Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros) im Zoo Rostock
© Zoo Rostock
Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)
Rhinozeroshornvogel
Buceros rhinoceros • The Rhinoceros Hornbill • Le calao rhinocéros
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Rhinozeros-Hornvogel ist ein sehr großer, eindrücklicher Hornvogel, der beim Publikum große Beachtung findet und sich daher bestens als Botschafter für den Schutz der Wälder Südostasiens und ihrer vielfach gefährdeten Bewohner eignet, zumal er selbst als "gefährdet" eingestuft ist. Die Art ist in etlichen europäischen Zoos vertreten, obwohl es kein Zuchtbuch oder Zuchtprogramm gibt. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Länge von 80-90 cm ist der Rhinozeroshornvogel etwas kleiner als der Doppelhornvogel. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz, Unterbauch und Beine sind weiß, ebenso der Schwanz bis auf eine schwarze Querbinde. Der Schnabel und der Hornaufsatz sind orange bis rot, an der Basis schwarz, beim Männchen mit einer schwarzen Linie entlang dem Horn, die beim Weibchen fehlt [2; 5; 6]. VerbreitungSüdostasien: Auf den Inseln Sumatra, Java und Borneo sowie in den südlichen Bereichen der Malaiischen und Thailändischen Halbinsel (Brunei, Indonesien, Malaysia, Thailand) [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Rhinozeroshornvogel besiedelt große, immergrüne Primärwälder des Indomalaiischer Archipels bis auf eine Höhe von 1'400 m. Er geht auch in alte Sekundärwälder. Während der Fortpflanzungszeit sind die Rhinozeroshornvögel sesshaft, ansonsten fliegen sie weite Strecken auf der Suche nach Früchte tragenden Bäumen, insbesondere Feigen. Dabei können sich Jungvögel zu Trupps von bis zu 25 Individuen zusammenfinden. Genistet wird in natürlichen Baumhöhlen. Die Gelege bestehen aus 1-3 Eiern, die während 37-46 Tagen bebrütet werden. Die Jungen bleiben 74-80 Tage im Nest. Das Weibchen verlässt die Bruthöhle bereits etwa 40 Tage vorher [5; 6]. Gefährdung und SchutzObwohl der Rhinozeroshornvogel noch relativ weit verbreitet ist, nehmen die Bestände ab, da dieser Vogel vor allem an primären Regenwald gebunden ist. Durch Waldrodungen wird dieser Lebensraum aber immer mehr zerstört. Er wurde deshalb seit 20014 als potenziell gefährdet und ab 2018, überprüft 2020, als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE) [1]. Der internationale Handel ist durch CITES Anhang II geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenVon 2001-2018 wurden aus Südostasien nebst etwas Federn, Schnitzereien und ähnlichem Material nur 3 lebende Wildfänge bei der Ausfuhr erfasst. Im selben Zeitraum wurde weltweit der Export von 79 Nachzuchtvögeln registriert, zusätzlich 50 in einem Jahr aus Malaysia, was wenig glaubhaft scheint [3]. HaltungRhinozeroshornvögel werden gelegentlich mit Fasanen, größeren Sperlingsvögeln oder Kantschilen vergesellschaftet. Als Höchstalter im Zoo werden 26 Jahre angegeben [6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 Zoos gezeigt, von denen sich ein paar wenige im deutschsprachigen Raum befinden. Hauptsächlich werden Java-Rhinozerosvögel (B. r. silvestris) gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) verlangt für ein Paar "großer" Nashornvögel eine Voliere mit einer Grundfläche von 20 m² und einem Volumen von 60 m³ mit Badelegenheit. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar eine Außenvoliere von 20 m² / 60 m³ und eine Innenvoliere von 8 m² / 20 m³ vor. Taxonomie und NomenklaturDer Rhinozeroshornvogel wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden drei Unterarten anerkannt [4; 5]:
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Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2020). Buceros rhinoceros. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T22682450A184960407. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T22682450A184960407.en . Downloaded on 18 December 2020.
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)