Sundafruchttaube

Sunda-Fruchttaube (Ducula rosacea) im Welt-Vogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Fruchttauben (Treroninae)

D LC 650

Sunda-Fruchttaube, Insel-Fruchttaube

Ducula rosacea • The Pink-headed Imperial-pigeon • Le carpophage à tête rose

217 003 011 007 ducula bicolor urimbirra PD1Sundafruchttaube (Ducula rosacea) im Welt-Vogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

217 003 011 007 ducula bicolor mapApproximative Verbreitung der Sundafruchttaube (Ducula rosacea). Violett: Vorkommen unsicher

 

 

217 003 011 007 ducula bicolor ostrava KR1Sundafruchttaube (Ducula rosacear) im Tierpark Walldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Die potenziell gefährdete Sundafruchttaube ist ein großer Vertreter ihrer Unterfamilie, der in europäischen Zoos nur selten gezeigt wird, wobei der Bestand dank guter Nachzucht im Zunehmen begriffen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 39-44 cm und einem Gewicht von 360-310 g entspricht die Sundafruchttaube hinsichtlich Größe etwa der Ringeltaube. Die Täubinnen sind im Mittel etwas kleiner als die Tauber. Kopf, Kehle, Hals Brust und Unterseite sind teils rosa, teils hellgrau. Flügel und Oberseite sind dunkel graugrün, die Schwanzoberseite schwärzlichgrün, die Unterschwanzdecken dunkel rotbraun. Ständer und Zehen sind rot.  Beide Geschlechter sind gleich gefärbt [2; 3; 4].

Verbreitung

Südostasien: Indonesien und Osttimor - Kleine Sundainseln, Inseln in der Java-, Bali- und Flores-See, möglicherweise Molukken [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Sundafruchttaube besiedelt unterschiedliche Waldtypen des Tieflands und der Hügelzone, einschließlich Mangrovenwald, Primärwald und alte Sekundärwälder, aber auch Busch, Savannen und baumbestandenes Kulturland bis auf eine Höhe von 930 m.[1; 2].

Gefährdung und Schutz

Die Sunda-Fruchttaube hat eine weite Verbreitung gilt aber als selten, wobei konkrete Bestandsdaten fehlen. Sie unterliegt einem starken Jagddruck, der sich gebietsweise in einem deutlichen Rückgang der Bestände äußert. Seit 2004, letztmals überprüft 2021, wird sie deshalb als potenziell gefährdet eingestuft (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1].

Der internationale Handel wird nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Sunda-Fruchttaube wird namentlich in Timor Leste und im indonesischen Westen der Insel Timor intensiv zur Fleischgewinnung bejagt  [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Von 1840-41 hielt der Amsterdamer Zoo ein Einzeltier. Der heutige europäische Zoobestnd geht hauptsächlich auf Tiere zurück, welche die Zoos von Prag und Pilsen 2014 erhalten haben. Nachzuchten aus den beiden Zoos wurden an andere Zoos abgegeben. 2021 glückte dem Zoo Duisburg die deutsche Zoo-Erstzucht. Heute (2024) wird die Art in 10 Zoos gezeigt, die sich zur Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Die Art wird auch in Privathand nachgezüchtet [3]. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Sunda-Fruchttaube wurde 1835 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden anhand eines Exemplars von der Insel Timor als "Columba rosacea" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Ducula wurde 1836 von Brian Houghton HODGSON, einem in Nepal und Indien niedergelassenen englischen Naturforscher und Ethnologen eingeführt. Die Art ist nahe verwandt mit Ducula whartoni von der Weihnachtsinsel. Diese gilt jedoch heute als eigene Art, womit rosacea monotypisch ist [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2021). Ducula rosacea. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T22691705A198562513. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T22691705A198562513.en. Accessed on 28 August 2024.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. EUROPÄISCHES FRUCHTTAUBENPROJEKT