Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) im Wildpark Klaushof, Bad Kissingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)
Silberfasan
Lophura nycthemera • The Silver Pheasant • Le faisan argenté
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der plakativ gefärbte Silberfasan ist nicht gefährdet. Er gehört zu den in Zoos wie in Privathand am häufigsten gehaltenen Fasanenarten. Körperbau und KörperfunktionenBeim Silberfasan bestehen ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus und große Unterschiede zwischen den Unterarten. Bei der Nominatform erreichen die Hähne eine Gesamtlänge von 120-125 cm, wovon 60-75 cm auf den Schwanz entfallen, und ein Gewicht von etwa 1.1 bis 2 kg, die Hennen werden rund 79 cm lang, wovon der Schwanz 24-32 cm ausmacht, und bis 1.3 kg schwer. Beim Hahn sind die verlängerte Haube und die Körperunterseite glänzend blauschwarz, die Oberseite ist weiß mit feiner schwarzer Zeichnung. Die nackten Gesichtspartien sowie die Beine und Füße sind rot. Die Hennen sind einfarbig braun bis auf die hell und schwarzbraun gebänderten Schwanzfedern. Bei Unterarten aus dem Süden des Artareals sind die Schwanzfedern der Hähne kürzer und die Körperoberseite ist dunkler [3; 5; 7]. VerbreitungSüdostasien: China, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Silberfasan besiedelt Grasland und Wälder in Höhenlagen von über 1'000 m, wo er sich in Gebüschen, Bambushainen oder Farndickichten aufhält. Seine Nahrung besteht aus pflanzlichem und tierischem Material, das er oft durch Scharren freilegt. Der Silberfasan ist polygam, die Hähne leben mit jeweils 3-4 Hennen zusammen. Die Gelege bestehen aus 8-12 Eiern, die von der Henne während 25-26 Tagen ausgebrütet werden [1; 3; 5; 7]. Gefährdung und SchutzDer Silberfasan hat eine sehr große Verbreitung und einen ziemlich großen Bestand. Dieser nimmt zwar etwas ab, aber das wird noch nicht als Anlass zu Beunruhigung angesehen. Die Art wurde daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenSilberfasane werden als Sport und zur Fleischgewinnung gejagt und für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. Letzteres dürfte ziemlich unwesentlich sein, denn der Silberfasan ist bei privaten Ziergeflügelzüchtern sehr beliebt. Er gelangte im 17. Jahrhundert nach Europa, war also etwa Conrad GESNER noch unbekannt, und wird in England und Frankreich seit dem 18. Jahrhundert, in großem Umfang gezüchtet [2; 6; 8]. Kulturelle Bedeutung: Bereits vor 5'000 Jahren wurde der Silberfasan in der Chinesischen Dichtung besungen und war Gegenstand von Darstellungen für dekorative und kultische Zwecke [4]. HaltungSilberfasane sind winterhart. Zur Haltung werden geräumige und gut bepflanzte Volieren mit überdachtem hinterem Drittel empfohlen. Die Silberfasane sind verträglich mit Tauben, Häherlingen, Staren und Drosseln, aber nicht mit kleineren Vögeln [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 360 Zoos gehalten, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Hühnerfasanen (Lophura) eine Mindestfläche von 18 m², eine Höhe von 2.5 m und einen Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Silberfasan wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Phasianus nycthemerus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Lophura wurde 1822 von dem schottischen Pfarrer und Naturforscher John FLEMING eingeführt. Es werden 15 Unterarten anerkannt [3]. Der Silberfasan und seine näheren Verwandten wurden zeitweilig in eine eigene Gattung, Gennaeus, WAGLER 1832, gestellt [7]. Die innere Systematik der Gattung Lophura ist nicht ganz klar. Die Rote Liste der IUCN geht von elf Arten aus, von denen vier potenziell gefährdet und drei gefährdet sind und eine von der Ausrottung bedroht ist [1]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Lophura nycthemera. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679220A92808107. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679220A92808107.en . Downloaded on 08 October 2019.
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- DELACOUR, J. (1977)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- RAETHEL, H. S. (1988)
- WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)