Kobaltblauschnäpper (Niltava grandis) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Kobaltblauschnäpper
Niltava grandis • The Large Niltava • Le grand gobemouche
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der global nicht gefährdete Kobaltblauschnäpper ist eine in ihrem Ursprungsgebiet häufig als Käfigvogel gehandelte Art, deren Männchen prachtvoll blau gefärbt sind. Auch wenn es keine Anzeichen für eine Abnahme der Bestände gibt, ist er im Prinzip ein guter Aufhänger für Aufrufe und Maßnahmen zum Schutz der Singvögel, wie sie z.B. 2017-2019 im Rahmen der "Silent Forest"-Kampagne der EAZA getätigt wurden. Allerdings ist er in europäischen Zoos nur sporadisch und gegenwärtig (2020) vermutlich gar nicht zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDer Kobaltbauschnäpper erreicht eine Gesamtlänge von 21 (20-22) cm und ein Gewicht von 25-40 g. Damit ist er der größte asiatische Fliegenschnäpper. Das Gefieder der Männchen ist schwarzblau mit kobaltblauem Scheitel und Nacken. Die Weibchen sind olivbraun mit grauem bis blauem Scheitel und leuchtend blauen Flecken an den Halsseiten [2; 3]. VerbreitungSüd- und Südostasien: Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Kobaltblauschnäpper besiedelt dichte, feuchte Laubwälder der Hügel- bis montanen Zone, oft auch große, baumbestandene Gärten. Die Höhenverbreitung variiert regional von 450-2'850 m. Er ernährt sich von kleinen bis mittelgroßen Wirbellosen und Beeren, gelegemtlich fängt er auch mal eine kleine Schlange. Genistet wird im u. a. Geäst, in Felsspalten, Baumhöhlen. Das Gelege besteht aus 2-3 Eiern [2]. Gefährdung und SchutzDer Kobaltblauschnäpper hat eine sehr weite Verbreitung und sein Bestand gilt als stabil. Er wird daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird gebietsweise zur Gewinnung von Fleisch gejagt oder für den lokalen / nationalen Heimtierhandel gefangen [1]. HaltungIm Tierpark Berlin lebte ein Vogel 9.5 Jahre lang [4]. Haltung in europäischen Zoos: Gegenwärtig (2024) gibt es in europäischen Zoos keine mehr, auch in der Vergangenheit war die Art nur sehr selten zu sehen. In der Waddesdon Manor Aviary wurde sie nachgezogent. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Fliegenschnäpper. Taxonomie und NomenklaturDer Kobaltblauschnäpper wurde 1842 von dem viele Jahre in Kalkutta tätigen englischen Zoologen Edward BLYTH als "Chaitaris grandis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später kam er in die von Brian Houghton HODGSON, einem in Nepal und Indien niedergelassenen englischen Naturforscher und Ethnologen, 1837 für den Rotbauch-Blauschnäpper (N. sundara) eingeführte Gattung Niltava. Es werden vier Unterarten anerkannt [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Niltava grandis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22709464A94210271. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22709464A94210271.en. Downloaded on 12 January 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KAISER, M. (2011)