Silberfasan

Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) im Wildpark Klaushof, Bad Kissingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)

D LC 650

Silberfasan

Lophura nycthemera • The Silver Pheasant • Le faisan argenté

214 003 039 010 lophura nycthemera HAM PD1Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) im Tierpark Hamm © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

214 003 039 010 lophura nycthemera mapApproximative Verbreitung des Silberfasans (Lophura nycthemera)

214 003 039 010 lophura nycthemera kruezen PD2Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) im Tierpark Krüzen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

214 003 039 010 lophura nycthemera kruezen PD1Silberfasan-Henne (Lophura nycthemera) im Tierpark Krüzen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

214 003 039 010 lophura nycthemera kruezen PD1Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) in Birgits Tiergarten, Rechtsupweg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

214 003 039 010 lophura nycthemera kruezen PD1Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) in Birgits Tiergarten, Rechtsupweg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

214 003 039 010 lophura nycthemera hahnenfiedrig kissingen PD1Hahnenfiedrige Henne des Silberfasans (Lophura nycthemera) im Wildpark Klaushof, Kissingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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Stimme auf XENO-CANTO

Der plakativ gefärbte Silberfasan ist nicht gefährdet. Er gehört zu den in Zoos wie in Privathand am häufigsten gehaltenen Fasanenarten.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Silberfasan bestehen ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus und große Unterschiede zwischen den Unterarten. Bei der Nominatform erreichen die Hähne eine Gesamtlänge von 120-125 cm, wovon 60-75 cm auf den Schwanz entfallen, und ein Gewicht von etwa 1.1 bis 2 kg, die Hennen werden rund 79 cm lang, wovon der Schwanz 24-32 cm ausmacht, und bis 1.3 kg schwer. Beim Hahn sind die verlängerte Haube und die Körperunterseite glänzend blauschwarz, die Oberseite ist weiß mit feiner schwarzer Zeichnung. Die nackten Gesichtspartien sowie die Beine und Füße sind rot. Die Hennen sind einfarbig braun bis auf die hell und schwarzbraun gebänderten Schwanzfedern. Bei Unterarten aus dem Süden des Artareals sind die Schwanzfedern der Hähne kürzer und die Körperoberseite ist dunkler [3; 5; 7].

Verbreitung

Südostasien: China, Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Silberfasan besiedelt Grasland und Wälder in Höhenlagen von über 1'000 m, wo er sich in Gebüschen, Bambushainen oder Farndickichten aufhält. Seine Nahrung besteht aus pflanzlichem und tierischem Material, das er oft durch Scharren freilegt. Der Silberfasan ist polygam, die Hähne leben mit jeweils 3-4 Hennen zusammen. Die Gelege bestehen aus 8-12 Eiern, die von der Henne während 25-26 Tagen ausgebrütet werden [1; 3; 5; 7].

Gefährdung und Schutz

Der Silberfasan hat eine sehr große Verbreitung und einen ziemlich großen Bestand. Dieser nimmt zwar etwas ab, aber das wird noch nicht als Anlass zu Beunruhigung angesehen. Die Art wurde daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Silberfasane werden als Sport und zur Fleischgewinnung gejagt und für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. Letzteres dürfte ziemlich unwesentlich sein, denn der Silberfasan ist bei privaten Ziergeflügelzüchtern sehr beliebt. Er gelangte im 17. Jahrhundert nach Europa, war also etwa Conrad GESNER noch unbekannt, und wird in England und Frankreich seit dem 18. Jahrhundert, in großem Umfang gezüchtet [2; 6; 8].

Kulturelle Bedeutung: Bereits vor 5'000 Jahren wurde der Silberfasan in der Chinesischen Dichtung besungen und war Gegenstand von Darstellungen für dekorative und kultische Zwecke [4].

Haltung

Silberfasane sind winterhart. Zur Haltung werden geräumige und gut bepflanzte Volieren mit überdachtem hinterem Drittel empfohlen. Die Silberfasane sind verträglich mit Tauben, Häherlingen, Staren und Drosseln, aber nicht mit kleineren Vögeln [5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 360 Zoos gehalten, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Hühnerfasanen (Lophura) eine Mindestfläche von 18 m², eine Höhe von 2.5 m und einen Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Silberfasan wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Phasianus nycthemerus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Lophura wurde 1822 von dem schottischen Pfarrer und Naturforscher John FLEMING eingeführt. Es werden 15 Unterarten anerkannt [3].

Der Silberfasan und seine näheren Verwandten wurden zeitweilig in eine eigene Gattung, Gennaeus, WAGLER 1832, gestellt [7].

Die innere Systematik der Gattung Lophura ist nicht ganz klar. Die Rote Liste der IUCN geht von elf Arten aus, von denen vier potenziell gefährdet und drei gefährdet sind und eine von der Ausrottung bedroht ist [1].

214 003 039 010 lophura nycthemera reutemuehle PD1Silberfasan-Hahn (Lophura nycthemera) im Bodenseezoo Reutemühle, Überlingen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Lophura nycthemera. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679220A92808107. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679220A92808107.en . Downloaded on 08 October 2019.
  2. BREHM, A. E. (1882-1887) 
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. DELACOUR, J. (1977)
  5. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  6. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  7. RAETHEL, H. S. (1988)
  8. WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)