Zimterpel (Anas cyanoptera) in der Privathaltung Ludger Bremehr, Verl
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)
Zimtente
Anas (Spatula) cyanoptera • The Cinnamon Teal • La sarcelle cannelle
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die in ihrem weitläufigen Ursprungsgebiet in Nord-, Mittel- und Südamerika nicht gefährdete Zimtente gehört in die nähere Verwandtschaft unserer Löffelente. Sie wird in europäischen Zoos nicht besonders häufig gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Zimtente ist mit einer Gesamtlänge von 35-48 cm und einem Gewicht von etwa 450 g bei den Erpeln und 380 g bei den Weibchen eine kleinere Ente. Der Schnabel ist wie bei der Löffelente lang und breit. Der Erpel ist im Prachtkleid überwiegend rotbraun gefärbt. Das Gefieder der Weibchen ist überwiegend kastanienbraun und ähnelt stark jenem weiblicher nordamerikanischer Blauflügelenten [2; 3; 4]. VerbreitungNord- und Südamerika: Vom westlichen und zentralen Nordamerika über Südamerika bis zu den Falklandinseln. Die Art kommt als Brut- oder Gastvogel oder Durchzügler in 31 Ländern oder abhängigen Gebieten vor [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Zimtente lebt vorzugsweise in flachen Binnengewässern mit reicher Unterwasservegetation. Im Gebirge geht sie bis auf eine Höhe von 3'400 m. Die Nahrung besteht zu etwa einem Drittel aus tierischen und zu zwei Dritteln aus pflanzlichen Komponenten. Sie wird überwiegend seihend von der Wasseroberfläche aufgenommen. Gebrütet wird von Mai bis Juli einzelpaarweise oder in lockeren Gruppen. Das Gelege besteht aus 9-12 (7-15) weißlichen oder cremefarbenen, etwa 47x33 mm großen Eiern, die während rund 25 Tagen bebrütet werden. Die Küken werden allein von der Mutter betreut, da sich der Erpel bereits in der Mauer befindet. Sie werden mit etwa 7 Wochen flügge [3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Zimtente hat eine sehr weite Verbreitung und eine große Gesamtpopulation. Obwohl die Bestände eher abnehmen, ist dieser Rückgang noch nicht so gravierend, dass diese Art als gefährdet beurteilt werden müsste (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS). Bedeutung für den MenschenLaut IUCN wird die Zimtente für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. In Deutschland werden Nachzuchtvögel für z.B. 40 € / Stück angeboten [Online-Inserat 2019]. HaltungIm Interesse der Zoopädagogik werden Zimtente mit anderen Arten vergesellschaftet, mit denen sie ihren natürlichen Lebensraum teilen. Dabei ist zu beachten, dass Zimterpel zur Fortpflanzungszeit territorial sind und andere Entenvögel heftig attackieren können. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 60 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Zimtente wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT unter ihrem heute noch gebräuchlichen Namen Anas cyanoptera erstmals wissenschaftlich beschrieben. Neuerdings ist die Gattung Anas durch die Molekulargenetiker aufgesplittet worden. Die Zimtente gehört danach zu der 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE aufgestellten Gattung Spatula. CLEMENTS et al. übernahmen diese Änderung im Jahr 2017. Es werden 5 Unterarten anerkannt, die sich in Farbe und Größe aber nur wenig unterscheiden [2]. Bemerkenswerterweise wurden die nördlichen Zimtenten (Unterarten septentrionalium, tropica und borreroi) erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckt, wesentlich später als ihre südlichen Verwandten, die schon 145 Jahre früher beschrieben wurden, und dies, obwohl sie die häufigsten Enten ihrer Region sind. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Spatula cyanoptera. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680233A92851668. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680233A92851668.en. Downloaded on 13 November 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)