Buntmarder (Martes flavigula), Tierpark Berlin
© KLaus Rudloff, Berlin
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Marderverwandte (Mustelidae)
Unterfamilie: Marder (Mustelinae)
Buntmarder, Charsamarder
Martes flavigula • The Yellow-throated Marten • La martre à gorge jaune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Buntmarder ist ein großer, bewegungs- und, wie sein Name sagt, farbenfreudiger Marder, der sich als hauptsächlich tagaktives Tier gut für die Zoohaltung eignet und in unterschiedlichen zoogeographischen Kontexten präsentiert werden kann. Dank einem europäischen Zuchtbuch ist er mittlerweile in etlichen Zoos zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Kopf-Rumpflänge von 45-65(40-70) cm, einer Schwanzlänge von 31-45 cm und einem Gewicht von 1.3-3(-7?) kg ist der Buntmarder ein mittelgroßer Mustelide. Sein Kopf ist breit und iltishaft, die Ohren sind relativ groß und rund, der Körper eher plump und die Beine kräftig. Fellfarbe und -länge variieren geografisch und saisonal. Die Grundfarbe ist hellbraun. Kopfoberseite, Nacken, Beine, hinterer Teil des Rumpfs und Schwanz sind dunkelbraun oder schwarz. Die Kopfunterseite ist weiß und es ist ein gelber Kehlfleck vorhanden. Bei manchen Unterarten ist der Kopf blassbraun und die Kehle blassgelb [2; 3; 5]. VerbreitungHimalaya-Region, Ost- und Südostasien : Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Brunei, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Nord- und Südkorea, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Russland, Taiwan, Thailand, Vietnam [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Buntmarder ist weitgehend an Wald gebunden. Er kommt vom Tiefland bis auf eine Höhe von 3'000 m vor, ist tagaktiv und bewegt sich sowohl am Boden wie auf den Bäumen. Er wird einzeln, in Paaren oder kleinen Familiengruppen angetroffen. Seine Nahrung besteht aus Kleinsäugern, wie Pfeifhasen, Hörnchen, Mäuseartigen, Vögeln und Vogeleiern, Schlangen, Echsen, Fröschen, Insekten, Früchten, Beeren und Honig von Wildbienen. In Thailand wurden Streifgebiete von 1.7 bis 11.8 km² ermittelt, die sich zu etwa einem Drittel mit jenen von Nachbartieren überlappten [1; 2; 3; 5]. Nach einer durch eine Keimruhe bedingten langen Tragzeit von 220-290 Tagen werden im April 2-5 blinde Welpen geboren [5]. Gefährdung und SchutzDa der Buntmarder weit verbreitet ist und seine Bestände relativ stabil sind, wird er nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 global als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN). Allerdings sind manche Inselpopulationen, bei denen es sich um Unterarten, möglicherweise gar um eigene Arten handelt, gefährdet [1]. Der internationale Handel mit der indischen Population ist unter CITES-Anhang III geregelt. Bedeutung für den MenschenGebietsweise werden Buntmarder wegen ihres Fells bejagt bzw. mit Fallen gefangen [1]. HaltungBuntmarder können im Zoo ein Alter von 16 Jahren erreichen [4]. Haltung in europäischen Zoos: Es gab ein Europäisches Zuchtbuch, das aber 2019 aufgegeben wurde. Die Erstzucht außerhalb der Heimatländer glückte 1997 im Allwetterzoo Münster. Bei den in europäischen Zoos gehaltenen Buntmardern handelt es sich ausnahmslos um Tiere der sibirischen Unterart Martes f. borealis, die oft als aterrima bezeichnet wird. Im Tiergarten Nürnberg, wo Buntmarder wiederholt gezüchtet wurden, hat man sich 2013 entschlossen, den Rüden vor der Geburt nicht abzutrennen. Während der Trächtigkeit verjagte die Fähe den Rüden aus dem größeren Teil des Geheges. Nach der Geburt tolerierte sie jedoch von Woche zu Woche zunehmend die Nähe des Männchens bei den Jungtieren, und ab dem dritten Monat durfte der Vater mit dem Nachwuchs auch spielen. Besonders am späten Nachmittag waren Eltern und Junge jeweils gemeinsam aktiv, spielten und kuschelten zusammen. Im Frühjahr 2013 besuchte übrigens ein Filmteam des südkoranischen Fernsehens den Tiergarten, um die Buntmarder in der naturnahen Anlage zu filmen. So entstehen die Naturfilme, die nach Meinung zoofeindlicher Organisationern die Zoo problemlos ersetzen könnten [PM Tiergarten Nürnberg]. Wie Buntmarder gehalten werden (Beispiel):
Am 18. Januar 2018 wurde im Tierpark Dessau das Gehege, in dem ein Buntmarderpaar gehalten wurde, durch einen Orkan komplett zerstört. Der Buntmarder-Rüde konnte nach kurzer Zeit innerhalb des Parks wieder behändigt werden. Die Fähe tauchte nach einigen Tagen wieder auf: Sie wurde am nordöstlichen Stadtrand in einem Hühnerstall, wo sie 20 Hühner gerissen hatte, auf frischer Tat vom Hühnerhalter ertappt und erschlagen. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL sollen Buntmarder in verbindbaren Einzelgehegen von mindestens 30 m² / 90 m³ gehalten werden. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für ein Paar ein Außengehege mit einer Grundfläche von 16 m² und einer Höhe von 2.5 m sowie Einzelboxen vor. Für weitere Tiere sind zusätzliche Gehege erforderlich. In der der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist der Buntmarder nicht erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass die gleichen Anforderungen gelten, wie für Baum- und Steinmarder, d.h. für ein Paar ein Außengehege von 30 m² bei einer Höhe von 2.5 m. Taxonomie und NomenklaturDer Buntmarder wurde 1785 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT als "Mustela flavigula" beschrieben. Die Gattung Martes , die von manchen Autoren in eine separate Unterfamilie Martinae gestellt wird, wurde 1792 vom französischen Psychiater und Naturforscher Philippe PINEL aufgestellt. Es wurden zahlreiche Unterarten beschrieben. Die GBIF führt z. B. 11 auf, ITIS deren 10). Nach HANDBOOK werden nur noch 6 anerkannt. Der Status mancher Inselformen ist allerdings unklar und manche Autoren teilen die Buntmarder in zwei Arten (M. flavigularis und M. lasiotis) auf [1; 5; 6; 7].
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Literatur und Internetquellen
- CHUTIPONG, W. et al. (2016). Martes flavigula. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41649A45212973. http://www.iucnredlist.org/details/41649/0. Downloaded on 22 June 2018.
- ECOLOGY ASIA
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. & MITTERMEIER, R.A. eds. (2009-2019)
- GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATIO FACILITY (GBIF)
- INTEGRATED TAXONOMIC INFORMATION SYSTEM (ITIS)