Regenbrachvogel (Numenius phaeopus) im Zoo Dresden
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Wat- und Strandvögel (CHARADRIIFORMES)
Unterordnung: Watvögel, Regenpfeiferverwandte (CHARADRII)
Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Unterfamilie: Wasserläufer (Tringinae)
Regenbrachvogel
Numenius phaeopus • The Whimbrel • Le courlis corlieu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Regenbrachvogel ist global nicht gefährdet. Bei uns ist er im Binnenland ein seltener Durchzügler. Als einheimische Art ist er im Prinzip von zoopädagogischem Interesse. Er wird aber nur sehr selten in europäischen Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDer Regenbrachvogel erreicht eine Gesamtlänge von 40-46 cm, wovon 7-10 cm auf den Schnabel entfallen, und ein Gewicht von etwa 270-660 g. Damit ist er etwas kleiner als der Große Brachvogel. Er hat auch kürzere Beine, einen kürzeren, stärker gebogenen Schnabel und im Gegensatz zu jenem zwei dunkelbraune, durch einen cremefarbenen Mittelstreifen getrennte Bänder auf der Kopfoberseite [2; 6; 7]. VerbreitungHolarktis: In den nördlichen Regionen von Nordamerika, Europa und Asien. Die Brutgebiete liegen in Alaska, Kanada, Grönland, Island, Großbritannien (Schottland, Hebriden, Orkney und Shetland-Inseln), Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen und Kasachstan. Die Vögel ziehen im Winter Richtung Süden (Südamerika, Afrika, Süd- und Südost-Asien, Ozeanien, Australien. Die Rote Liste der IUCN führt etwa 220 Länder und Territorien auf, in denen die Art als Brut-, regelmäßiger Zug- oder Gastvogel auftritt [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Regenbrachvogel brütet in Europa vom Baltikum an nordwärts und zwar von Mitte Mai bis Ende Juni. Brutbiotope sind boreale, subarktische und subalpine Moore, Birkenwälder, lockere Bergwälder und Tundra. Er ist überwiegend ein Langstreckenzieher. Auf dem Zug sucht er feuchte und trockene Wiesen und Gezeitenzonen auf. Überwintert wird hauptsächlich an Küsten und Lagunen. Seine Nahrung besteht weitgehend aus Wirbellosen, wie Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmern. Im Brutgebiet frisst er auch Beeren. Das Gelege besteht aus 4 (2-5) olivgrünen bis bräunlichen und mit dunkelbraunen Tupfen oder Klecksen gezeichneten, 58x42 mm messenden Eiern, die während (22-)27-28 Tagen abwechselnd von beiden Eltern bebrütet werden. Die Küken werden mit 35-40 Tagen flügge, mit 2 Jahren sind sie geschlechtsreif. In Mitteleuropa kommt die Art nur als Durchzügler vor. Der Herbstzug beginnt bei uns im Juli mit dem Zug der Altvögel, die Jungen treffen ab August ein, die letzten Nachzügler können bis Ende Oktober auftreten [2; 4; 5; 6; 7]. Gefährdung und SchutzGlobal gesehen gehen die Bestände des Regenbrachvogels zurück (oft wegen Verlusten oder Veränderungen seiner Lebensräume). Da die Art aber ein riesiges Verbreitungsgebiet hat, ist auch die globale Population sehr groß und er wird nicht als gefährdet betrachtet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nicht unter CITES geregelt. Die Art fällt unter Anhang 3 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume, Anhang 2 des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten sowie Anhang II(B) der EU-Vogelschutz-Richtlinie. Bedeutung für den MenschenDer Regenbrachvogel wird gebietsweise als Sport oder zur Fleischgewinnung bejagt [1]. HaltungDas Höchstalter im Zoo wird mit 16 Jahren angegeben [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Oft handelt es sich um Einzelvögel. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Sumpf- und Strandvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für die Haltung von bis zu 8 Vögeln eine Voliere mit einer Grundfläche von 20 m² und einer Höhe von 2 m mit einem 6 m² großen Wasserbecken vor. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Grundfläche um 1 m² zu erweitern. Für nicht-winterharte Arten ist ein Schutzraum mit einer Fläche von 0.5 m² anzubieten. Taxonomie und NomenklaturDer Regenbrachvogel wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Scolopax phaeopus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heue gültige Gattungsname Numenius wurde 1760 von dem französischen Zoologen Mathurin Jacques BRISSON eingeführt. Es werden 4-7 Unterarten anerkannt [3; 4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Numenius phaeopus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22693178A86585436. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22693178A86585436.en. Downloaded on 11 September 2019.
- COLSTON, P. & BURTON, P. (1989)
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- MAUMARY, L. , VALLOTTON, L. & KNAUS P. (2007)
- PFORR, M. & LIMBRUNNER, A. (1991)