Silberente

Silberente (Anas versicolor) im Tierpark Berlin
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)

D LC 650

Silberente

Anas (Spatula) versicolor • The Silver Teal • La sarcelle bariolée

212 002 012 036 anas versicolor dvur PD2Silberente (Anas versicolor) im Zoo Dvůr Králové © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

212 002 012 036 anas versicolor mapAproximative Verbreitung der Silberente (Anas versicolor). Dunkelblau: Brut- und Ganzjahresgebiete; gelb: Winterquartiere

212 002 012 036 anas versicolor puna LPZ KR1Punaente (Anas versicolor puna) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

212 002 012 036 anas versicolor slimbridge PD1Silberente (Anas versicolor) im Slimbridge Wetland Centre © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

212 002 012 036 anas versicolor slimbridge PD2Silberente (Anas versicolor) im Slimbridge Wetland Centre © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

212 002 012 036 anas versicolor dvur PD1Silberente (Anas versicolor) im Zoo Dvůr Králové © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Stimme auf XENO-CANTO

Die Silberente ist in ihrer südamerikanischen Heimat nicht gefährdet. Obwohl auffällig gezeichnet, wird sie in europäischen Zoos nicht sehr häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Silberente erreicht eine Gesamtlänge von 38-43 cm. Erpel werden etwa 450 g schwer, Enten ca. 270-370 g. Puna-Enten [A. v. puna) sind etwas größer. Die Geschlechter sind gleich gefärbt: Der Schnabel ist blaugrau, allenfalls mit gelbem Fleck an der Basis und schwarzem First. Oberkopf und Nacken sind schwarzbraun, die Kopfseiten und die Kehle gelblichweiss, die Flanken zebraartig gestreift [3; 4].

Verbreitung

Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Falkland-Inseln, Paraguay, Uruguay, möglicherweise Südgeorgien und Süd-Sandwich-Inseln [1].

Lebensraum und Lebensweise

Je nach Unterart besiedelt die Silberente flache Gewässer der Niederungen oder der Anden bis auf eine Höhe von 4'600 m. Das Gelege besteht aus 6-10 cremefarbenen, spitzpoligen und etwa 49x34 mm großen Eiern. wird während 24-26 Tagen bebrütet. Beide Eltern beteiligen sich an der Aufzucht [1; 2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Silberente hat eine enorm weite Verbreitung und einen sehr großen Bestand, der anscheinend stabil ist. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde sie daher als nicht-gefährdet eingestuft [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

Die Silberente wird zur Fleischgewinnung bejagt und soll laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt werden. In Deutschland werden Nachzuchtvögel zu 40 €/Stück angeboten [1; Online-Inserat 2019].

Haltung

Wie bei anderen kleinen Enten bietet es sich an, die Vögel flugfähig in einer geräumigen Voliere zu halten und sie mit Arten zu vergesellschaften, mit denen sie ihren natürlichen Lebensraum teilen. So wird die Art z.B. in Hagenbecks Tierpark in einer Gemeinschaftsvoliere mit Kahnschnäbeln, Scharlachsichlern, Rosalöfflern, Höckerglanzgänsen, Säbelschnäblern und Amerikanischen Stelzenläufern präsentiert.

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungebn hat in den letzten Jahren abgenommen. Gegenwärtig (2024) wird die Art in rund 35 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Silberente wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT unter ihrem heute noch gebräuchlichen Namen Anas versicolor erstmals wissenschaftlich beschrieben. Neuerdings ist die Gattung Anas durch die Molekulargenetiker aufgesplittet worden. Die Zimtente gehört danach zu der 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE aufgestellten Gattung Spatula. CLEMENTS et al. übernahmen diese Änderung im Jahr 2017. Es werden 3 Unterarten anerkannt, von denen A. v. puna bisweilen als eigene Art abgetrennt wird [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Spatula versicolor. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680329A92855919. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680329A92855919.en . Downloaded on 13 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)