Rotschwanz-Häherling

Rotschwanz-Häherling (Trochalopteron milnei) im Zoo Basel
© Zoo Basel

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Timalien (Timaliidae)

D LC 650

Rotschwanz-Häherling

Trochalopteron milnei • The Red-tailed Laughingtrush • Le garrulaxe à queue rouge

227 031 068 015 trochalopteron milnei BSL eNeideckRotschwanz-Häherling (Trochalopteron milnei) im Zoo Basel © Elias Neideck

 

 

 

227 031 068 029 trochalopteron milnei mapApproximative Verbreitung des Rotschwanz-Häherlings (Trochalopteron milnei)

 

 

 

227 031 068 015 trochalopteron milnei Posen KR1Rotschwanz-Häherling (Trochalopteron milnei) mit Jungvögeln im Zoo Posen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

227 031 068 015 garrulax milnei bsl2Rotschwanz-Häherlinge (Trochalopteron milnei) im Zoo Basel © Zoo Basel

 

 

 

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Der Rotschwanzhäherling ist eine von 23 Arten, die heute in der Gattung Trochalopteron zusammengefasst werden, und von denen etwa fünf in europäischen Zoos gehalten werden. Wie andere Timalien ist der Rotschwanzhäherling in seiner Heimat ein beliebter Käfigvogel, der in großem Stil gefangen wird, und kann so als Aufhänger für Vogelschutz-Aktionen eingesetzt werden, wie z.B. der 2017-2019 durchgeführten "Silent Forest"-Kampagne der EAZA. Der Rotschwanzhäherling ist eine der beiden Trochalopteron-Arten, die relativ häufig im Zoo zu sehen sind.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 26-28 cm und einem Gewicht von 66-93 Gramm fällt der Rotschwanz in dieselbe Größenkategorie wie der Rotkopf-Häherling. Scheitel und Nacken sowie Schwingen und Schwanz sind rot, das übrige Gefieder ist schiefergrau [2; 3].

Verbreitung

Südostasien: China, Laos, Thailand, Vietnam [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rotschwanzhäherling besiedelt das Unterholz von Laubwäldern, einschließlich Sekundärwäldern, Bambushaine, Zuckerrohrfelder, Busch und Grasland in Waldnähe. Mit 600-2'500 m überlappt sich seine Höhenverbreitung mit jener des Rotkopf-Häherlings, er geht aber nicht bis in die Nadelwaldzone hinauf. Er ernährt sich von Käfern und anderen Insekten, Hundertfüßern, Beeren und Früchten. Das Nest wird in Bodennähe bis etwa 1 m Höhe über Grund errichtet. Es werden 2-3 Eier gelegt, die, je nach Quelle während 13 oder 17-18 Tagen bebrütet werden. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert, sie werden mit 14-16 bzw. 28 Tagen flügge [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Der Rotschwanz-Häherling hat eine sehr weite Verbreitung, und allein der Bestand in China wird auf über 100'000 Brutpaare geschätzt. Er wird deshalb als nicht-gefährdet beurteilt, obwohl die Bestände als Folge von Zerstörung und Fragmentierung des Lebensraums vermutlich abnehmen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Rotschwanzhäherling wird für die Gewinnung von Fleisch gejagt und für den lokalen / nationalen Heimtiermarkt gefangen [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen hat in den letzten Jahren abgenommen. Gegenwärtig (2024) wird die Art noch in rund 15 Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Timalien.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar Timalien mit einer Gesamtlänge über 20 cm eine Voliere mit den Mindestmaßen 300x150x200 cm (LxBxH) vor. für je 2 weitere Vögel außerhalb der Brutzeit ist die Fläche um 25% zu erweitern. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m² vorhanden sein. Den Tieren sind Biotopvolieren mit natürlicher Bepflanzung aus Sträuchern, Laubgehölzen und Koniferen einzurichten.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotkopfhäherling wurde 1874 von dem französischen Lazaristenpater Abbé Armand DAVID, dem „Entdecker“ des Miluhirschs erstmals unter seinem heute noch (bzw. wieder, denn zeitweilig wurde er in der Gattung Garrulax eingeordnet) gültigen Namen beschrieben. Es werden vier Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Trochalopteron milnei. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22715764A94468047. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22715764A94468047.en. Downloaded on 15 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)