Wolf-Meerkatze (Cercopithecus wolfi) im Henry Doorley Zoo, Omaha
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Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Ordnung: Affen und Halbaffen (PRIMATES)
Unterordnung: Affen (Simiae / Haplorrhini)
Teilordnung: Eigentliche Affen (Simiiformes)
Überfamilie: Altwelt- oder Schmalnasenaffen (Catarrhini)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
Tribus: Meerkatzenartige (Cercopithecini)
Wolf-Meerkatze
Cercopithecus wolfi • The Wolf's Monkey • Le cercopithèque de Wolf
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die nach dem deutschen Afrikareisenden Dr. Ludwig Wolf benannte Wolf-Meerkatze gehört in die Verwandtschaft der Monameerkatzen und ist nach biologischen Kriterien wohl eher eine Unterart als eine selbständige Art. Sie hat eine relativ weite Verbreitung, gilt aber als potenziell gefährdet. In europäischen Zoos war sie stets selten und wird heute im EU-/EFTA-Raum nicht mehr gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenAuf der Körperoberseite sind die Wolf-Meerkatzen dunkler gefärbt als die meisten anderen Formen der Mona-Verwandtschaft. Die Unterseite ist bei den Unterarten wolfi und elegans weiß, bei pyrogaster orange. Die Außenseiten der Vorderläufe sind bei allen Unterarten schwarz, jene der Hinterläufe bei wolfi schwarz, bei elegans grau und bei pyrogaster rotbraun. Die Tiere haben ein helles Stirnband mit verlängerten Haaren und Ohrbüschel. Die Farbe von Gesicht und Backenbärten variiert je nach Unterart. Die Männchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge bis 54 cm, eine Schwanzlänge von 71-72 cm und ein Gewicht von 3.8 bis 6.5 kg. Bei den kleineren Weibchen beträgt die Kopf-Rumpflänge bis 46 cm, die Schwanzlänge 60-66 cm und das Gewicht 2.8-3.7 kg [1; 7]. VerbreitungZentralafrika: DR Kongo, endemisch im zentralen Kongobecken auf einer Fläche von ca. 606'000 km² [4]. Lebensraum und LebensweiseDie Wolf-Meerkatze besiedelt primären Regenwald und Sumpfwälder, seltener Sekundärwälder, in Höhenlagen von etwa 300-600 m. Die tagaktiven Tiere halten sich überwiegend in den mittleren und höheren Lagen der Baumkronen auf. Sie leben in Gruppen von 10-30 Individuen, die aus einem erwachsenen Männchen und mehreren Weibchen sowie deren Nachkommen bestehen. Oft vergesellschaften sie sich mit anderen Meerkatzen. Die Nahrung setzt sich aus Früchten, Sämereien, Blättern, Blüten, Nektar, anderem Pflanzenmaterial und zu etwa einem Fünftel aus Insekten zusammen [4; 7]. Nach einer Tragzeit von ca. 170 Tagen werfen die Weibchen in der Regel ein einzelnes Junges, das mit etwa 6 Monaten entwöhnt wird. Mit ca. 4.5 Jahren erreichen die Tiere Geschlechtsreife [1; 7]. Gefährdung und SchutzDie Wolf-Meerkatze hat eine weite Verbreitung, aber der Jagddruck hat in den letzten Jahren zugenommen. Dabei ist die Lomami-Meerkatze (C. w. elegans) besonders stark betroffen. Bei der Feuerbauch-Meerkatze (C. w. pyrogaster) kommen noch Lebensraumverlust und -fragmentierung durch die expandierende Landwirtschaft hinzu. Die Art gilt deshalb seit 2019 als potenziell gefährdet, die Unterarten elegans und pyrogaster seit 2020 als gefährdet (Rote Liste: NEAR THREATENED / VULNERABLE) [4]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenWolfmeerkatzen werden zur Gewinnung von Fleisch für den Eigenbedarf oder den Verkauf gejagt bzw. mit Schlingen gefangen [4]. Von 2001 bis 2019 wurden nebst einer geringen Menge an totem Material nur 128 lebende Wildfänge von der Demokratischen Republik Kongo zur Ausfuhr genehmigt. Im selben Zeitraum wurden weltweit 38 Nachzuchttiere grenzüberschreitend abgegeben [3]. HaltungIm San Diego Zoo werden Wolf-Meerkatzen gemeinsam mit Zwergflusspferden gehalten. Die Affen reiten auf den Flusspferden und schwimmen unter Wasser neben ihnen her [5]. WEIGL gibt als bekanntes Höchstalter über 21 Jahre für einen im Zoo La Palmyre gehaltenen Wildfang an [6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art war in Europa stets selten. Gegenwärtig wird sie nur noch in drei russischen und armenischen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMELwird für die Haltung von bis zu 5 erwachsenen Tieren ein Außen- und ein Innengehege von je 33 m² bei 3 m Höhe gefordert und für jedes zusätzliche Adulttier jeweils 3 m² Fläche mehr. Dies ist eine Erhöhung des Raumangebots um mehr als das Doppelte gegenüber dem Gutachten’96, die wissenschaftlich nicht begründet ist. Die Tierschutzsachverständigen der Zoos hielten eine Erhöhung des Platzangebots ebenfalls für angebracht schlugen aber im Differenzprotokoll vor, dass für 5 Tiere außen 30 m² und innen 20 m² bei jeweils 2 m Höhe angeboten werden sollten. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 5 Meerkatzen ein Außen- und ein Innengehege mit einer Grundfläche von je 15 m² bei 3 m Höhe und für jedes weitere Tier jeweils 3 m² Fläche zusätzlich vor. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) muss die Haltung paarweise oder in kleinen Familiengruppen erfolgen und es sind für 5 Adulttiere ein Außen- und ein Innengehege mit einer Grundfläche von je 30 m² bei 3 m Höhe erforderlich. Für jedes weitere Adulttier sind die Flächen um 3 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDie Wolf-Meerkatze wurde 1894 von Adolf Bernhard Meyer, dem Direktor des Königlichen Naturhistorischen Museums in Dresden, unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Grundlage war ein Tier, das der sächsische Stabsarzt und nachmalige Reichskommissar für Togo, Dr. Ludwig Wolf, 1887 von einer Reise in den westlichen Kongo mitgebracht und dem Zoo Dresden überlassen hatte. Zeitweilig wurde sie als Unterart der Monameerkatze angesehen. Nach gegenwärtigem Stand gilt sie als selbständige Art innerhalb der mona-Artengruppe, zu der auch C. campbelli, C. lowei, C. denti und C. pogonias gehören. Es werden derzeit drei Unterarten anerkannt [7]:
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Literatur und Internetquellen
- ANIMAL DIVERSITY WEB
- BERGER, G. & TYLINEK, E. (1984)
- CITES TRADE DATA BASE
- HART, J.A., DETWILER, K.M. & MAISELS, F. (2020). Cercopithecus wolfi (amended version of 2019 assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T92466239A166601223. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-1.RLTS.T92466239A166601223.en . Downloaded on 20 February 2021.
- SAN DIEGO ZOO
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)