Tataupatinamu (Crypturellus tataupa) im Zoo Dortmund
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Steißhühner (TINAMIFORMES)
Steißhühner (Tinamidae)
Schopftinamu, Perlsteißhuhn
Eudromia elegans • The Elegant Crested Tinamou • Le tinamou élégant
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Tinamus sind eine altertümliche, auf Mittel- und Südamerika beschränkte Vogelgruppe. Die für Spezialisten interessanten Vögel, werden vom allgemeinen Publikum wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hühnern nur wenig beachtet und sind daher im Zoo nicht sehr oft zu sehen. Von allen Tinamu-Arten ist der Schopftinamu diejenige, die mit Abstand am häufigsten in Zoos anzutreffen ist Körperbau und KörperfunktionenDer Schopftinamu erreicht eine Gesamtlänge von 37-41 cm und, je nach Unterart, ein Gewicht von 400-800 g. Sein Hals ist lang und schlank, der Körper kompakt, der Schwanz rudimentär. Eine Hinterzehe ist nicht vorhanden. Er hat eine schmale, schwarze, nach vorne gerichtete Haube und auf Rücken und Flügeln hellbraune, schwarz gesäumte Tupfen, daher der Name "Perlsteißhuhn". Auf der Unterseite befinden sich schwarze Querbänder auf hellem Grund. Von Auge zieht ein dunkler Streifen, der von zwei hellen Streifen gesäumt ist, nach hinten [2; 3; 4]. VerbreitungSüdamerika: Argentinien, Bolivien und Chile [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Schopftinamu bewohnt trockenes und halbtrockenes Grasland, Trockensavannen, kahle, stellenweise mit Kreosotbüschen (Larrea) bestandene Hügel und offene Wälder bis auf eine Höhe von etwa 2'500 m, aber auch Kulturland. Er ist ein Allesfresser, wobei im Sommer tierische, im Winter pflanzliche Nahrungskomponenten überwiegen. Die Gelege, 2-3 pro Jahr, bestehen aus 5-6 (-9) grünen oder gelbgrünen Eiern, die während 20-21 Tagen ausgebrütet werden [2; 3]. Gefährdung und SchutzObwohl die Bestände des Schopftinamus, bedingt durch Jagd und Lebensraumverlust, abnehmen, scheint dieser Rückgang noch nicht so gravierend, dass der Schopftinamu als gefährdet eingestuft werden müsste (Rote Liste: LEAST CONCERN). Die Gesamtpopulation ist nicht bekannt, aber das Verbreitungsgebiet des Schopftinamus ist sehr groß und in abgelegenen Gebieten ist die Art relativ häufig [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Schopftinamu wird zur Gewinnung von Fleisch bejagt. "Martineta en Escabeche" und "Martineta a la Cacerola" sind typische patagonische Gerichte. Laut IUCN wird er auch für den internationalen Tierhandel gefangen [1], was aber vermutlich eher irrelevant ist. HaltungSchopftinamus sind gegenüber anderen Arten verträglich können auch in größeren, für das Publikum begehbaren Volieren gehalten werden. Unpassenderweise werden sie bisweilen in Tropenhallen gezeigt und z.B. mit Krallenaffen vergesellschaftet. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in mehreren Zoos gezüchtet und die Zahl ihrer Haltungen liegt (2024) bei etwa 15, davon etwa 40% im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Steißhühner. Taxonomie und NomenklaturDer Schopftinamu wurde 1832 von dem französischen Zoologen Isidore GEOFFROY SAINT-HILAIRE, dem Gründer der Société nationale d'acclimatation, die im Bois de Boulogne einen Zoo betrieb, unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden 10 Unterarten anerkannt, die sich in Färbung und Musterung unterscheiden und in verschiedenen Regionen Argentiniens vorkommen [2]:
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Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Eudromia elegans. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22678289A92765892. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22678289A92765892.en. Downloaded on 06 January 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)