Mähnengans

Mähnengans (Chenonetta jubata) im Vogelpark Marlow
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Glanzgänse (Cairini)

D LC 650

Mähnengans, Mähnenente

Chenonetta jubata • The Australian Wood Duck, or Maned Duck • Le canard à crinière

212 002 018 001 chenonetta jubata m spay PD1Mähnengans (Chenonetta jubata), Erpel im Spaycific'Zoo, Spay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 018 001 chenonetta mapApproximative Verbreitung der Mähnengans (Chenonetta jubata)

 

212 002 018 001 chenonetta jubata f spay PD2Mähnengans (Chenonetta jubata), Ente im Spaycific'Zoo, Spay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 018 001 chenonetta jubata f spay PD1Mähnengans (Chenonetta jubata), Ente im Spaycific'Zoo, Spay © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 018 001 chenonetta adelaide m PD1Mähnengans (Chenonetta jubata), Erpel in Stadtpark am Torrens River, Adelaide © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 018 001 chenonetta adelaide f PD1Mähnengans (Chenonetta jubata), Ente in Stadtpark am Torrens River, Adelaide © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Mähnengans ist, zusammen mit Schwarzschwan, Hühnergans und Halsbandkasarka einer der charakteristischen Entenvögel Australiens, die sich gut als Botschafterarten eignen. Dementsprechend ist sie recht oft in europäischen Zoos anzutreffen

Körperbau und Körperfunktionen

Die Mähnengans ist eine relativ kleine Art, die Vögel haben mit einer Gesamtlänge von 44-56 cm und einem Gewicht von 660-980 g etwa das Kaliber einer mittelgroßen Ente. Beim Erpel sind Kopf und Hals dunkelbraun mit verlängerten Nackenfedern. Das Körpergefieder ist grau mit schwarzen Flecken auf der Brust. Die Ente ist ähnlich, ihr Kopfgefieder ist aber heller, sie hat aber zwei weiße Wangenstreifen und die Unterseite ist weiß gefleckt [2; 3, 4].

Verbreitung

Australasien: Australien mit vorgelagerten Inseln und Tasmanien, Irrgäste auf Neuguinea und Neuseeland [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Mähnengans lebt bevorzugt auf Süßwassermarschen oder an Farmteichen mit umgebendem Grasland. Sie geht nur selten ins Wasser. Sie ernährt sich fast ausschließlich vegetabilisch, hauptsächlich von Süß- und Riedgräsern. Genistet wird ausnahmslos in Baumhöhlen, bevorzugt in Wassernähe, bisweilen aber auch mehrere Kilometer vom Gewässer entfernt. Die Brutsaison richtet sich weitgehend nach den Niederschlägen. Das Gelege von 8-11 cremefarbenen Eiern wird vom Weibchen während rund 28 Tagen bebrütet. Gelegentlich werden größere Gelege gefunden, die aber möglicherweise von zwei Enten stammen, die in dasselbe Nest gelegt haben. Das Männchen bleibt in der Nähe. Die frisch geschlüpften Küken springen nach dem Abtrocknen von der Höhle herab und werden dann von beiden Eltern zum Wasser geführt. Wenn die Jungen mit etwa 57 Tagen flugfähig sind, schließen sich die Familien zu größeren Trupps zusammen und die Altvögel beginnen zu mausern [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine außerordentlich weite Verbreitung und einen sehr großen Bestand. Sie ist daher nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen</span>

Die Mähnengans wird als Sport bejagt und wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1], was allerdings in Anbetracht der restriktiven Ausfuhrpolitik Australiens wenig wahrscheinlich ist. In Deutschland werden Nachzuchtvögel für z.B. 40 € / Stück angeboten [Online-Inserat 2019] [1].

Haltung

Mähnengänschen sind wenig aggressiv und können nicht nur paar- sondern auch gruppenweise mit anderen Wasservögeln vergesellschaftet werden. Sie sind kälteempfindlich und sollten im Winter Zugang zu einem temperierten Schutzraum haben [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 60 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Mähnengans oder Mähnenente wurde 1801 vom britischen Arzt und Naturforscher John LATHAM als "Anas jubata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Chenonetta wurde 1836 von dem aus Jüterborg stammenden, in Russland tätigen Zoologen Johann Friedrich von BRANDT eingeführt. Die Art ist monotypisch [2].

Die Art wird meist als Mähnen"gans" bezeichnet, weil sie eine aufrechte Körperhaltung hat, wie eine Gans, und sich, wie die eigentlichen Gänse hauptsächlich auf dem Land durch Grasen ernährt. Systematisch wird die Mähnengans gelegentlich auch bei den Gründelente eingeordnet.

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Chenonetta jubata. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680111A92844188. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680111A92844188.en . Downloaded on 12 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)