftsgebeit grau, graubraun, rotbraun oder dunkelbraun mit 10-15 dunkeln Querbändern auf dem Rücken und eventuell angedeuteten weiteren auf dem Schwanz. Die Grannenhaare sind hell-dunkel geringelt, was dem Fell ein gesprenkeltes Aussehen verleiht, die Beine und die Schwanzspitze sind dunkler. Zebramangusten haben an jedem Fuß 5 Zehen, die kräftigen, gebogenen Krallen der Vorderfüße sind zum Graben geeignet. Ihre Füsse sind bis zu den Knöcheln unbehaart [3; 5]. VerbreitungAfrika südlich der Sahara: Angola, Äthiopien, Botswana, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Dem. Rep. Kongo,Malawi, Mosambik, Namibia, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Somalia, Simbabwe Südafrika, Sudan, Swasiland, Tansania, Tschad, Uganda, Zentralafrikan. Republik, eventuell auch Benin, Dschibuti, Ghana und Togo [1]. Lebensraum und LebensweiseZebramangusten besiedeln Steppen, Savannen und offene Trockenwälder, sie fehlen in Wüsten, Halbwüsten, Feuchtwäldern und Gebirgsregionen. Sie sind tagaktiv, ruhen über Mittag an einem schattigen Platz, und leben stets in Rudeln, die im Mittel um die 15, im Extremfall bis 75 Mitglieder beiderlei Geschlechts umfassen. Sie schlafen zusammen und gehen gemeinsam auf Futtersuche. In ihrem Streifgebiet, das sie in gegen andere Gruppen als Territorium verteidigen, haben sie bis zu 40 abwechslungsweise benutzte Baue, vor allem in Termitenhügeln. Die Nahrung besteht überwiegend - bis gegen 90% - aus Insekten, wie Termiten, Käfern, Heuschrecken oder Grillen. Oft wird Elefantendung nach Fressbarem durchsucht. Es werden aber auch Schlangen und Kleinnager gefangen und Siedlungsabfälle gefressen [2; 3; 4]. Wie andere Mangusten auch, sind die Zebramangusten Spezialisten im Öffnen von Eiern: Das rohe Ei wird zwischen die Vorderpfoten genommen, die Hinterbeine werden gegrätscht und dann erfolgt ein gezielter Wurf nach hinten gegen einen Stein oder einen anderen harten Gegenstand. Der Inhalt des zerbrochenen Eis wird dann aufgeschlürft [4]. Dies kann z.B. im Zoo Schmiding beobachtet werden, der eine große Gruppe dieser Tiere hält. Innerhalb eines Rudels pflanzen sich fast alle über drei Jahre alten Weibchen fort, manche schon früher. Die Geburten erfolgen in etwa gleichzeitig und die Jungen werden gemeinsam aufgezogen. Pro Jahr bringt ein Weibchen nach einer Tragzeit von 8-9 Wochen in trockenen Gebieten 1-2, im feuchteren Gebieten bis zu 5 Würfe zu meist 2-3 Jungen. Weniger als die Hälfte der Jungtiere vollendet das erste Lebensjahr, und von diesen werden wiederum weniger als die Hälfte zwei Jahre alt [4; 6]. Gefährdung und SchutzDie Zebramanguste hat eine weite Verbreitung in Steppen Savannen und Trockenwäldern, die von Gambia bis hinunter nach Südafrika reicht. Sie kommt in vielen Schutzgebieten vor. Sie gilt deshalb nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird gebietsweise wegen ihres Fleischs als Nahrungsmitte bejagt [1]. HaltungIm Zoo können Zebramangusten ein Alter von 17-18 Jahren erreichen [5]. Eine Vergesellschaftung mit anderen Arten, z.B. mit Grünen Meerkatzen, Guerezas, Stachelschweinen, Warzen- oder Pinselohrschweinen, Klippschliefern, Antilopen oder Toks ist möglich. Nicht funktioniert hat die gemeinsame Haltung von Zebramangusten und Mandrills im Zoo Dresden: die Mangusten wurden von den Affen gejagt und zwei davon tödlich verletzt. Auch die Gemeinschaftshaltung mit Klippschliefern im Tiergarten Nürnberg wurde abgebrochen, weil die Schliefer unter Stress standen [7]. Haltung in europäischen Zoos: Es gibt kein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und kein Zuchtbuch für diese Art Forschung im Zoo (Beispele): In einer Arbeit über biologische Grundlagen wurde festgestellt, dass die sozialen Zebramangusten über ein relativ großes Lautrepertoire von bis zu 15 Lauten verfügen, deutlich mehr als die fakultativ sozialen Fuchsmangusten, wobei die meisten Laute während aggressiver Auseinandersetzungen bei der Fütterung abgegeben werden [1]. Ein Beispiel für angewandte Forschung sind Versuche im Zoo Landau über die Akzeptanz unterschiedlicher Köder die Auswirkungen auf die Bekämpfung wildlebender, invasiver Mangusten haben werden [3]. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 liegt der Flächenbedarf für ein Paar bei 12 m². Für jedes weitere Adulttier sollen mindestens 2 m² zusätzlich angeboten werden. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für bis zu 6 Tieren ein Außengehege mit einer Grundfläche von 20 m² und ein Innengehege von 10 m² vor, für jedes weitere Adulttier sind die Flächen um jeweils 2 m² zu erweitern. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) fordert für ein Paar ein Außengehege von 16 m² und ein Innengehege von 8 m². Für jedes weitere Adulttier sind diese Flächen um 1.6 bzw. 0.8 m² zu erweitern. Auch eine ganzjährige Haltung in der Außenanlage ist möglich, wenn jederzeit Zugang zu Schlafboxen mit einer Mindesttemperatur von 15ºC besteht. Taxonomie und NomenklaturDie Zebramanguste wurde 1788 von dem aus Tübingen stammenden Arzt und Naturwissenschafter Johann Friedrich GMELIN als "Viverra mungo" beschrieben. 1795 wurde sie von den französischen Naturforschern Étienne Geoffroy SAINT-HILAIRE und Georges-Frédéric CUVIER in die neue Gattung Mungos gestellt. Es wurden etwa 15 Unterarten beschrieben, doch diese müssten überprüft werden [6]. |
Literatur und Internetquellen
- GAFFRON, E. (2012)
- GILCHRIST, J.S. & DO LINH SAN, E. (2016). Mungos mungo. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41621A45208886. http://www.iucnredlist.org/details/41621/0. Downloaded on 19 June 2018.
- LEUNIG, S. (2013)
- MILLS, G & HES, L. (1999)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- SVÁBIK, K. (rev. 2020)