Blauohr-Honigfresser

Blauohr-Honigfresser (Entomyzon cyanotis) im Zoo Basel
© Zoo Basel (Pressefoto)

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Honigfresser (Meliphagidae)

D LC 650

Blauohr-Honigfresser

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Entomyzon cyanotis • The Blue-faced Honeyeater • Le méliphage à oreillons bleus

227 042 010 001 entomyzon cyanotis BER KR1Blauohr-Honigfresser (Entomyzon cyanotis) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

227 042 010 001 entomyzon cyanotis mapApproximative Verbreitung des Blauohr-Honigfressers (Entomyzon cyanotis) nach Atlas of Living Australia

 

227 042 010 001 entomyzon cyanotis TPB KR1Blauohr-Honigfresser (Entomyzon cyanotis) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

227 042 010 001 entomyzon cyanotis bernburgBlauohr-Honigfresser (Entomyzon cyanotis) im Tiergarten Bernburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

227 042 010 001 entomyzon cyanotis basel2Blauohr-Honigfresser (Entomyzon cyanotis) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Der Blauohr-Honigfresser ist ein Vertreter einer interessanten, hauptsächlich in Australien vorkommenden Vogelfamilie, von deren rund 175 Arten nur ganz wenige in europäischen Zoos gezeigt werden. Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Art ist die einige, die in nennenswerter Anzahl gehalten wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 30 (26-32) cm und einem Gewicht von 80-135 g ist der Blauohr-Honigfresser für einen Singvogel recht groß. Sein Gefieder ist kontrastreich olivgrün, schwarz und weiß gefärbt. Besonders auffällig sind die leuchtend blauen, unbefiederten Hautpartien um die Augen. Die Iris ist hellgelb, der kräftige Schnabel schwarz mit hellblauer Basis. Die Beine sind grau [2; 3].

Verbreitung

Australien: Nord- und Ostaustralien, ev. marginal in Papua-Neuguinea [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Vögel besiedeln tropische und subtropische Eukalyptuswälder, offene Savannen, Forsten, Parks und Gärten, wo sie mit ihrer langen, mit einer pinselartigen Spitze versehenen Zunge Nektar aus Blütenkelchen holen. Daneben fressen sie auch Pollen, Insekten und Früchte. Der Blauohr-Honigfresser lebt in kleinen, territorialen Gruppen. Vor allem während der Paarungszeit ist er gewöhnlich sehr aggressiv. Häufig benutzt er verlassene Nester anderer Vögel und vertreibt manchmal sogar Grauscheitelsäbler (Pomatostomus temporalis) aus ihren Nestern. Gelegentlich baut er eigene, große, schalenförmige Nester, die er auch gegen Menschen energisch verteidigt. Das Gelege besteht aus 2-3 Eiern [3; 4; 7].

Gefährdung und Schutz

Der Blauohr-Honigfresser hat eine außerordentlich weite Verbreitung und gilt als häufig (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel [1], was allerdings in Anbetracht der restriktiven Ausfuhrbestimmungen Australiens eher ausnahmsweise der Fall sein dürfte.

Haltung

Die Zucht gelingt in vielen Zoos regelmäßig. Die Vögel können in Menschenobhut über 14 Jahre alt werden: Im Tierpark Berlin wurde ein männlicher Vogel noch im Alter von 14 Jahren, 1 Monat und 6 Tagen an einen anderen Zoo abgegeben [5; ZTL].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 25 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Der Zoo Frankfurt konnte die europäische Erstzucht verzeichen [5; 6].

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Honigfresser.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Blauohr-Honigfresser wurde 1801 vom britischen Arzt und Naturforscher John LATHAM als "Gracula cyanotis", also als eine Art Beo, erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1825 wurde er vom englischen Ornithologen und Künstler William SWAINSON in eine eigene, monotypische Gattung Entomyzon gestellt. Es werden drei Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Niltava grandis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22709464A94210271. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22709464A94210271.en. Downloaded on 12 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. KAISER, M. (2011)
  6. SCHÜRER, U. (2012) 
  7. ZOO BASEL (Unterseite nicht mehr verfügbar)