Pfeifschwan

Pfeifschwan (Cygnus bewickii) im Weltvogelpark Walsrode
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Schwäne und Gänse (Anserini)

D LC 650

Pfeifschwan

Cygnus (columbianus) columbianus • The Tundra Swan • Le cygne siffleur

212 002 006 003 cygnus bewickii zrh PD2Pfeifschwan (Cygnus columbianus) im Weltvogelpark Walsrode © Jirka Schmidt, Riesa

 

 

212 002 006 003 cygnus bewickii mapApproximative Verbreitung des Pfeifschwans (Cygnus columbianus). Dunkelblau: Brutgebiete; gelb: Winterquartiere

 

 

212 002 006 003 cygnus bewickii TPB KR1Zum Vergleich: Zwergschwan (Cygnus bewickii) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

212 002 006 003 cygnus bewickii TPB KR1Pfeifschwäne (Cygnus columbianus) im Long Point Provincial Park, Ontario @ MdF, übernommen unter der GNU Free Documentation License Version 1.2

 

 

 

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Der Pfeifschwan wird oft als co-spezifisch mit dem Eurasischen Zwergschwan angesehen. Als nordamerikanische Art ist er für die Zoos meistens ohne größeres Interesse und wird in Europa nur sehr selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Pfeifschwan entspricht in seinen Körpermaßen in etwa dem Eurasischen Zwergschwan, ist aber im Mittel  etwas größer. Er ist deutlich kleiner als der im selben Areal vorkommende Trompeterschwan. Von seinem eurasischen Vetter unterscheidet er sich dadurch, dass das Gelb an der Schnabelbasis sehr viel weniger ausgedehnt ist [3; 4; 5].

Verbreitung

Brutgebiete in den Tundren Nordamerikas, d. h. in Alaska und Kanada, Überwinterungsgebiete in Kanada, den USA und Nordmexiko, hauptsächlich an der Pazifik- und Atlantikküste, aber auch im Binnenland. Irrgäste auf den Bermudas,auf Kuba, Hawaii, Puerto Rico sowie in Großbritannien, Irland, Japan, Nordost-Sibirien und Schweden [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Brutgebiete des Pfeifschwans liegen nördlich von jenen des Trompeterschwans in niedrigen, versumpften Tundragebieten. Gebrütet wird vorzugsweise auf kleinen Seen, Altwässern und in Sümpfen mit niedriger Ufervegetation, überwintert auf Marsch-, Gras- oder Landwirtschaftsland.Die Vögel verlassen ihre Brutgebiete im Oktober und kommen im November-Dezember in ihren Winterquartieren an. Der Rückflug beginnt Mitte März, und die Ankunft im Brutgebiet erfolgt gegen Ende Mai [1; 3; 4].

Ansonsten siehe unter Zwergschwan.

Gefährdung und Schutz

Die von der IUCN als eine einzige Art aufgefassten Zwergschwäne Europas und Nordamerikas haben eine weite Verbreitung und sind nicht gefährdet. In Nordamerika gibt es einen leicht negativen Bestandstrend (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird zur Fleischgewinnung und als Sport gejagt und für den internationalen Tierhandel genutzt [1].

Haltung

Es wird empfohlen, einem Schwanenpaar eine Land- und Wasserfläche von jeweils mindestens 100 m² zur Verfügung zu stellen. Schwäne sind zur Fortpflanzungszeit oft sehr aggressiv und vertreiben rund ums Nest alle anderen Wasservögel [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt in europäischen Zoos gezeigt, die sich stattdessen auf den eurasischen Zwergschwan konzentrieren. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Schwäne. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 8 m² Fläche bei einer Höhe von 4(!) m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die amerikanische Form des Zwergschwans wurde 1815 vom amerikanischen Naturkundler und Literat George ORD als "Anas Columbianus" erstmals wissenschaftlich beschrieben und kam später in die bereits 1803 vom thüringischer Ornithologen Johann Matthäus Bechstein aufgestellt Gattung Cygnus. Je nach Autor wird sie als eigenständige Art oder zusammen mit dem eurasischen Zwergschwan, Cygnus bewickii, als eine Art angesehen [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Cygnus columbianus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679862A89644875. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679862A89644875.en. Downloaded on 07 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. KOLBE, H. (1972)