Ostafrikanisches Kräuselhauben-Perlhuhn (Guttera puicherani) im Zoo Magdeburg
© Claudia Frank, Pro Zoo
Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Familie: Perlhühner (Numididae)
Kräuselhaubenperhuhn
Guttera pucherani • The Eastern Crested Guineafowl • La pintade de Pucheran
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das selbst nicht-gefährdete Kräuselhaubenperlhuhn ist eine auffällige Vogelart, welche die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zieht und daher eine gute Botschafterart für Naturschutz in Waldgebieten und Trockenwäldern Afrikas. Die Art wird mit mittlerer Häufigkeit in europäischen Zoos gezeigt Körperbau und KörperfunktionenDas Kräuselhauben-Perlhuhn wird etwa 50 (46-56) cm lang. Hähne erreichen ein Gewicht von über 1.3 kg. Der gerundete Schwanz zählt 16 Federn. Die schwarze Kräuselfederhaube auf dem Scheitel besteht aus bis zu 26.4 mm langen Federn. Ansonsten sind Kopf und der obere Teil des Halses unbefiedert und je nach Art oder Unterart unterschiedlich gefärbt [3; 5; 6]. Verbreitungpucherani im engeren Sinn: Ostafrika: Kenia, Somalia, Tansania (einschließlich Sansibar) [1]. Lebensraum und LebensweiseDas Kräuselhauben-Perlhuhn besiedelt Waldränder, Galeriewälder, Sekundärwälder und Miombo-Trockenwald (Brachystegia, Cryptosepalum, Julbernardia, Isoberlinia) bis auf eine Höhe von 2'200 m. Es ist ein Allesfresser, der Sämereien, Wurzeln, Zwiebeln und unterschiedlichste Wirbellose zu sich nimmt [1; 3]. Gebrütet wird hauptsächlich während der Regenzeit. Das Gelege besteht normalerweise aus 4-5 Eiern, gelegentlich mehr (wobei eventuell zwei Hennen in dasselbe Nest legen). Die Brutzeit dauert 23 Tage [1]. Gefährdung und SchutzDas Kräuselhauben-Perlhuhn hat eine sehr weite Verbreitung und der Bestand scheint stabil zu sein. Es ist daher nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nicht unter CITES geregelt. Bedeutung für den MenschenKräuselhauben-Perlhühner werden zur Fleischgewinnung gejagt und gebietsweise für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. HaltungKräuselhauben-Perlhühner sollten in großen, mit Büschen und Gräsern bestandenen, Volieren mit Aufbaummöglichkeiten und anschließendem, auf 10-15ºC temperiertem Schutzraum bzw. Innenvoliere gehalten werden. Sie sind verträglich mit Tauben und anderen mittelgroßen Vögeln [4]. Haltung in europäischen Zoos: Der alte Hamburger Zoo hat Kräuselhauben-Perlhühner bereits zu Beginn der 1870er-Jahre besessen, in den Londoner Zoo gelangte die Art 1879 und etwas später auch nach Berlin [3]. Die Zahl der Haltungen hat in den letzten Jahren abgenommen und liegt jetzt (2024) unter 20, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar eine Mindestfläche von 18 m², eine Höhe von 2.5 m und einen Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern Taxonomie und NomenklaturDas Kräuselhaubenperlhuhn wurde 1861 von Carl Johann Gustav HARTLAUB aufgrund eines aus Sansibar stammenden Exemplars beschrieben, welches er vom Naturhistorischen Museum Paris erhalten hatte, und das er zu Ehren des am Museum tätigen französischen Ornithologen Jacques PUCHERAN (1817-1895) Numida pucherani nannte. Nachdem G. edouardi zeitweilig als eine eigene Art angesehen wurde, galten bis vor Kurzem alle Kräuselhauben-Perlhühner als Unterarten von pucherani [3]. Aufgrund morphologischer Unterschiede werden heute aber drei Arten stipuliert: pucherani (Ostafrika, monotypisch), edouardi (Südostafrika) mit zwei und verreauxi (West-, Zentral und Südwestafrika) mit vier Unterarten [2]. Die Aufsplittung ist den Vögeln allerdings entgangen, die sich im Zoo wie im Freiland fröhlich über "Art"grenzen vermischen. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Guttera pucherani. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22725212A94887385. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22725212A94887385.en . Downloaded on 05 October 2019.
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- RAETHEL, H. S. (1988)
- WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)