Zwergglanzgans-Männchen (Nettapus auritus) im Weltvogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Glanzgänse (Cairini)
Afrikanische Zwergglanzgans
Nettapus auritus • The African Pygmy Goose • L'anserelle naine
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Zwergglanzgans ist eine sehr kleine Ente, die sich gut für die Haltung in Tropenhallen oder bepflanzten Volieren mit afrikanischer oder madagassischer Thematik eignet. Sie wird aber nur selten in europäischen Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Zwergglanzgans erreicht eine Gesamtlänge von 30-33 cm und ein Gewicht von 260-285 g. Beim Erpel ist das Gesicht weiß, der Hinterkopf ist moosgrün, Brust und Flanken sind rostbraun. Die Flügel sind schwarzgrün mit einer breiten weißen Binde auf den Armschwingen, die besonders im Flug auffällt. Die Ente ist blasser und hat keinen moosgrünen Fleck am Kopf [2; 3; 4, 5]. VerbreitungDie Zwergglanzgans kommt in den meisten Ländern südlich der Sahara vor (Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kenia, Kongo, Kongo Dem., Kamerun, Liberia Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Sudan, Südsudan, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik.), ferner in Madagaskar. Irrgäste treten in Lesotho und São Tomé auf [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Afrikanische Zwerglanzgans bewohnt gerne von hohen Bäumen umstandene, flache Gewässer, die reich an Schwimmpflanzen sind. Sie brütet oft in Baumhöhlen, bisweilen 12-18 Meter über dem Boden, in Felswänden oder verlassenen Hammerkopfnestern, aber auch am Boden. Die Bodennester sind kompakte Bauten aus trockenen Gläsern und Blättern, die teilweise mit frischem Moos ausgelegt werden. Die Gelege bestehen aus 8-9 (6-12) cremefarbenen, im Mittel etwa 43x33 mm großen Eiern, die allein von der Ente ausgebrütet werden [2; 3; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Afrikanische Zwergglanzgans hat eine sehr weite Verbreitung und einen auf 120,000-270,000 Individuen geschätzten Bestand. Sie gilt daher trotz negativem Bestandstrend als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS) und unter Anhang 2 des African-European Waterbird Agreements (AEWA). Zoogestützte Schutzprojekte (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenDie Zwergglanzgans wird zur Fleischgewinnung bejagt und wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1]. HaltungZwergglanzgänschen sind während der Brutzeit territorial, können aber in ausreichend großen Anlagen mit Artgenossen und anderen Wasservögeln vergesellschaftet werden. Sie sind kälteempfindlich und sollten in Außenvolieren mit anschließender temperierter Innenvoliere oder freifliegend in Tropenhallen gehalten werden [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen hat in den letzten Jahren zugenommen. Gegenwärtig (2024) wird die Art in etwa 30 Zoos gehalten, die sich zu etwa einem Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Wie Zwergglanzgänse gehalten werden (Beispiel):
Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 20242) sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen, angrenzendem Landteil und heizbarem Schutzraum zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Zwergglanzgans wurde 1783 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter BODDAERT als "Anas aurita" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Nettapus wurde 1836 von dem aus Jüterborg stammenden, in Russland tätigen Zoologen Johann Friedrich von BRANDT eingeführt. Die Art ist monotypisch [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Nettapus auritus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680095A92842795. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680095A92842795.en . Downloaded on 12 November 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)