Dottertukan

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Dottertukan (Ramphastos vitellinus) im Jardin zoologique tropical, La Londe
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Spechtvögel (PICIFORMES)
Unterordnung: Spechtartige (PICOIDEA)
Familie: Tukane (Ramphastidae)

D VU 650

Dottertukan

Ramphastos vitellinus • The Channel-billed Toucan • Le toucan Ariel

226 005 005 008 ramphastos vitellinus veldhoven KR1Dottertukan (Ramphastos vitellinus) im Vogelpark Veldhoven © Klaus Rudloff, Berlin

 

226 005 005 008 ramphastos vitellinus mapApproximative Verbreitung des Dottertukans (Ramphastos vitellinus)

 

226 005 005 008 ramphastos vitellinus DU PDDottertukan (Ramphastos vitellinus) im Zoo Duisburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

226 005 005 008 ramphastos vitellinus lalonde PD2Dottertukan (Ramphastos vitellinus) im Jardin zoologique tropical, La Londe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

226 005 005 008 ramphastos vitellinus culminatus GOULDDottertukan (Ramphastos culminatus = vitellinus). Illustration aus GOULD, J. (1822-35). A Monograph of the Ramphastidae, or Family of Toucans. Gemeinfrei.

 

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Tukane finden als ziemlich große, lebhafte, plakativ gefärbte und mit einem auffälligen, großen Schnabel ausgestattete Vögel das Interesse des allgemeinen Zoopublikums. Sie eignen sich daher bestens als Botschafter für ihre vielfach bedrohten Waldlebensräume und deren Bewohner. Allerdings ist ihre innerartliche Unverträglichkeit recht hoch und Brutpaare sind auch gegenüber anderen Vögeln sehr aggressiv. Sie werden deshalb oft einzeln gehalten, was der Erhaltung der europäischen Zoopopulationen nicht gerade förderlich ist. Der Dottertukan gehört zu den wenigen Arten, die noch mit mittlerer Häufigkeit gezeigt werden.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Dottertukan erreicht eine Gesamtlänge von 45-56 cm, eine Flügellänge von etwa 21 cm und ein Gewicht von 285-455 g Er hat einen schwarzen Schnabel mit gelber oder blauer Basis und schmalem schwarzem Basisband, eventuell mit gelbem oder grüngelbem First. Das unbefiederte Feld um das Auge ist je nach Unterart rot (ariel) oder blau (übrige). Brust und Kehle sind weiß (culminatus), weißgelb (citrolaemus), weiß mit gelborangem Fleck (vitellinus) oder orange (ariel) mit rotem Band gegen den Bauch. Der Bürzel ist hellgelb oder rot, die Unterschwanzdecken sind rot. Ansonsten ist das Gefieder schwarz [2; 4; 5].

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Brasilien (Bundesstaaten Amazonas, Roraima, Pará und Amapá), Französisch Guiana, Guyana, Kolumbien, Surinam, Trinidad und Tobago, Venezuela [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Dottertukan besiedelt unterschiedliche Habitate: Tiefland-Regenwald, Galeriewald, Sumpfwald, Lichtungen, Waldpartien in Savannen und Cerrado. In Sekundärwald und selektiv eingeschlagenem Wald ist er weniger häufig. Die obere Grenze der Verbreitung liegt bei etwa 1'700 m. Er ernährt sich von Palmnüssen, Feigen und anderen Früchten, Insekten, Spinnen und anderen Arthropoden, Froschlurchen, Echsen, an Baumstämmen schlafenden Fledermäusen, Kleinvögeln und Vogeleiern. Während der Brutzeit verteidigen die Paare Territorien von etwa 40 ha gegen Artgenossen. Die Nester befinden sich mindestens 3.5 m über dem Boden in natürlichen Baumhöhlen. Die Gelege von meist 2-4(-5) Eiern werden während 16-18 Tagen von beiden Eltern bebrütet. Die Jungen sind mit 37-46 Tagen flügge [3].

Gefährdung und Schutz

Der Dottertukan gilt seit 2014, letztmals überprüft 2016 als gefährdet, was allerdings mehr auf Vermutungen und Modellrechnungen über die Abnahme des Lebensraums als auf harten Fakten beruht (Rote Liste: VULNERABLE) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Dottertukan wird gebietsweise zur Gewinnung von Fleisch oder von Körperteilen für die Zwecke der Volksmedizin oder als Schmuck gejagt und befindet sich auch im nationalen Tierhandel [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: 1853 wurde die Art im ARTIS-Zoo Amsterdam als erster europäische Einrichtung gezeigt. Heute wird sie bei abnehmender Tendenz in etwa 30 Zoos gehalten, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Tukane. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar eine Außenvoliere von 8 m² / 20 m³ und eine Innenvoliere von 4 m² / 8 m³ vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Dottertukan wurde 1823 von Martin Hinrich Carl LICHTENSTEIN, dem ersten Direktor des Berliner Zoos unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Je nach Quelle [z.B. 3] werden vier Unterarten zum Dottertukan gezählt (vitellinus, culminatus, citrolaemus und ariel) oder diese werden als eigene Arten betrachtet [4].

226 005 005 003 Ramphastos citrolaemus lalonde PD1Zitronentukan (<em>Ramphastos vitellinus citrolaemus</em>) im Jardin zoologique tropical, La Londe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Ramphastos vitellinus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22726222A94915148. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22726222A94915148.en . Downloaded on 25 July 2019.
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. DEL HOYO, J., COLLAR, N. J., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A., FISHPOOL, L.D.C. (2014)
  5. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  6. RUTGERS, A. (1970)