Nacktaugen-Fruchttaube

Nacktaugen-Fruchttaubenpaar (Ducula pinon) im Weltvogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Fruchttauben (Treroninae)

D LC 650

Nacktaugen-Fruchttaube

Ducula pinon • The Pinon Imperial-pigeon • Le carpophage de Pinon

217 003 011 028 ducula pinon koelnNacktaugen-Fruchttaube (Ducula pinon) im Kölner Zoo © Kölner Zoo

 

 

 

217 003 011 028 ducula pinon mapApproximative Verbreitung der Nacktaugen-Fruchttaube (Ducula pinon)

 

 

 

217 003 011 028 ducula pinon koeln PD1Nacktaugen-Fruchttaubenpaar (Ducula pinon) im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Die selbst nicht gefährdete Nacktaugen- oder Rotaugenfruchttaube ist ein großer Vertreter ihrer Unterfamilie, der in Tropenhallen auffällt. Sie eignet sich daher gut als Botschafter für den Schutz der Wälder Neuguineas und deren oft gefährdeter Bewohner. In Zoos wird sie allerdings nur selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 44-48 cm und einem Gewicht von etwa 780-800 g übertrifft die Nacktaugen-Fruchttaube unsere Ringeltaube an Größe. Die Iris ist blutrot, die Füße sind purpurrot. Auffällig ist der breite rote Augenring. Das Gefieder ist überwiegend blaugrau, bei der Unterart salvadorii hellrosa. Der Bauch ist kastanienbraun. Es ist ein V-förmiges schwarzes Schulterband vorhanden. Der Schwanz ist dunkelgrau mit weißer Mittelbinde. Die Geschlechter sind gleich gefärbt [2; 3; 4].

Verbreitung

Australasien: Indonesien (Irian Jaya) und Papua-Neuguinea [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Nacktaugen-Fruchttaube besiedelt Wälder und dichtere Savannen des Tieflands. Stellenweise geht sie bis auf eine Höhe von 900 m. Sie ernährt sich von Früchten und Beeren von Laubbäumen, Sträuchern, Schlingpflanzen und eventuell Palmen. Ihre Nester finden sich hoch in den Bäumen. Es wird nur ein Ei gelegt. Außerhalb der Brutzeit bildet sie gemischte Gesellschaften mit anderen Fruchttaubenarten [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Nacktaugen-Fruchttaube ist ein häufiger Vogel mit einem wahrscheinlich stabilen Bestand. Sie hat auch ein relativ großes Verbreitungsgebiet. Sie wird deshalb als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Nacktaugen-Fruchttaube wird gebietsweise für den nationalen Heimtiermarkt gefangen [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde erstmals 1978 durch das Zoologische Institut Zürich eingeführt [4]. Gegenwärtig wird sie nur ganz selten in Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Nacktaugen-Fruchttaube wurde 1824 von den französischen Schiffsärzten und Naturwissenschaftlern Jean René Constant QUOY und Joseph Paul GAIMARD unter der Bezeichnung "Columba Pinon" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Ducula wurde 1836 von Brian Houghton HODGSON, einem in Nepal und Indien niedergelassenen englischen Naturforscher und Ethnologen eingeführt. Es werden vier Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Ducula pinon. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T45448181A95155707. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T45448181A95155707.en . Downloaded on 03 September 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. RAETHEL, H.-S. (1980)