Rosenohrente (Malacorhynchus membranaceus) in der Ferme de la Fondation CRC, Saint-Barthélémy
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)
Rosenohr- oder Spatelschnabelente
Malacorhynchus membranaceus • The Pink-eared Duck • Le canard à oreilles roses
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Rosenohrente ist eine in ihrer Heimat nicht gefährdete, weit verbreitete Art, die sich durch einen ganz speziellen Schnabelbau auszeichnet. Deswegen wäre sie von einem gewissen zoopädagogischen Interesse, wird aber in Europa nur ganz ausnahmsweise gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Rosenohrente ist eine kleine Ente mit einer Gesamtlänge von 36-45 cm, einer Flügelspannweite von 57-71 cm und einem Gewicht von 272-480 g. Sie hat kurz, dunkelgraue Beine und einen langen, blaugrauen, zum Nagel hin spatelartig verbreiterten Schnabel. Die Geschlechter sind gleich gefärbt, die Erpel tragen kein Prachtkleid. Die Kopf- und Halsseiten sind weißlich bis hellgrau, um das Auge liegt ein dunkelbrauner, über dem Ohr ein rosaroter Fleck. Die Oberseite vom Scheitel bis zum Schwanz ist braun, die Unterseite trägt eine schwarzweiße Wellenzeichnung [2; 4]. VerbreitungAustralien: In allen Bundesstaaten mit Ausnahme von Tasmanien [1; 2]. Lebensraum und LebensweiseDie Rosenohrente nutzt flache, permanente und temporäre Gewässer im Inland mit Süß-, Brack- oder Salzwasser. Sie ist sehr mobil und besiedelt nach starken Regenfällen sehr rasch überschwemmte Gebiete. Sie ernährt von Algen und kleinen Wirbellosen, die sie mit ihrem Schnabel aus dem Wasser herausfiltert. Gebrütet wird einzeln oder in losen Gruppen zu regional unterschiedlichen Zeiten abhängig von den Wasserständen. Die Gelege bestehen gewöhnlich aus 6-8 (3-11) cremeweißen, etwa 50x36 mm großen Eiern. Diese werden während 26 Tagen allein von der Mutter ausgebrütet, der Vater beteiligt sich aber am Führen der Küken [1; 2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Rosenohrente hat eine enorm weite Verbreitung und einen sehr großen, fluktuierenden Bestand. Besondere Gefährdungen sind nicht auszumachen. Seit 2004, letztmals überprüft 2016 wird die Art daher als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Rosenohrente wird als Fleischlieferant gejagt und wird in Australien auch in Privathand gehalten [1]. HaltungDie Welterstzucht glückte 1980 im Wetlands and Wildfowl Trust in Slimbridge [3; 4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Ersteinfuhr nach Europa erfolgte 1979 [4]. Gegenwärtig (2024) wird die Art nur in fünf deutschen / schweizerischen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Rosenohrente wurde 1801 vom britischen Arzt und Naturforscher John LATHAM als "Anas membranacea" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung wurde 1831 vom englischen Ornithologen und Künstler William SWAINSON eingeführt. Die Art ist monotypisch [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Malacorhynchus membranaceus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680336A92856515. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680336A92856515.en . Downloaded on 02 August 2021.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)