Paradieskasarka

Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand
© Jirka Schmidt, Riesa

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Halbgänse (Tadornini)

D LC 650

Paradieskasarka

Tadorna variegata • The Paradise Shelduck • Le tadorne de paradis

212 002 041 007 tadorna variegata timmendorf f jSchmidt10.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand © Jirka Schmidt, Riesa

212 002 041 007 tadorna variegata mapApproximative Verbreitung der Paradieskasarka (Tadorna variegata)

212 002 041 007 tadorna variegata augsb bretschneider1.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Zoo Augsburg © P. Bretschneider, Zoo Augsburg

212 002 041 007 tadorna variegata cottbus KR10.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) brütend im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

212 002 041 007 tadorna variegata abeltasman f PD10.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Abel Tasman-Nationalpark, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

212 002 041 007 tadorna variegata abeltasman paar PD1Paradieskasarka-Paar (Tadorna variegata) im Abel Tasman-Nationalpark, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die in ihrer Heimat Neuseeland nicht gefährdete, sondern gar zum Kulturfolger gewordene Paradieskasarka ist wegen ihres auffälligen Geschlechtsdichromatismus interessant, wird aber in europäischen Zoos nicht häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Paradieskasarka erreicht eine Gesamtlänge von 63-71 cm und ein Gewicht von 1'060-2'000 g. Sie zeigt einen auffälligen Geschlechtsdichromatismus. Die Ganter sind bis auf die weißen Flügeldecken fast einfarbig schwarz, die Weibchen haben einen weißen Kopf und ein braunes Körpergefieder mit feiner grauer Wellung [2; 3; 4].

Verbreitung

Neuseeland, einschließlich Stewart-Insel [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Paradieskasarka besiedelt im Inland Feuchtgebiete und offenes Grasland in Wassernähe, ferner kommt sie an der Meeresküste, insbesondere in der Gezeitenzone vor. Die Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern und zarten Kräutern. Gebrütet wird einzelpaarweise, bevorzugt in Baumhöhlen. Die Gelege bestehen aus 8-10 (5-15) hell cremefarbenen, 63-72 x 46-52 mm großen Eiern, die während 30-33 Tagen allein von der Gans ausgebrütet werden. Die Gössel werden von beiden Eltern geführt und werden vermutlich mit 7-10 Wochen flügge [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Mit einem stabilen Weltbestand von über 150-180'000 Individuen, deren Lebensraum durch die Ausdehnung der Viehwirtschaft erweitert wurde, gilt die Art nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Paradieskasarka wird als Sport bejagt und wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1].

Haltung

Im Gehege ist die Art gegenüber anderen Wasservögeln deutlich verträglicher als die Rostgans und kann auch gemeinsam mit kleinen Entenarten gehalten werden. Bezüglich der Fortpflanzungsperiode haben sich bei uns die Paradieskasarkas auf das europäische Jahr eingestellt, d.h. sie beginnen mit der Eiablage im März / April [4].

Haltung in europäischen Zoos: In europäischen Zoos werden Paradieskasarkas seit über hundert Jahren gehalten. Der Berliner Zoo erhielt welche 1869 und konnte 1971 die deutsche Erstzucht verzeichen. In London war die Art bereits 1865 nachgezogen worden. Heute (2024) wird die Paradieskasarka in rund zwei Dutzend Zoos gezeigt, von denen sich etwa Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Rostgänse. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Paradieskasarka wurde 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" als "Anas variegata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch. Zeitweilig wurde sie zusammen mit anderen Arten in eine Gattung Casarca gestellt. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tadorna wurde 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Tadorna variegata. The IUCN Red List of Threatened Species 2016:e.T22680015A92839025. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680015A92839025.en. Downloaded on 11 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)