Blaubauchpapagei (Triclaria malachitacea) im Vogelpark Walsrode, 70 Tage alt
© Simon Bruslund, ehemals Walsrode
Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)
Blaubauchpapagei
Triclaria malachitacea • The Blue-bellied Parrot • Le crick à ventre bleu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der potenziell gefährdete Blaubauchpapagei war in europäischen Zoos stets selten und wird auch heute nur ganz ausnahmsweise gehalten. Körperbau und KörperfunktionenDer Blaubauchpapagei erreicht eine Gesamtlänge von 28 cm und ein Gewicht von 110-155 g. Sein Gefieder ist dunkelgrün, zum Teil (Schwanzunterseite) blaugrün, der Schnabel weißlich grau, die Füße sind grau. Es besteht ein Geschlechtsdichromatismus, indem der namensgebenden blauen Bauchfleck nur bei den Männchen vorkommt. Außerdem bleiben Weibchen etwas kleiner [3; 4; 5]. VerbreitungSüdamerika: Südost-Brasilien (Rio de Janeiro, São Paulo and Rio Grande do Sul, wenige Nachweise aus anderen Bundesstaaten) [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Blaubauchpapagei besiedelt feuchte Wälder der unteren Bergregionen bis auf etwa 1'000 m Höhe und geht gelegentlich auch ins Tiefland. Er ernährt sich von Sämereien, Früchten, Blüten, Nektar, Baumrinde und vermutlich Insekten. Er brütet in Baumhöhlen oder Palmstümpfen, oft in geringer Höhe über dem Boden. Die Gelege bestehen aus 2-4 Eiern, die während 28 Tagen bebrütet werden [1; 4]. Gefährdung und SchutzDer Blaubauchpapagei wird seit 2014 als potenziell gefährdet eingestuft, da ein großer Teil seines Lebensraums in landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen umgewandelt wurde, die Bestände dadurch abgenommen haben und eine weitere Abnahme angenommen wird (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenBlaubauchpapageien werden lokal zur Fleischgewinnung bejagt. Von 2001-2018 wurden im internationalen Handel keine lebenden Wildfänge, sondern nur ein Museumsexemplar registriert. Im selben Zeitraum wurden weltweit bei der Ausfuhr 183 Nachzuchtvögel erfasst. Die meisten davon stammten aus Argentinien [1; 2]. HaltungBlaubauchpapageien können im Zoo ein Alter von über 15 Jahren erreichen [6]. Da sie sehr flugfreudig sind und rasch fliegen, wird empfohlen ihnen Volieren von mindestens 4 m Länge anzubieten [5]. Die Welterstzucht gelang 1985 im Welt-Vogelpark Walsrode. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz selten in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels ein Käfig mit einer Grundfläche von 2 m² und einer Höhe von 1 m erforderlich, der in mindestens 80 cm Höhe aufzustellen ist, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) sind Blaubauchpapageien mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² und einer Höhe von 2 m sowie einen Schutzraum von 1 m² / 2 m Höhe mit einer Mindesttemperatur von 15°C vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Blaubauchpapagei wurde 1824 von dem Naturwissenschaftler Johann Baptist Ritter von SPIX, der im Auftrag des Königs von Bayern Brasilien bereist hatte, unter der Bezeichnung "Psittacus malachitaceus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Triclaria wurde 1832 von dem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätigen Zoologen Johann Georg WAGLER eingeführt. Triclaria ist eine monotypische Gattung [4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Triclaria malachitacea. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22686419A93110897. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22686419A93110897.en . Downloaded on 02 August 2019.
- CITES TRADE DATA BASE
- DE GRAHL, W. (1979/82)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)
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