Gehegeeinrichtung

Gut eingerichtetes Gehege für Lisztäffchen (Saguinus oedipus) im Zoo Mülhausen im Elsass
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Holzstapel als Sichtblende. Bantenggehege Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Wohnbau, das Heim erster Ordnung. Präriehund im Zoo Magdeburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Schlafnest: Orang in Hängematte im Tierpark Hagenbeck © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Gehegegliederung

Bei Gruppenhaltung sind die Gehege so zu strukturieren, dass soziale Konflikte minimiert werden. Dazu werden z.B. Sichtblenden, wie Palisadenwände, Pflanzinseln, Felsen oder Hügel eingebaut und Rückzugsbereiche geschaffen, etwa durch die Unterteilung des Geheges durch einen Wasserlauf, der für die Tiere zwar überwindbar ist, aber trotzdem von den Individuen als Grenze zwischen ihren Interessensphären wahrgenommen werden kann. In einem derart strukturierten Gehege können sich die Tiere aus den Augen gehen und können sich sozial unterlegene Tiere zurückziehen. Werden verschiedene Bodensubstrate verwendet, wird bei den Übergängen darauf geachtet, dass möglichst keine Verletzungsgefahr besteht.

Bei manchen Hirscharten hat es sich bewährt, den Tieren zwei Gehege zur Verfügung zustellen, die durch "Brautgänge" miteinander verbunden sind, d.h. Durchlässe, die so eng sind, dass sie von den Hirschkühen und -kälbern problemlos passiert werden können, die aber wegen des Geweihs für männliche Hirsche ein Hindernis darstellen. Eine originelle Möglichkeit, bei Mardern die Geschlechter zeitweiliog zu trennen, gibt es im Highland Wildlife Park in Kingussie: Das Baummarderpaar bewohnt zwei versetzt angeordnete Volieren. Dort, wo diese aneinandergrenzen, ist die Maschenweite des Gitters so bemessen, dass die Fähe durchpasst, nicht aber der Rüde. Da dem Gitter an dieser Stelle ein Schiebetor mit derselben Maschenweite  vorgebaut ist, kann man die Tiere dadurch ganz trennen, dass man das Tor um eine halbe Maschenweite verschiebt.

Infrastruktur

Bei der Einrichtung von Gehegen achten die Zoos darauf, dass sie alle Fixpunkte und Strukturen einbauen, die von den Tieren benötigt werden. Dazu gehören Schlaf- und Ruheplätze, Futterstellen und Tränken, je nach Tierart geeignete Stellen für Kot- und Harnabsatz, Aussichtspunkte, Verstecke, damit sozial schwächere Tiere sich außer Sicht dominanter Gruppenmitglieder begeben können, Einrichtungen für das Komfortverhalten, wie Bäder, Sandbäder, Suhlen, Kratzbäume, Gegenstände und Einrichtungen zum Spielen und allgemein eine Infrastruktur, die es den Tieren erlaubt, ihr arttypisches Bewegungsverhalten auszuüben. [HEDIGER, 1965]

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Fixpunkt: Schlafplatz in hohlem Baumstamm. Waschbär im Natur- und Tierpark Goldau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Solarium Anlage für Erdmännchen im Zoo Magdeburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Markierbaum. Braunbär im JuraParc, Vallorbe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Futterstelle. Meerschweinchen im Tierpark Greifswald © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Bad. Asiatischer Elefant im Tierpark Hagenbeck © Stephan Hering-Hagenbeck

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Fixpunkt: Sandbad. Somaliesel im Zoo Nürnberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Schlafplatz in Korb. Ozelot im Wingster Waldzoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Ausguck. Erdmännchen im Zoo Leipzig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Ausguck. Gepardenanlage im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Salzlecke, Wildpark Mechernich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Tränke. Leopard im Tierpark Hagenbeck © Uwe Wilkens, Hamburg

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Fixpunkt: Kotplatz. Panzernashorn im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Fixpunkt: Ruheplatz und Kuschelecke. Westliche Graue Riesenkängurus, Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Literatur:

  • HEDIGER, H. (1965)
  • SALZERT, W. (2010)
  • WÜNNEMANN, K. & ORBAN, S. (2007)

 

PD - 31.12.2010; 09.08.2011; 29.10.2022; 27.02.2024

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