Zimtente

Zimterpel (Anas cyanoptera) in der Privathaltung Ludger Bremehr, Verl
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)

D LC 650

Zimtente

Anas (Spatula) cyanoptera • The Cinnamon Teal • La sarcelle cannelle

212 002 012 011 anas c cyanoptera bernburgZimtente (Anas c. cyanoptera), Erpel, im Tiergarten Bernburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

212 002 012 011 anas cyanoptera mapApproximative Verbreitung der Zimtente (Anas cyanoptera). Dunkelblau: Brut- und Ganzjahresgebiete; gelb: Winterquartiere

 

 

 

212 002 012 011 anas c cyanoptera TPB KRZimtente (Anas c. cyanoptera), Erpel, im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

212 002 012 011 anas cyanoptera septentrionalium oklahoma jPfleidererZimtente (Anas cyanoptera septentrionalium) im Oklahoma City Zoo © Johannes Pfleiderer, Zoo Duisburg

 

 

 

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Die in ihrem weitläufigen Ursprungsgebiet in Nord-, Mittel- und Südamerika nicht gefährdete Zimtente gehört in die nähere Verwandtschaft unserer Löffelente. Sie wird in europäischen Zoos nicht besonders häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Zimtente ist mit einer Gesamtlänge von 35-48 cm und einem Gewicht von etwa 450 g bei den Erpeln und 380 g bei den Weibchen eine kleinere Ente. Der Schnabel ist wie bei der Löffelente lang und breit. Der Erpel ist im Prachtkleid überwiegend rotbraun gefärbt. Das Gefieder der Weibchen ist überwiegend kastanienbraun und ähnelt stark jenem weiblicher nordamerikanischer Blauflügelenten [2; 3; 4].

Verbreitung

Nord- und Südamerika: Vom westlichen und zentralen Nordamerika über Südamerika bis zu den Falklandinseln. Die Art kommt als Brut- oder Gastvogel oder Durchzügler in 31 Ländern oder abhängigen Gebieten vor [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Zimtente lebt vorzugsweise in flachen Binnengewässern mit reicher Unterwasservegetation. Im Gebirge geht sie bis auf eine Höhe von 3'400 m. Die Nahrung besteht zu etwa einem Drittel aus tierischen und zu zwei Dritteln aus pflanzlichen Komponenten. Sie wird überwiegend seihend von der Wasseroberfläche aufgenommen. Gebrütet wird von Mai bis Juli einzelpaarweise oder in lockeren Gruppen. Das Gelege besteht aus 9-12 (7-15) weißlichen oder cremefarbenen, etwa 47x33 mm großen Eiern, die während rund 25 Tagen bebrütet werden. Die Küken werden allein von der Mutter betreut, da sich der Erpel bereits in der Mauer befindet. Sie werden mit etwa 7 Wochen flügge [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Zimtente hat eine sehr weite Verbreitung und eine große Gesamtpopulation. Obwohl die Bestände eher abnehmen, ist dieser Rückgang noch nicht so gravierend, dass diese Art als gefährdet beurteilt werden müsste (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

Laut IUCN wird die Zimtente für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. In Deutschland werden Nachzuchtvögel für z.B. 40 € / Stück angeboten [Online-Inserat 2019].

Haltung

Im Interesse der Zoopädagogik werden Zimtente mit anderen Arten vergesellschaftet, mit denen sie ihren natürlichen Lebensraum teilen. Dabei ist zu beachten, dass Zimterpel zur Fortpflanzungszeit territorial sind und andere Entenvögel heftig attackieren können.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 40 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Zimtente wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT unter ihrem heute noch gebräuchlichen Namen Anas cyanoptera erstmals wissenschaftlich beschrieben. Neuerdings ist die Gattung Anas durch die Molekulargenetiker aufgesplittet worden. Die Zimtente gehört danach zu der 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE aufgestellten Gattung Spatula. CLEMENTS et al. übernahmen diese Änderung im Jahr 2017. Es werden 5 Unterarten anerkannt, die sich in Farbe und Größe aber nur wenig unterscheiden [2].

Bemerkenswerterweise wurden die nördlichen Zimtenten (Unterarten septentrionalium, tropica und borreroi) erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckt, wesentlich später als ihre südlichen Verwandten, die schon 145 Jahre früher beschrieben wurden, und dies, obwohl sie die häufigsten Enten ihrer Region sind.

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Spatula cyanoptera. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680233A92851668. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680233A92851668.en. Downloaded on 13 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)