Goldfasan

Goldfasan-Hahn (Chrysolophus pictus) im Gorge Wildlife Park, Cudley Creek, Südaustralien
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasane und Feldhühner (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)

D LC 650

Goldfasan

Chrysolophus pictus • The Golden Pheasant • Le faisan doré

214 003 028 003 chrysolophus pictus dortmund LedvinaGoldfasanhahn (Chrysolophus pictus) im Zoo Dortmund © Ledvina

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus mapApproximative Verbreitung des Goldfasans (Chrysolophus pictus)

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus m jurques PD1Goldfasanhahn (Chrysolophus pictus) im Zoo de Jurques © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus goerlitz PDGoldfasanhenne (Chrysolophus pictus) im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus m sommerhausen PD1Goldfasanhahn (Chrysolophus pictus) im Tierpark Sommerhausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus f sommerhausen PDGoldfasanhenne (Chrysolophus pictus) im Tierpark Sommerhausen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

214 003 028 003 chrysolophus pictus f sommerhausen PDHahnenfiedrige Goldfasanhenne (Chrysolophus pictus) in Birgits Tiergarten, Rechtsupweg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Goldfasanhahn ist der wohl farbenprächigste aller Fasanen. Dementsprechend ist er bei Privathaltern äußerst beliebt und wird, wohl vorab aus ästhetischen Gründen, in sehr vielen zoologische Einrichtungen gehalten. Weil er in Menschenhand so weit verbreitet ist, verzichten allerdings viele größere Zoos auf die Haltung, sodass er hauptsächlich in Vogelparks und kleineren Tierparks zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Goldfasan ist der Geschlechtsdimorphismus stark ausgeprägt. Hähne erreichen eine Gesamtlänge von 100-115 cm, wovon 63-79 cm auf den Schwanz entfallen, eine Flügelspannweite bis 75 cm und ein Gewicht von 575-875  g.  Hennen werden 61-70 cm lang, wovon der Schwanz 34-38 cm ausmacht, und 550-700 g schwer. Der Hahn hat einen Halskragen aus goldgelben Federn mit schwarzen Querbändern. Der mit einer Haube versehene Scheitel und der Hinterrücken sind goldgelb. Die Federn des Vorderrückens sind dunkeltürkis und haben schwarze Säume. Das Gefieder der Unterseite ist vom Kropf bis zum Bauch rot. Die langen mittleren Schwanzfedern zeigen ein feines Muster aus braunbeigen, runden Flecken auf schwarzem Grund. Die Färbung der Henne ist unauffällig gelbbraun mit dunkeln Bändern. Im Gegensatz zum Hahn ist sie ungespornt [2; 4; 6].

Verbreitung

Ostasien: Zentral-China. Eingebürgert in England und Schottland (Bestand dort etwa 1000-2000 Individuen [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Goldfasan besiedelt bewaldete Gebirge, geht aber nicht so hoch hinauf wie der Amherstfasan. Vermutlich lebt er paarweise, wobei die Paare sich während der Brutzeit territorial verhalten. Das Gelege besteht aus 6-16 Eiern, die von der Henne, in der Regel allein, während (22-) 24 Tagen ausgebrütet werden. Außerhalb der Brutzeit können sich mehrere Vögel zu kleinen Trupps zusammenfinden [2; 4; 5; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine sehr weite Verbreitung und einen zwar leicht abnehmenden, aber immer noch großen Bestand. Sie gilt daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Goldfasane werden zur Fleischgewinnung gejagt und für den nationalen Tierhandel oder als Heimtiere gefangen [1].

In China werden Goldfasane seit vielen Jahrhunderten in Menschenhand gehalten. Aus England wird er erstmals 1740 erwähnt [3; 7]. Im Verlauf der langen Haltung sind mehrere Mutationen entstanden: Dunkler Goldfasan (erstmals erwähnt 1865), Lutino-Goldfasan (erstmals erwähnt 1886), Lachsroter und Zimtfarbener Goldfasan (beide seit ca, 1970).

Haltung

Der Goldfasan ist winterhart, benötigt aber in der tunlichst dicht bepflanzten Voliere einen trockenen dreiseitig geschlossenen Unterstand. Im Freiland vermutlich paarweise lebend, kann ein Hahn zusammen mit 3-4 Hennen gehalten werden. Die Hähne sind gegenüber den Hennen deutlich weniger aggressiv als Amhersthähne. Eine Gemeinschaftshaltung mit Kleinvögeln ist möglich [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Wildform wird in etwa 560 Zoos, namentlich in zahlreichen kleineren Tier- und Vogelparks, gehalten, von denen sich gegen 40 % im deutschsprachigen Raum befinden. Weitere 125 Parks halten Farbmutanten, ein Viertel davon im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste.

Wie Goldfasane gehalten werden (Beispiel):

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Kragenfasanen (Chrysolophus) eine Mindestfläche von 18 m² und eine Höhe von 2.5 m mit teilweiser Überdachung oder Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Goldfasan wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Phasianus pictus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Chrysolophus wurde 1834 von John Edward GRAY vom British Museum in London eingeführt. Die Art ist monotypisch. Gold- und Amherstfasan sind eng verwandt. Wo sich in China ihre Verbreitungsgebiete überschneiden, kommt es auch im Freiland gelegentlich zu Hybridisierung [2].

214 003 028 003 chrysolophus pictus f brienz PDGoldfasanhenne (Chrysolophus pictus) im Wildpark Brienz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Chrysolophus pictus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22679355A131874282. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22679355A131874282.en . Downloaded on 08 October 2019
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. DELACOUR, J. (1977)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  6. RAETHEL, H. S. (1988)
  7. WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)