Indien-Zwergohreule

Indien-Zwergoheule (Otus bakkamoena) im Domaine des Fauves, Les Abrets-en-Dauphiné
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Eulen (STRIGIFORMES)
Familie: Eulen (Strigidae)
Unterfamilie: Käuze (Striginae)
Tribus: Zwergohreulen (Otini)

D LC 650

Indien-Zwergohreule oder Hindu-Halsbandeule

Otus bakkamoena • The Indian Scops-owl • Le petit-duc indien

220 002 016 030 otus scops erlen PD1Indien-Zwergohreulen (Otus bakkamoena) im Domaine des Fauves, Les Abret © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

220 002 016 030 otus scops mapApproximative Verbreitung der Indien-Zwergohreule (Otus bakkamoena)

 

 

 

220 002 016 030 otus scops lesAbrets PD1Indien-Zwergohreule (Otus bakkamoena) im Vogelpark Olching© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

220 002 016 030 otus scops mingolsheim expo KR1Indien-Zwergohreule (Otus scops) im Vogelpark Olching © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Die nicht gefährdete Indien-Zwergohreule vertritt unsere Zwergohreule in Südasien. Sie wird in europäischen Zoos weniger oft gehalten, weil die Zoos lieber die regional gefährdete einheimische Art zeigen. Am häufigsten ist sie in Großbritannien zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 20-22 cm und einem Gewicht von ca. 120-150 g ist die Indien-Zwergohreule etwas größer als die europäische Art. ...... [2; 4; 5; 11].

Verbreitung

Südasien: Indien, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, ev. Iran [1].

Lebensraum und Lebensweise

[Die Zwergohreule bevorzugt offene, baumbestandene Landschaften, wie Savannen, Parks und Obstgärten, im Norden ihres Verbreitungsgebiets auch Birken- und Nadelwälder. Der höchstgelegene Nachweis in den Zentralalpen befand sich auf 2'200 m Höhe. In den nördlichen Teilen ihres Artareals tritt sie als Zugvogel auf. Vögel aus Sibirien etwa ziehen über eine Distanz von 7'000-8'000 km bis nach Äthiopien. Die meisten Zwergohreulen in Mitteleuropas ziehen ab der zweiten Augusthälfte bis anfangs September weg und kommen im April-Mai zurück [2; 9].]

[Die Zwergohreule ernährt sich überwiegend von Insekten, nimmt aber auch Eidechsen, Kleinsäuger und kleinere Singvögel. Sie nistet in Baumhöhlen, Ruinen, alten Krähennestern und gelegentlich auch am Boden. Das Gelege besteht aus 4-5, selten 6 Eiern, die vom Weibchen allein während 24-25 Tagen ausgebrütet werden. Die Jungeulen verlassen das Nest mit etwa drei Wochen [2; 11].]

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde die Art als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen, weil sie eine äußerst weite Verbreitung hat, ihr Bestand als stabil gilt und sie gebietsweise häufig ist [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nach Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Von 2001-2023 wurden von den Ursprungsländern keine Exporte von Wildfängen gemeldet. Weltweit wurde die Ausfuhr von 543 lebenden Nachzuchtvögeln registriert, die hauptsächlich aus Großbritannien und Belgien stammten [2].

Haltung

[Als Höchstalter werden 24 Jahre und 5 Monate angegeben, erreicht im Alpenzoo Innsbruck. Die Erstzucht gelang 1888 einem Privathalter in Deutschland [7].]

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: 1995 veröffentlichte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF) Mindestanforderungen an die Haltung von Greifvögeln und Eulen. Diese werden gegenwärtig (September 2024) überarbeitet und sollen als Leitlinien zur Haltung von Greifvögeln (Accipitriformes, Falconiformes) und Eulen (Strigiformes) neu herausgegeben werden.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 kleine Eulen eine Voliere mit einer Grundfläche von 10 m² und einem Volumen von 20 m³ vor. Für jede weitere ist die Grundfläche um 1 m² zu vergrößern. Die Vorgängerverordnung sah eine Fläche von 4 m² und ein Volumen von 10 m³ vor. Die Erhöhung erfolgte ohne Angabe von Gründen.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für die Haltung von 1-2 kleinen Eulen eine Voliere mit einer Grundfläche von 5 m² bei 2 m Höhe erforderlich. Für jedes weitere Adulttier ist die Fläche um 1 m² zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Otus bakkamoena wurde 1769 von Thomas PENNANT, einem Naturforscher aus Wales, unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Zur Zeit werden vier Unterarten anerkannt. Die Arten Otus bakkamoena, O. semitorques, O. lettia und O. lempiji nach HANDBOOK wurden früher als eine einzige Art aufgefasst. [4].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Otus bakkamoena. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T61855263A95182096. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T61855263A95182096.en. Accessed on 18 September 2024..BURTON, J. A. (1984)
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  4. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A.. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  5. ECK, S. & BUSSE, H. (1973)
  6. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  7. STEINBACH, G. (1980)