Zweifarben-Fruchttaube (Ducula bicolor) im Vogelpark Marlow
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Fruchttauben (Treroninae)
Zweifarben-Fruchttaube
Ducula bicolor • The Pied Imperial-pigeon • Le carpophage blanc
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die selbst nicht gefährdete Zweifarben-Fruchttaube ist ein großer, kontrastreich gefärbter Vertreter ihrer Unterfamilie, der in Tropenhallen auffällt. Sie eignet sich daher gut als Botschafter für den Schutz der zunehmend bedrohten Wälder Südostasiens und deren Bewohner. In europäischen Zoos wird sie mit mittlerer Häufigkeit gezeigt Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge von 35-42 cm und einem Gewicht von 365-510 g entspricht die Zweifarben-Fruchttaube hinsichtlich Größe etwa der Ringeltaube. Das Gefieder ist überwiegend weiß, die Hand- und äußeren Armschwingen, die großen Flügeldecken und die Schwanzendbinde sind schwarz. Der Schnabel ist grau, die Iris dunkelbraun und die Füße sind graublau. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt [2; 3; 4]. VerbreitungSüdostasien: Brunei, Indien (Andamanen, Nikobaren), Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Thailand, Vietnam, Singapur (nicht brütend), als Gastvogel auf der australischen Weihnachtsinsel [1]. Lebensraum und LebensweiseDie auch Muskatnuss-Fruchttaube genannte Art ernährt sich überwiegend von Wildfeigen und Muskatnüssen. Sie brütet zumeist kolonienweise auf Inselchen und Atollen, die der Festlandküste vorgelagert sind. Ihre bevorzugten Lebensräume sind Küstenwälder, Mangrovenwald und Kokopalmenhaine. Die Unterart melanura, soll jedoch bis auf eine Höhe von 1'100 m vorkommen. Die Nester werden auf Mangroven und Büschen gebaut. Es wird nur ein Ei gelegt [2; 4]. Gefährdung und SchutzDie Zweifarben-Fruchttaube hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und ist trotz rückläufiger Bestandszahlen gebietsweise noch immer sehr häufig. Weltweite Angaben zum Bestand gibt es nicht, aber in Australien allein sollen 500'000 Vögel leben. Sie wurde deshalb 2004, letztmals überprüft 2020, als nicht gefährdet eingestuft. Als Folge starker Bejagung ist die Art aber auf Bali und Java selten geworden und auf Mindoro und Negros beinahe ausgestorben (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird nicht durch CITES geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Zweifarben-Fruchttaube wird manchenorts zur Fleischgewinnung bejagt oder für den nationalen Heimtiermarkt gefangen. Der Jagddruck ist zum Teil sehr groß [1]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Ersteinfuhr erfolgt 1859 in den Amsterdamer Zoo. Die Erstzucht gelang 1977 im Zoo Münster [3; 4]. Heute (2022) wird die Art in rund 60 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Dutzend im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Wie Zweifarben-Fruchttauben gehalten werden (Beispiel):
Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor. Taxonomie und NomenklaturDie Zweifarben-Fruchttaube wurde 1876 vom italienischen Arzt und Naturforscher Giovanni Antonio SCOPOLI als "Columba bicolor" erstmals wissenschaftlich beschrieben Der heute gültige Gattungsname Ducula wurde 1836 von Brian Houghton HODGSON, einem in Nepal und Indien niedergelassenen englischen Naturforscher und Ethnologen eingeführt. Es werden zwei Unterarten anerkannt [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2020). Ducula bicolor. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T22691799A181754396. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T22691799A181754396.en . Downloaded on 18 December 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- RAETHEL, H.-S. (1980)