Wekaralle

Wekaralle (Gallirallus australis) bei Shanty Town, Neuseeland-Südlinsel
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Kranichvögel (GRUIFORMES)
Unterordnung: Kranichverwandte (GRUES)
Familie: Rallen (Rallidae)

D VU 650

Wekaralle

Gallirallus australis • The Weka • Le râle wéka

215 007 019 002 gallirallus australis capefoulwind PD2Wekaralle (Gallirallus australis) bei Cape Foulwind, Neuseeland-Südinsel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

215 007 019 002 gallirallus australis mapApproximative Verbreitung der Wekaralle (Gallirallus australis) einschließlich angesiedelter und wiederangesiedelter Populationen

 

 

 

215 007 019 002 gallirallus australis capefoulwind PD1Wekaralle (Gallirallus australis) bei Cape Foulwind, Neuseeland-Südinsel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

215 007 019 002 gallirallus australis shantytown PD2Wekaralle (Gallirallus australis) bei Shanty Town, Neuseeland-Südinsel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Als flugunfähige Art ist die in ihrer Heimat gefährdete Wekaralle, für die Wiederansiedlungsprogarmme existieren, von zoopädagogischem Interesse. Leider ist sie aber in europäischen Zoos schon seit einiger Zeit ausgestorben.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Wekaralle erreicht eine Gesamtlänge von 53 (46-60) cm. Die Spannweite ihrer zurückgebildeten Flügel beträgt 50-60 cm. Das mittlere Gewicht der Hähne liegt bei etwa 1'050 (530-1'600) g, der Hennen bei 740 (350-1'035) g. Die Grundfarbe des schwarzgefleckten Gefieders der Körperoberseite ist sehr variabel, sie reicht von rotbraun über verschiedene Braunstufen bis gelbbraun und gräulich. Die Flanken sind schwarz gebändert [2; 3; 4].

Verbreitung

Australasien: Die Wekaralle ist ein Endemit Neuseelands. Sie kommt auf der Nord- und der Südinsel vor, ferner auf einigen kleineren, vor der Küste der Hauptinseln liegenden Inseln [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Wekaralle besiedelt Sumpfwälder. Sie ist nachtaktiv und schläft tagsüber in Höhlen. Zur Nahrungssuche geht sie in offenes Gelände, einschliesslich alpiner Rasen und Meeresstränden. Sie bildet monogame Paare, die ihr Territorium ganzjährig gegen Artgenossen verteidigen. Die Vögel sind Allesfresser. Hauptkomponenten ihrer Nahrung sind Sämereien, Früchte und Insekten, aber sie töten und fressen auch Mäuse, Ratten, junge Kaninchen und Jungvögel und rauben Eier aus Vogelnestern. Die umfangreichen Nester werden aus Pflanzenmaterial gebaut und mit Haaren oder Federn ausgekleidet. Die Gelege bestehen aus 5-6 Eiern, die während 26 Tagen ausgebrütet werden. Die Küken verlassen das Nest wenige Tage nach dem Schlupf und werden dann während mehrerer Monate von den Eltern geführt [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Bedingt durch mehrere Ursachen hat der Bestand der Wekaralle deutlich abgenommen und wurde im Rahmen der Beurteilung von 2018 auf noch 71'000-118'000 erwachsene Vögel geschätzt. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Negativtrend fortsetzt. Die Art wird daher seit dem Jahr 2000 als gefährdet eingestuft [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Wekaralle wird laut IUCN gebietsweise zur Fleischgewinnung gejagt oder für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. Zumindest zu Letzterem ist wohl ein Fragezeichen zu setzen.

Haltung

Das Höchstalter im Zoo wird mit 19 Jahren angegeben, erreicht von einem Vogel im Berliner Zoo [3]. Dem Kölner Zoo gelang 1909 die Zoo-Welterstzucht.

Haltung in europäischen Zoos: Die Wekaralle war bis in die 1980er-Jahre in einigen wenigen Zoos vertreten, etwa in Basel, Berlin und Walsrode. Seitdem gibt es keine mehr. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Rallen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Wekaralle wurde 1786 vom schwedischen Arzt und Zoologen Anders SPARRMAN als "Rallus australis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Gallirallus wurde 1841 von Baron Noël Frédéric Armand André de LA FRESNAYE, einem französischen Ornithologen, Entomologen und Besitzer einer der damals größten Vogelsammlungen, eingeführt [2].

Es gibt 4 Unterarten [2]:

  • G. a. australis: Südinsel
  • G.a. greyi: Ostküste der Nordinsel
  • G. a.hectori: im natürlichen Verbreitungsgebiet ausgestorben, eingeführt auf den Inseln Chatham und Pitt und von dort an einigen Stellen der Südinsel wiederangesiedelt
  • G. a. scotti: auf der Stewart-Insel ausgestorben, angesiedelte Populationen auf kleineren Nachbarinseln haben überlebt

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Gallirallus australis. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22692384A131928535. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22692384A131928535.en . Downloaded on 27 September 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. LINDSEY, T. & MORRIS, R. (2000)