Malaienhornvogel (Anthracoceros malayanus) im Zoo Saarbrücken
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)
Malaienhornvogel
Anthracoceros malayanus • The Black Hornbill • Le calao charbonnier
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Elsterhornvögel der Gattung Anthracoceros fallen durch ihr schwarz-weißes Gefieder und ihr gut ausgebildetes Horn auf. Sie finden die Beachtung des Publikums und eignen sich daher gut als Botschafter für den Schutz der Wälder Südostasiens und ihrer vielfach gefährdeten Bewohner. Der gefährdete Malaien-Hornvogel wird in etlichen Zoos gezeigt, weil Bestrebungen bestehen, mittels eines Zuchtbuchs die europäische ex situ-Population längerfristig zu erhalten. Körperbau und KörperfunktionenDer 60-65 cm große Malaienhornvogel weist einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf. Beim Hahn, der ein Gewicht von 1'050 g erreichen kann, sind die nackten Hautpartien am Kopf blauschwarz, der Schnabel und der stärker als bei der Henne ausgebildete Hornaufsatz elfenbeinfarben. Bei der Henne sind die nackten Hautpartien gelblich bis rosa, Schnabel und Horn dagegen schwarz. Das Gefieder ist schwarz bis auf die weißen Spitzen der äußeren Schwanzfedern und eventuell einen weißen oder grauen Überaugenstreif [2; 4; 5]. VerbreitungSüdostasien: Brunei Darussalam, Indonesien (Sumatra mit Vorinseln, Borneo), Malaysia, Thailand. Ausgestorben in Singapur [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Malaienhornvogel besiedelt in erster Linie Tieflandregenwälder des Indomalaiischen Archipels, meist nur bis in eine Höhe von 200 m. Seine Nahrung sucht er hauptsächlich im mittleren und unteren Kronenbereich. Sie besteht aus - vorzugsweise fettreichen - Früchten und aus Kleintieren aller Art, einschließlich Fledermäusen, die er abends schnappt, wenn sie aus ihren Schlafhöhlen herausfliegen [4]. Das Gelege besteht aus 1-3 Eiern, die während 30 Tage bebrütet werden. Die Jungen bleiben 58-63 Tage im Nest [5]. Gefährdung und SchutzDa die Fläche ihres Lebensraums laufend abnimmt, sind auch die Bestände der Art tendenziell abnehmend. Sie wurde deshalb von der IUCN seit 2004 als potenziell gefährdet und ab 2018 als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenVon 2001-2018 wurden im internationalen Handel keine lebenden Vögel, sondern lediglich 80 aus Schnäbeln gefertigte Schnitzereien erfasst. Im selben Zeitraum wurden weltweit bei der Ausfuhr 19 Nachzuchtvögel registriert [3]. HaltungDas Höchstalter im Zoo wird mit 21 Jahren angegeben [5]. Haltung in europäischen Zoos: Bei abnehmender Tendenz wird die Art noch in etwa einem Dutzend Zoos gezeigt, Haltungsschwerpunkt ist Großbritannien, im deutschsprachigen Raum gibt es seit 2023 keine mehr. Für Details siehe Zootierliste. Es gibt ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das am Londoner Regent's Park Zoo geführt wird. Die europäische Erstzucht gelang 1993 im Zoo Saarbrücken [6]. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2024) regelt nur Gehege für "große" Nashornvögel. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar kleiner Nashornvögel eine Außenvoliere von 12 m² / 30 m³ und eine Innenvoliere von 4 m² / 8 m³ vor. Taxonomie und NomenklaturDer Malaien-Hornvogel wurde 1822 von dem englischen Forscher und Staatsmann Sir Thomas Stamford Bingley RAFFLES als "Buceros malayanus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Anthracoceros wurde 1849 von dem sächsischen Zoologen Heinrich Gottlieb Ludwig REICHENBACH eingeführt. Es gibt keine Unterarten [4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Anthracoceros malayanus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22682441A132372259. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22682441A132372259.en . Downloaded on 23 July 2019.
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- SCHÜRER, U. (2012)